Garantie verfallen? Spielplatzpatin nicht über entferntes Gerät informiert

Hoffnung enttäuscht: Ein neuer Rutschturm sollte den Kindern während der Ferien zur Verfügung stehen, jetzt verschwindet dafür ein anderes Gerät. Archivfoto: privat
  • Hoffnung enttäuscht: Ein neuer Rutschturm sollte den Kindern während der Ferien zur Verfügung stehen, jetzt verschwindet dafür ein anderes Gerät. Archivfoto: privat
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Erst Ende Juni berichtete der Borbeck Kurier über den Spielplatz am Emil-Bredt-Weg, der nur Dank des Einsatzes und der Spenden von Ehrenamtlern noch steht. Jetzt gibt’s erneut Ärger auf der Anlage: Ohne die Spielplatzpatin zu informieren, hat Grün und Gruga (GGE) ein Gerät entfernen lassen. Nicht nur wurden „Kleeblatt“ und Montage aus Spenden finanziert, zusätzlich fiel der ehemaligen Stadttochter erst hinterher auf, dass noch Garantie auf dem Gerät war.

„Das ist einfach eine Riesensauerei“, findet Claudia Asbeck, Spielplatzpatin der Anlage am Emil-Bredt-Weg. Ohne ihr Bescheid zu geben, habe Grün und Gruga Anfang der Woche in einer Nacht- und Nebelaktion das Federwippenspielgerät „Kleeblatt“ entfernt. „Erst haben wir gedacht, dass jemand das Spielgerät geklaut hat und wollten deshalb die Polizei informieren", berichtet Asbeck.
Schon zuvor hatte Ehrenamtlerin Asbeck Stress mit der GGE: Eigentlich wollte sie Ende März lediglich darauf hinweisen, dass eine einzelne Leitersprosse am Rutschturm beschädigt sei. Der städtische Fachbereich ließ das Gerät flugs abreißen und bescheinigte parallel die Entbehrlichkeit der gesamten Anlage. Alles löste sich noch in Wohlgefallen auf, nachdem Grün und Gruga den Turm sogar noch vor den Sommerferien ersetzte.

Aus Senden finanziert

Besonders schmerzlich ist der Verlust des Kleeblatts, weil das Gerät überhaupt nur auf Kosten der Ehrenamtler finanziert wurde: „Wir haben Spenden gesammelt, Gerät und Montage bezahlt“, erklärt Spielplatzpatin Asbeck. Insgesamt 650 Euro aus Spenden haben die Ehrenamtler in das Kleeblatt investiert, umso größer der Schock, als das Federwippenspielgerät einfach verschwunden ist. Zusätzlich war auf dem Gerät sogar noch Garantie - ob diese jetzt noch gilt, ist fraglich.
GGE hat inzwischen Stellung genommen und bestätigt, dass sie das Kleeblatt entfernt habe: An einer Befestigung im unteren Bereich sei etwas abgebrochen. Der Fachbereich hat Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen, hinterher soll das Gerät wieder aufs Fundament montiert werden. Wann das aber sein wird, konnte Grün und Gruga nicht sagen.

Spielplätze in der BV

Endgültig den Kaffee auf hat Klaus-Dieter Pfahl, stellvertretender Bezirksbürgermeister IV: „Bevor ich da etwas abbaue, informiere ich doch die Spielplatzpatin!“ Unverständlich ist dem Vize-Bezirksbürgermeister darüber hinaus, dass trotz der hohen Priorität, die die Spielplätze haben und der Tatsache, dass es von der BV IV einen nicht unerheblichen Geldbetrag für die Instandhaltung gegeben hat, solche Pannen geschehen.
Schon nach den Entwicklungen im Juni hatte die CDU-Dellwig vor, in der Bezirksvertretung IV eine Übersicht aller Spielplätze im Ortsteil sowie über deren Zustand und geplante Maßnahmen einzufordern. Satte 20.000 Euro aus dem Haushalt habe die BV allein für Grün und Gruga bereitgestellt.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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