Bei Regen ist am Heidbusch schell "Land unter"

Sie haben Unterschriften gesammelt, die AWO-Geschäftsführer Wolf Ambauer der Stadt übergeben hat. Doch an der Situation hat sich bislang nichts geändert. Bei Regen heißt es ganz schnell „Land unter“ auf dem Außengelände der AWO Kita Heidbusch. Riesige Pfützen bestimmen dann den Eindruck zwischen Rutsche und Schaukel.

Carlotta, Clivia, Fynn und Tristan empfinden das nicht ganz so dramatisch wie ihre Eltern. „Das Gegenteil scheint manchmal der Fall zu sein“, lacht Veronika Rüffin vom Elternrat. Die Kinder haben Spaß an den Wasserlachen, toben in Gummistiefeln und Matschhosen darin herum.
„Für die ganz Kleinen sind die großen Pfützen allerdings eine echte Gefahr“, weiß Yasemine Bruckmann vom Elternrat. Gemeint sind damit die Kinder aus den altersgemischten Gruppen. Im Alter von vier Monaten können sie am Heidbusch einen Gruppenplatz erhalten. „Da ist es für die Erzieherinnen oftmals einfacher, die Kleinen in den Buggy zu setzen und einen Spaziergang zu machen, als das Außengelände zu nutzen“, ergänzt Kirsten Liedke.

Schaukel gesperrt, Sandkiste ohne Sand

Die Schaukel ist gesperrt, weil der Fallschutz bei Regen weggespült wird. Und auch Sand sucht man in der Sandkiste vergebens. „Zudem sind die Holzbalken durch das Wasser morsch geworden.
Insgesamt fünf Gruppen umfasst die Schönebecker Kita, neben einer integrativen Gruppe sind es zwei altersgemischte Gruppen sowie zwei Kindergartengruppen für Kinder von 3 bis 6 bzw. 2 bis 6 Jahren.
In dieser Woche waren Vertreter der Stadt Essen vor Ort und haben gemeinsam mit einem Ingenieur das Gelände in Augenschein genommen. „Die Hanglage des Außenbereichs ist Ursache des Problems“, mutmaßen die Eltern.

Situation hat sich im letzten Jahr verschärft

Das Kita-Gelände liegt unterhalb der Frintroper Straße am Heidbusch. Die Land-unter-Problematik ist seit langem bekannt. „Allerdings hat sich die Lage im vergangenen Jahr deutlich zugespitzt“, erklärt Veronika Rüffin. Eine entsprechend konzipierte Drainage könnte ihrer Meinung nach Abhilfe schaffen. Die Eltern hoffen, dass nun endlich etwas passiert: „Zumal die AWO seit langem bereit steht, Geld und Ideen vorhält.“

Stadt Essen ist Eigentümer des Geländes

Doch Eigentümer des Geländes ist die Stadt. Und ohne die geht nichts. Im vergangenen Jahr sollte das Gelände bereits trockengelegt werden. „Doch Landschaftsbauer drückten auf die Bremse, ohne Gutachten gehe nichts“, erinnern sich die Eltern. Entsprechende Vermessungen seien dann auch erfolgt, auf die Ergebnisse warte man allerdings bis heute. Unter den Eltern machte sich Angst breit. „Es gab Sorgen, der Boden könnte belastet sein.“

Keine Schadstoffe im Boden

Stefan Schulze vom Presseamt der Stadt gab sofort Entwarnung. „Schadstoffe waren nicht Grundlage der Untersuchung.“ Es sei vielmehr darum gegangen, die besondere Beschaffenheit des Bodens festzustellen. „Das Gelände ist stark verdichtet“, so Schulze, „wenn dann noch die Kinder auf dem Gelände spielen, schafft es das Drainagesystem bei Regen nicht mehr.“ Es seien bereits Maßnahmen zur Auflockerung des Bodens durchgeführt worden. „Leider ohne Erfolg“, wie der Verwaltungsmitarbeiter weiß. Nun soll geklärt werden, wie genau man die Situation ändern kann. „Noch ist unklar, ob eine zusätzliche Drainage wirklich den erhofften Erfolg bringt.“

Konkrete Vorschläge werden erarbeitet

Derzeit seien Drittbüros beauftragt, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten und diese der Verwaltung vorzulegen. „Auch in der nächsten Woche wird ein weiterer Experte vor Ort sein.“ Können die Arbeiten in Eigenregie ausgeführt werden, ist keine europaweite Ausschreibung notwendig.
Die Eltern hoffen auf eine schnelle Lösung. „Schließlich steht der Sommer vor der Tür und da wäre es schön, wenn die Kinder das Außengelände wieder völlig uneingeschränkt nutzen können.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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