Familiendrama in Bergeborbeck: Stiefmutter dem Haftrichter vorgeführt

Im Fall der getöteten Vierjährigen in Bergeborbeck hat die Polizei heute neue Ermittlungserkenntnisse bekannt gegeben. | Foto: Gohl
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Im Familiendrama um die getötete Sinatou (4) in Bergeborbeck hat die Polizei neue Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben.

Die 56-jährige Stiefmutter des Mädchens wurde dem Haftrichter vorgeführt, eine Gutachterin stellte eine verminderte Schuldfähigkeit der Frau fest. Sie habe zum Tatzeitpunkt unter Schizophrenie gelitten. Wegen ihrer Wahnvorstellungen befindet sich die Frau schon länger in dauerhafter, psychologischer Behandlung und wurde nun in eine Klinik eingewiesen. Auch könnte sie zum Tatzeitpunkt unter Drogen, Alkohol oder Medikamenteneinfluss gestanden haben, wie ein positiver Vortest vermuten lässt.
„Die Stiefmutter des Mädchens hat eine Einlassung abgegeben. Diese ist aber nicht als Geständnis zu bewerten“, so Elke Hinterberg von der Essener Staatsanwaltschaft. „Sie berichtet von einem Kampf in der Wohnung, kann sich den Tod des Mädchens aber nicht erklären.“ Der Schutz des Kindes habe für die Stiefmutter immer an erster Stelle gestanden, berichtet Hinterberg weiter. Ob einige am Körper des Kindes, welches offenbar schon einige Tage tot im Bett gelegen haben muss, festgestellte Verletzungen schon älter sind und aus der Vergangenheit stammen, muss nun durch einen Rechtsmediziner geklärt werden.
Definitiv fest steht aber, dass die Stiefmutter keinen Abschiedsbrief verfasst hat. Zwar wurden von der Polizei Aufzeichnungen gefunden, jedoch können diese „nicht als Abschiedsbrief im klassischen Sinne bezeichnet werden“, so die Essener Staatanwaltschaft. Es seien in der Wohnung viele Aufzeichnungen der Stiefmutter gefunden worden, da diese oft in ihrer Freizeit schreibe.
Der nach eigener Aussage leibliche Vater der getöteten Sinatou - ein Vaterschaftstest folgt noch -, der das alleinige Sorgerecht besaß, befand sich zum Todeszeitpunkt in seiner Heimat Togo bei seiner Familie. Er wurde am Donnerstag ebenfalls von der Polizei vernommen. Obwohl die Beziehung des Paares bereits seit 13 Jahren besteht, sei das Mädchen mit einer anderen Frau in Afrika gezeugt worden und habe gegen den Willen der Kindsmutter in Deutschland gelebt.

Von Ann-Kristin Halfmann

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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