Borbecker Regentänzer haben alles gegeben
Wenn es auch nicht der langersehnte Landregen war - der zum Ausstellungsende am Steenkamp-Hof zelebrierte Regentanz hat den Wettergott zumindest dazu veranlasst, Nieselregen auf den Weg zu schicken. Manfred Boiting, Herbert Oettgen und Wilfried Rothmann, die Künstler der Borbecker Gruppe 3+, haben sich auf ganz neue Erfahrungen eingelassen. Ein Regentanzritual sollte zum Abschluss der erfolgreichen Ausstellung für den dringend benötigten Regen sorgen.
Gastkünstlerin Nancy E. Watt hat mit Regentänzen schon so ihre eigenen Erfahrungen gemacht. Als Mitgärtnerin im Gemeinschaftsgarten am Haumannplatz in Rüttenscheid stand sie letztes Jahr im trockenen Juli auch vor der Frage, wie sie das angebaute Gemüse und die Sommerblumen vor dem Verdursten retten könnte. Die meisten Mitgärtner waren im Urlaub und dann hatte Watt eine Idee: „Ich habe mich gefragt, ob ich einen Regentanz machen soll, dann habe ich mich vorsichtig umgeschaut, dass mich auch niemand sieht und dann zu tanzen angefangen.“ Und tatsächlich hat es auch damals am nächsten Tag geregnet.
Tanzen in phantasievollen Kostümen
Die Idee, auch zum Ausstellungsende einen Regentanz zu feiern, hatte sie, „weil das, was wir im Moment am meisten brauchen um die Natur zu unterstützen, Regen ist“.
Passend zum Ritual hatten sich Nancy E. Watt und die befreundete Künstlerin Gabriele Kaiser-Schanz phantasievolle Kostüme angezogen. Federn und die Farbe Blau, symbolisch für Wind und Regen, durften dabei nicht fehlen. Auch Herbert Oettgen ließ seiner Phantasie freien Lauf. „Da ich keine Indianerklamotten habe, habe ich meinen gelben Regenumhang von den Igauazu-Wasserfällen angezogen“, verrät er mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Rasseln, Schellen, Trommeln und Klangschalen
Und auch zahlreiche Besucher hatten es sich nicht nehmen lassen, zum Ritual beizutragen. Rasseln, Schellen, Trommeln, Klangschalen, also alles womit man die Aufmerksamkeit des Wettergottes auf sich ziehen konnte, hatten sie mitgebracht.
Bei historischen Regentänzen, die schon im alten Ägypten und bei den nordamerikanischen Ureinwohnern für das begehrte Nass sorgen sollten, durften nur ausgewählte Tänzer das Ritual durchführen. Ganz anders im Steenkamp-Hof. Jeder der Lust hatte, durfte sich einbringen.
Text: Doris Brändlein
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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