Beidseitiges Parken ist Problem in der Altstraße

Keine Lösung in Sicht? Anwohner Thomas Klein bemängelt das zweigleisige Parken auf der Altstraße. Fotos: Müller
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  • Keine Lösung in Sicht? Anwohner Thomas Klein bemängelt das zweigleisige Parken auf der Altstraße. Fotos: Müller
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Wer in die Schönebecker Altstraße einbiegt, hat flott den Fuß auf der Bremse: Die enge Straße wird wegen fehlender Parkalternativen stets beidseitig zugestellt. In Notfällen birgt das Gefahren, für Anwohner wird das Ausrangieren zur Geduldsprüfung. Bisher gab's keine Reaktion auf die Problematik.

„In der sehr schmalen Altstraße wird beidseitig geparkt, obwohl sie wegen ihrer Breite nur einseitiges Parken erlaubt“, ärgert sich Anwohner Thomas Klein. „Mir ist es als Geh- und Schwerbehinderter zeitweise nicht möglich, mein Grundstück zu befahren oder mit dem Auto zu verlassen.“ Der 57-Jährige lebt quasi seit seiner Geburt im ehemaligen Haus des Großvaters an der Altstraße, seine Frau ist vor zweieinhalb Jahren zugezogen. Das Problem besteht beinahe genauso lange.

Endstation in Notfällen

Die Altstraße misst knapp 5,50 Meter. Stehen nun allein zwei Autos á 2 Meter komplett auf der Fahrbahn, bleiben lediglich 1,50 über: kein Durchkommen! „Unabhängig von etwaig vorhandener Beschilderung verbietet die Straßenverkehrsordnung das Halten und Parken, wenn dadurch eine enge Straßenstelle entsteht“, erklärt Martin Rätzke, Pressereferent der Stadt Essen. „Eng ist eine Straßenstelle üblicherweise dann, wenn der zur Durchfahrt verbleibende Raum weniger als drei Meter beträgt.“ Darin berechnet ist die höchstzulässige Fahrzeugbreite von 2,50 Meter sowie ein halber Meter Sicherheitsabstand. Viele Anwohner parken deshalb ein Stück weit auf dem Gehweg, was generell verboten ist und ebenfalls Folgen hat. Oft passen weder ein Kinderwagen noch ein Rollstuhl zwischen Autos und Häuser. Zusätzlich queren regelmäßig Schüler die Straße. Hinter und zwischen den zahlreichen dort parkenden Pkws gehen die Kleinen für Autofahrer leicht verloren.
„Das geht solange gut, bis hier einmal ein Notfall ist“, prophezeit Klein, „zum Glück ist noch nichts passiert.“ Im Sommer 2014 habe ein Einsatzfahrzeug durch die Altstraße abkürzen wollen, den Rettungskräften sei aber schnell klar gewesen: Hier ist Endstation. Was in Notfällen zur Gefahr wird, ist im Alltag ein Ärgernis. So konnten die Entsorgungsbetriebe Essen erst vor Kurzem eine Ladung Sperrmüll nicht abholen, eine große Lieferung mussten die Kleins an eine fiktive Adresse ordern. Da ist es fast ein Segen, dass die Altstraße wegen einer Baustelle der Stadtwerke Essen gerade vor der Kreuzung Schluchtstraße endet und weniger befahren wird.

Keine Reaktion

Die Stadt Essen rät in solchen Fällen, unter Angabe von Straße und Hausnummer die Leitstelle der Verkehrsüberwachung (88 32 447) oder alternativ die Polizeibehörde (82 90) zu informieren: „Zudem dürfte es sich bei den Parkvorgängen regelmäßig um Verkehrsordnungswidrigkeiten handeln, die im Einzelfall mit den aussagekräftigen Fotobeweisen beim Ordnungsamt zur Anzeige gebracht werden können“, weiß Pressereferent Rätzke.
Sein erstes Schreiben dieser Art hat Klein schon im März 1997 aufgesetzt, seitdem folgten zahlreiche weitere. Zuletzt hat ihn im Januar diesen Jahres die Wut gepackt, aber bisher ist nichts passiert. Klein bleibt jetzt nur die Möglichkeit, auf der gegenüberliegenden Seite seiner Einfahrt – auf eigene Kosten! – eine Fahrbahnmarkierung aufbringen zu lassen: „Die Stadt könnte hier eigentlich richtig Geld machen“, lacht der Schönebecker.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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