Kein Ausbau der A52: NRW-Minister stellt "Paketlösung" für Verkehr rund um B224 vor

Mehr Spuren, aber keine Durchstreckung der Autobahn durch den Norden - so das Ergebnis des Runden Tisches mit Minister.
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NRW-Verkehrsminister Michael Groschek hat am 8. Juli eine Paketlösung vorgestellt, wie er die Verkehrssituation im mittleren Ruhrgebiet erheblich verbessern möchte. Ein Ausbau der A 52 durch den Essener Norden gehört nicht dazu.

Im Februar hatte Groschek am Runden Tisch mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft, Bürgerinitiativen und Verbänden über Lösungen beraten. Die Teilnehmer hatten im Anschluss die Möglichkeit, konkrete Vorschläge zu machen. Jetzt wurden 34 Maßnahmen für die Paketlösung ausgewählt. Die Hälfte aller Vorschläge betrifft den öffentlichen Nahverkehr. Groschek: "Das Maßnahmenpakt berücksichtigt alle Verkehrsträger und wird zu deutlichen Entlastungen der Anwohner und Verkehrsteilnehmer führen!“

Zweispurig am Autobahndreieck

Nicht im Paket enthalten ist der Bau der A 52 durch Essen. Gleiches gilt für den Ausbau der B 224 zur Autobahn nördlich der A 2 durch Gladbeck.
Stattdessen erhofft man sich eine Entschärfung der Verkehrsprobleme durch den zweispurigen Ausbau im Autobahndreieck Essen-Ost zwischen der A 52 und der A 40. Das Gesamtkonzept sieht außerdem vor, dass beim laufenden Neubau der Ausfahrt Essen-Frillendorf weitere Maßnahmen im städtischen Straßennetz landesseitig gefördert werden.
Im Paket enthalten ist jedoch der Ausbau des Bottroper Abschnitts der B 224 zur A 52 mit einer Anbindung an die A 2 in Form eines Autobahndreiecks. Erwünschter Nebeneffekt: Im Bereich Bottrop und entlang der A 2 in Gladbeck kann Lärmschutz umgesetzt werden. Möglicher unerwünschter Nebeneffekt: Wesentlich höhere Verkehrsbelastung für Essen, die ab der Stadtgrenze innerstädtisch verkraftet werden muss.

Machbarkeitsstudie für Radschnellweg

Für den Radverkehr hat das Ministerium unter anderem eine Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg zwischen Gladbeck und Essen zugesagt. Für städtische Radwege in diesem Bereich stellt das Land die Förderung in Aussicht.

„Damit haben wir ein ausgewogenes und wirksames Paket geschnürt. Alle werden sich hier wiederfinden, die Einbindung aller Beteiligten war deshalb außerordentlich wichtig“, so Groschek. „Natürlich wird nicht jeder mit jedem Einzelvorschlag einverstanden sein. Aber wir haben einen Kompromiss gefunden, aus dem sich jetzt niemand nur die Rosinen herauspicken kann. Eine Umsetzung wird nur als Gesamtpaket erfolgen.“

Beim nächsten Treffen des Runden Tisches sollen die weiteren Schritte zur Realisierung der umfangreichen Maßnahmen besprochen werden.

Reaktion des Oberbürgermeisters

Nicht wirklich begeistert klingt die Reaktion des Essener Oberbürgermeisters Reinhard Paß, der von Minister Groschek persönlich informiert worden war, dass man aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit sehe, den Weiterbau der A52 im Essener Norden zum Bundesverkehrswegeplan anzumelden. Paß: "Das war abzusehen; für unsere Stadt ist diese Aussage von Nachteil, aber zu akzeptieren." Dem Angebot, die Erstellung eines städtebaulichen und verkehrlichen Konzeptes zur Aufwertung der Gladbecker Straße und ihres Umfeldes mit Landesmitteln zu unterstützen und auch die Umsetzung finanziell zu fördern, "sehe ich mit gespannter Erwartung entgegen".

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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