Altenessen: Massenschlägereien contra Vermittlungsarbeit

Nachdem die Polizei schon am Donnerstagnachmittag, 23. August, zu einer Massenschlägerei nach Altenessen ausrücken musste, war das nur 24 Stunden später erneut notwendig. Diesmal hatte sich der Einsatzort einige hundert Meter nach Norden verlagert und befand sich nahe einer Moschee. Libanesische Großfamilien stritten auf handfeste Weise miteinander, hörten aber rasch auf, als die Polizeiwagen anrollten.

Das hat im Stadtteil leider Geschichte. Schon vor Jahren entsetzte eine Massenprügelei auf der Altenessener Straße nahe Palmbuschweg die Anwohner. Einige Wochen später wurde hochoffiziell vor vielen Zeugen mit einem Friedenskuss der Familienoberhäupter der Streit für beendet erklärt.

Doch das war er offenbar nie wirklich, wie die zwei Prügeleien innerhalb von zwei Tagen zeigen. Dadurch wird nicht nur eine große Zahl von Polizeikräften aus Essen und anderen Städten gebunden. Es werden auch die Bemühungen um Vermittlung zwischen deutschen und libanesischen Bewohnern behindert, ja gefährdet.
Das AsA (Aktionsbündnis sicheres Altenessen) hatte von Erfolgen berichtet im täglichen Zusammenleben im Stadtteil, im Sicherheitsgefühl seiner Bewohner. Das aber wird durch Ereignisse wie jene von Donnerstag und Freitag nicht gerade gestärkt.

Und wer bisher noch keine Bedenken gegen die Errichtung einer weiteren Moschee bzw. einer islamischen Jugendfördereinrichtung im Stadtteil hatte, wird jetzt womöglich auch skeptisch sein - obwohl mit Ablehnung nicht nur gewaltbereite Migranten gestraft würden, sondern alle friedliebenden . Diese bilden zum Glück die Mehrheit. Dennoch dürften zusätzliche Treffpunkte im Stadtteil nun auf noch mehr Protest stoßen.

Erneute Sicherheitsmaßnahmen sind auch für das Mitte September bevorstehende Altenessener Stadtteilfest angeraten. Die dazu gehörende Kirmes war bereits in der Vergangenheit Austragungsort von Schlägereien. Maßnahmen wie die organisierte Anwesenheit libanesischer Mütter hatten 2011 dann für einen besseren Ablauf gesorgt.
Nichts aber konnte bisher langfristigen Frieden zwischen den streitenden Parteien bewirken.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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