RWE: Der Kopf spielt nicht mit - neues Selbstvertrauen gegen Tgd. West?

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„Wenn man erst mal ein paar Spiele verliert, wird sich der wahre Charakter auch zeigen“, kündigte RWE-Coach Waldemar Wrobel vor dem Start der Regionalliga im STADTSPIEGEL-Interview an. Bislang, so schien es, konnte seinen Mannschaft den Negativlauf der letzten Wochen ganz gut verpacken – die 1:2-Heimniederlage gegen Wiedenbrück war allerdings ein herber Dämpfer, von dem es sich erst mal zu erholen gilt.

Der Blick in die Gesichter der Rot-Weissen nach dem Schlusspfiff sprach Bände: Es herrschte Ratlosigkeit angesichts dessen, was sich innerhalb der letzten halben Stunde im Georg-Melches-Stadion abgespielt hatte. Dennis Lamczyk wollte sich nicht über die Leistung seiner Vorderleute äußern, Wrobel, der wenig von Schuldzuweisungen hält, sprach auf der anschließenden Pressekonferenz von mangelnder Qualität. Seiner Mannschaft war es nicht gelungen, einen angezählten Gegner am Boden zu halten. Der Jubel über das Ende der 396-minütigen Torflaute verhallte schnell, durch kollektive Schlafmützigkeit kassierte Essen den Ausgleich. Danach ging nichts mehr. „Wir waren geschockt“, sprach Mittelfeldmann Suat Tokat und offenbarte damit einen Einblick in das Innenleben eines Teams, das seit gut zwei Monaten auf ein Erfolgserlebnis wartet.

In der allgemeinen Verunsicherung ist demnach auch der Grund für die anhaltende Serie von acht sieglosen Ligaspielen zu suchen. Dass die Bergeborbecker in der Regionalliga mithalten können, stellten sie zu Saisonbeginn unter Beweis.

Die Verletztenmisere, von Waldemar Wrobel ohnehin nie als Alibi missbraucht, spielt eine untergeordnete Rolle – betrifft sie doch in erster Linie die Defensive. Nach den deutlichen Niederlagen gegen Gladbach und Wuppertal (0:4 und 2:5) stabilisierte sich diese weitestgehend. Vorne hingegen können die Essener aus dem Vollen schöpfen, doch es fehlt an Durchschlagskraft. Das Team betreibt einen unheimlichen, läuferischen Aufwand – wird dieser Aufwand nicht belohnt, und das ist derzeit der Fall, gerät es in Verlegenheit. Späte Gegentreffer bringen die Mannschaft dann endgültig aus dem Tritt. Sowohl gegen Lotte als auch gegen Wiedenbrück hatte man das Gefühl, dass die Rot-Weissen mental momentan nicht in der Lage sind, Rückschläge mit der viel zitierten Wut im Bauch zu beantworten.

Vielleicht kann ein Erfolg im Niederrheinpokal gegen die Tgd. Essen-West (Landesliga) am Freitag, 11. November, 19.30 Uhr, neues Selbstvertrauen fördern. Eine Woche später geht es dann zum Auswärtsspiel nach Idar-Oberstein. Ein Sieg der auf Rang 17 platzierten Essener über den Tabellenachtzehnten wäre immens wichtig für die Psyche des jungen Kaders – und für den Anschluss in der Tabelle. Fotos: Gohl

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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