Helden des Alltags: Der Kultur-Netzwerker

Bodo Roßner bei der Moderation der ersten Kulturmesse auf Carl. Archivfoto: Gohl
  • Bodo Roßner bei der Moderation der ersten Kulturmesse auf Carl. Archivfoto: Gohl
  • hochgeladen von Patrick Torma

In Zusammenarbeit mit der RWE Deutschland AG sucht der STADTSPIEGEL „Helden des Alltags“ - Menschen, die sich im ehrenamtlichen Bereich besonders engagieren. Zehn Kandidaten, die von der Jury ausgewählt wurden, stellen wir Ihnen in den unseren Ausgaben genauer vor. Und Sie haben dann die Möglichkeit, ihren persönlichen Helden zu wählen.

Er geht stramm auf ein halbes Jahrhundert Ehrenamt zu: Bodo Roßner aus Altenessen. Ständige Neuanfänge und Widerstände konnten den Antrieb des inzwischen 63-Jährigen im Ruhestand nie bremsen. Aktuell setzt er sich für die Breitenkultur nördlich der A 40 ein.

Es fängt alles mit 15 Jahren bei den Falken (Sozialistische Jugend) an, dort besetzt Bodo Roßner alles, was es als Ehrenamtler zu besetzen gibt. Von der ersten Gruppenleitung bis zum Vorstand. Freilich lernt er auch die Schattenseiten des Ehrenamtes kennen. Der Pensionär weiß vom Umgang mit schwierigen Hauptamtlichen zu berichten, weiß, was es heißt, mit wenig Mitteln, fünf Jugendhäuser zu unterhalten. Und doch hält Roßner bis ins Jahr 2000 durch: „Die politische Dimension hat mich immer fasziniert. Vor allem wollte ich immer die Rechte der Schwächeren durchsetzen“, beschreibt der langjährige Kümmerer seine Motivation.

Nach seinem Ausstieg aus der Jugendarbeit wechselt Bodo Roßner in die Erwachsenenbildung bei der Arbeiterwohlfahrt, auch organisiert er Seniorenreisen. Kaum ein Tag vergeht ohne ehrenamtliche Arbeit: „Da wird ein Hobby schnell zum Beruf“, gesteht Roßner. Selbst die Gesundheit tritt ab und an in den Hintergrund. Bis es nicht mehr geht: 2007 bremst ihn eine Krebserkrankung, eine Niere wird ihm entnommen. Zeit kürzer zu treten?

Frühzeitig pensioniert, lässt Bodo Roßner es zunächst langsamer angehen - die Füße stillhalten kommt aber nicht in Frage. Er schließt sich einem Seniorentheater an. „Das war mir aber zu konventionell. Ich wollte was Neues machen“, erinnert er sich . „Aber eigentlich hatte ich null Ahnung vom Theater.“ Obwohl Roßner noch gar nicht weiß, worauf das Ganze hinauslaufen soll, steckt er mit seinem Enthusiasmus alte Weggefährten an. Als Laientheater gestartet, steht die Ruhrpott Revue mit ihrer skurrilen, aber tiefsinnigen „Kumpel Anton“-Trilogie heute stellvertretend für die Kulturwelle, die seit Ruhr.2010 durch Altenessen schwappt.

Dass diese noch nicht abgeebbt ist, ist auch Roßners Verdienst. Nicht, dass die Altenessener Kulturbanausen wären, aber vieles lief lange nebenher. Im Kulturnetzwerk Essener Norden sitzen Musiker, Tanz- und Theatergruppen und andere Künstler an einem Tisch, welche Vielfalt der Stadtteil zu bieten hat, zeigt sich auf der Kulturmesse in der Zeche Carl: Die erste Auflage 2011 organisierte Bodo Roßner - auch gegen Widerstände - im Alleingang. Dagegen war die diesjährige Veranstaltung Mitte Oktober ein Selbstläufer. Siebzig Mitglieder und Gruppen vereint das Netzwerk mittlerweile: „Das Gerüst steht nun auf breiteren Schultern.“ Zeit kürzer zu treten?

Ach was! Bodo Roßner hat schon ein neues Ziel im Blick: Ein festen Theaterstandort für Altenessen.

Mitmachen

Sie, liebe Leser, können Ihren „Helden des Alltags“ aus unseren 10 Vorschlägen auswählen. Wenn Sie mitmachen, dann können Sie einen der drei GOP-Varieté-Gutscheine im Wert von 160,- Euro, gestiftet von RWE Deutschland, gewinnen. Sie brauchen nur eine Postkarte mit dem Namen Ihres Favoriten beschriften und an RWE Deutschland AG, Kommunikation, Altenessener Str. 35, 45141 Essen zu schicken oder per e-mail an alltagshelden-essen@rwe.com. Einsendeschluss ist der 25. November!

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.