596 Stufen und kein Sauerstoffzelt!

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Noch ein letzter Blick auf die Uhr und schon schnappt sich Wolfram Schulze das Horn, bietet unserer Gruppe an, ihm zu folgen und bittet darum, ihm möglichst nicht im Weg zu stehen. Kurz vor neun, die Türmerpflicht ruft. Zwischen neun und zwölf bläst er zu jeder halben Stunde ins Horn - als Alternative zum Glockengeläut. Er, ein drahtiger Typ ist schon an der Tür, wo wir noch in der Türmerstube verweilen und die Bilder bewundern, betritt er bereits die schmale Brüstung, die um die Kammer führt. Aus dem geschwungenen Messing-Kupfer-Horn ertönt ein sonores Tuten. Ich schau über die Brüstung und erwarte das Erscheinen der wilden Horden aber schon längst hat der Schall sich irgendwo über den Dächern des Prinzipalmarktes verloren. Wie ich noch so dastehe, mit Bewunderung auf die Dächer der Münsteraner Altstadt schaue, frage ich mich: "Hat sich der mühsame Aufstieg der 298 Stufen nun gelohnt?" Und wie noch überlege, welchen der 3 Lastenaufzüge ich nach unten nehmen soll, höre ich doch im Unterbewusstsein die Stimme des Türmers:" Die Kirche ist vor allem bekannt für die drei Käfige, die an ihrem Kirchturm hängen. Mitte des 16. Jahrhunderts lagen in diesen Käfigen als Abschreckung die Leichen der drei Anführer der Täuferbewegung." Nun war Abstieg - da meine ich nicht den aus der Fußballliga - vorprogrammiert und die Antwort auf meine Frage gebe ich mir jetzt: Nach Münster immer wieder, allerdings nur noch mit dem Rad und barrierefrei!

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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