Wie allein lässt Essen seine Alleinerziehenden?

Dirk Heidenblut, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Foto: privat
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Nach einer Studie der Regionaldirektion Ruhr leben in Essen besonders viele Alleinerziehende und deren Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist schwierig. Über diese Situation sprachen wir mit dem sozialpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Dirk Heidenblut.

Alleinerziehende gehören überproportional zu den Langzeitarbeitslosen, muss die Stadt Essen da nicht handeln?

Ohne Wenn und Aber: ja. Und das machen wir auch. Die Zielvorgabe, verstärkten Einsatz für die Integration von Alleinerziehenden zu zeigen, ist klarer Bestandteil der gemeinsamen politischen Festlegungen für das „JobCenter“ und dies durchaus nicht erst seit kurzem. Und die Vorgaben zeigen durchaus Erfolge, nur halten sie, das weist ja auch die neue Studie der Regionaldirektion Ruhr aus, mit der Entwicklung der Alleinerziehendenhaushalte nicht mit. Um mehr tun zu können, muss mehr Geld in der Eingliederungshilfe des „JobCenter“ verfügbar sein. Genau da lässt die derzeitige Bundesregierung Städte wie Essen aber im Regen stehen. Statt mehr Geld bei steigenden Fall-Zahlen, werden Millionen Euro gekürzt. Das ist natürlich ein heftiger Rückschlag für unsere Bemühungen.

Integration ist ja dass Eine, eine gute Ausbildung aber als Grundvoraussetzung doch auch zwingend...

Stimmt, deshalb hat uns das besondere Engagement der Agentur für Arbeit, die hier gezielt Ausbildungsstellen geschaffen hat, auch sehr gefreut. Wir hätten dies gerne auf Stadtebene auch erreicht, leider ist unser Antrag dazu vom Viererbündnis (CDU, FDP, Grüne, EBB) abgelehnt worden. Dennoch, auch hier gibt es etwa in den städtischen Tochtergesellschaften, allen voran in der JHE (Jugendhilfe Essen), gute Ansätze für Maßnahmen, das muss unbedingt ausgebaut werden.

Wo kann die Stadt zudem mehr leisten?

Ganz wichtig ist natürlich für Alleinerziehende eine gute und zeitlich flexible Sicherstellung der Kinderbetreuung. Hier hilft der derzeit vom Oberbürgermeister klar priorisierte Ausbau der Angebote weiter. Allerdings müssen dabei in ausreichender Form auch lange Betreuungszeiten berücksichtigt werden um die nötige Zeit für Ausbildung und Arbeit abzudecken. Hier sind die Verbände extrem engagiert, wir müssen ihnen dazu, und das ist klare SPD-Linie, die nötigen Mittel
geben, das heißt Kürzungsansätze in diesem Bereich gehören nicht in den
Haushalt.

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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