Radsporttalent Ben Zwiehoff greift nach den Sternen

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Erfolgreiches Abschneiden für Steele 11-Biker Ben Zwiehoff vom Team Bergamont bei der Europameisterschaft der Junioren in Dohnanyi (Slowakei): Im Feld der 83 besten Mountainbiker Europas gelang ihm das Kunststück von Startplatz 61 auf Rang 15 im Endergebnis vorzufahren.
Damit war Zwiehoff zweitbester Deutscher und bester deutscher Fahrer des jüngeren Juniorenjahrgangs. Mit diesem Ergebnis überraschte er nicht nur die anwesenden Fachleute sondern bewies eindrucksvoll, dass die Nominierung durch Bundestrainer Peter Schaupp absolut gerechtfertigt war. Insbesondere im rund ein Kilometer langen Steilanstieg auf der Europameisterschaftsstrecke, der bis zu 30 Prozent Steigung aufwies und aufgrund von tiefen Rillen auch fahrtechnisch eine besondere Herausforderung darstellte, war Zwiehoff einer der schnellsten.
„Eigentlich wollte ich heute nur ankommen,“ sagte Zwiehoff strahlend nach der Zieleinfahrt. „Weil ich noch keine Weltcup-Punkte habe, musste ich von weit hinten starten. Ich habe so bereits in der ersten Runde mehr als eineinhalb Minuten verloren, da ich am Anfang im Stau fest hing. Dann habe ich aber gemerkt, dass ich heute tolle Beine habe und ab der zweiten von fünf Runden konnte ich immer weiter nach vorn fahren. Kurz vor Schluss habe ich mir dann noch den 15. Platz geholt. Damit habe ich jetzt meinen ersten Weltcup-Punkt und stehe bei den kommenden Rennen viel weiter vorne in der Startaufstellung.“
Bereits an diesem Wochenende wird der Schüler des Burggymnasiums beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto seinen nächsten Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft haben.
Ein langer Weg liegt seit Saisonbeginn hinter Ben Zwiehoff, der von seinem Vater Hansjörg, einem anerkannten Experten im Mountainbikesport, trainiert wird. 20 Stunden Radtraining, zusätzlich zwei bis drei Einheiten im Kraftraum pro Woche bedeuten einen enormen Aufwand, den Ben neben der Schule bewältigen muss. „Zum Glück sind jetzt Sommerferien und ich kann mich ganz aufs Training konzentrieren, denn ansonsten geht die Schule natürlich vor“, so der 17-Jährige.
Die Erfolge im Sport und in der Schule geben ihm Recht. In der MTB-Bundesliga ist Zwiehoff aktuell bester deutscher Fahrer seines Jahrgangs und macht im kommenden Frühjahr das Abitur.
Kampf ist Zwiehoffs Motto, denn bereits zweimal musste er sich nach schweren Verletzungen wieder heran kämpfen. Besonders schwer traf ihn ein Trainingssturz vor drei Jahren. Mitten in der Saison zog er sich einen vierfachen Mittelfußbruch zu, doch nur sechs Wochen später saß er schon wieder auf dem Rad. Noch nie in seiner mittlerweile schon zehn Jahre dauernden Karriere hat er ein Rennen aufgegeben. „Das kommt für mich nur im äußersten Notfall in Frage und den gab es zum Glück noch nie“, unterstreicht Zwiehoff seine Einstellung zum Sport. „Hinfallen ist keine Schande, nur Liegenbleiben“, formuliert das Radsport-Talent sein Motto. Nach dem Abitur soll der Sport noch stärker in den Mittelpunkt rücken. „Im nächsten Jahr fahre ich immer noch in der Juniorenklasse, da möchte ich national und international ganz vorne dabei sein,“ definiert er die weiteren Ziele. Ob es anschließend zu einer Karriere als Profisportler reicht, bleibt abzuwarten; erste lose Kontakte zu Profiteams sind bereits geknüpft. „Verlassen werde ich mich darauf aber nicht, ich werde auf jeden Fall studieren und schauen, was nebenher im Sport möglich ist. Nur Sport, das wäre mir auf die Dauer auch zu langweilig, der Kopf will schließlich auch trainieren“, so der ehrgeizige junge Sportler, der zum Thema Doping eine klare Meinung hat. „Null Toleranz, mehr Kontrollen und harte Strafen. Nur so kommt man dem Ganzen bei. Zum Glück kommt es im Mountainbikesport neben der Ausdauer besonders auf fahrtechnisches Können an. In diesem Bereich habe ich sicherlich eine besondere Stärke“, sagt er schelmisch grinsend und fährt zum Beweis nur auf dem Hinterrad davon.

Ben Zwiehoff bei der EM im Nationaltrikot in Action.
Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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