Coronavirus-Krise
Marcel Maltritz: „Dann hat der Fußball ein Riesenproblem“

Steilpass-Tipper Marcel Maltritz hofft, dass die Gesellschaft durch die Coronavirus-Krise demütiger wird und auch der Fußball wieder ein vernünftiges Maß findet, was Gehälter betrifft. | Foto: Andreas Molatta
  • Steilpass-Tipper Marcel Maltritz hofft, dass die Gesellschaft durch die Coronavirus-Krise demütiger wird und auch der Fußball wieder ein vernünftiges Maß findet, was Gehälter betrifft.
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Der belgische Verband gab am Donnerstag (2. April) bekannt, die Saison einen Spieltag vor dem Ende der regulären Saison und vor dem Beginn der Playoffs abzubrechen und den Tabellenersten FC Brügge vorzeitig zum Meister zu erklären. Kritik vom europäischen Fußball-Verband UEFA, der allen anderen Fußball-Ländern empfahl die Saison auf jeden Fall zu beenden, folgte auf dem Fuße. Für den prominenten Steilpass-Tipper Marcel Maltritz (41) bietet sich so oder so eine große Chance im Sport generell.

Für Marcel Maltritz ist der freiwillige Gehaltsverzicht von Profi-Sportlern derzeit absolut richtig. „Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation. Es gibt natürlich Extrembeispiele, bei denen Spieler nicht viel verdienen. Aber für gewöhnlich müsste jeder Spieler der 1. und 2. Liga auf bis zu 20 Prozent Gehalt verzichten können, ohne am Hungertuch zu nagen.“

Coronavirus im Fußball: Kein Gehaltsverzicht in der Premier League 

Dass ausgerechnet die Spieler der englischen Premier League noch nicht auf Gehalt verzichten, ist für Marcel Maltritz nicht nachvollziehbar. „Hierbei geht es nicht um irgendeinen Gruppenzwang, sondern um den normalen Menschenverstand“, so der ehemalige Kapitän des VfL Bochum.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Coronavirus mehr und mehr die Existenzen von Klubs, selbst von gestandenen Klubs, bedroht, ist laut Marcel Maltritz spätestens dann groß, „wenn die Saison tatsächlich abgebrochen wird. Dann gibt es Riesenprobleme im Fußball - für viele Vereine, nicht nur für die kleinen“, so der 41-Jährige.

Coronavirus: Marcel Maltritz kann sich Leben ohne Fußball nicht vorstellen

Zwar kann sich der ehemalige Abwehrspieler des VfL „ein Leben ohne Fußball nur schwer vorstellen. Aber wir haben vor Wochen auch geglaubt, dass uns das Coronavirus nicht so sehr beschränken würde.“

Nach wie vor glaubt Marcel Maltritz aber ebenso daran, dass die Saison zumindest in der Bundesliga mit sogenannten „Geisterspielen“ zu Ende gespielt wird. Die derzeitige Situation zeige aber, „dass sich das Konstrukt sehr abhängig gemacht und dahin geführt hat, wo wir jetzt stehen. Für viele Bereiche in der Gesellschaft besteht eine Chance in der Krise, demütiger zu werden und wieder ein vernünftiges Maß zu finden. Das zählt auch für Gehälter im Fußball, Golf oder Tennis.“

Coronavirus im Fußball: Bundesliga hofft, Saison ab Mai fortsetzen zu können

Unter der Woche hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) beschlossen, den Bundesliga-Spielbetrieb bis mindestens zum 30. April ruhen zu lassen. Dennoch finden ab nächster Woche bereits erste Trainingseinheiten der Klubs in Kleingruppen statt. Die Verantwortlichen aller Klubs schielen darauf, am ersten oder zweiten Mai-Wochenende wieder spielen zu können. Noch stehen neun Spieltage aus. Derweil plant die UEFA die Champions und Europa League im Juli und August zu beenden. Stellt sich nur die Frage, ob das tatsächlich auch gelingen kann.

Autor:

Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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