Persiflage auf Klinikserien - Sigi Domke inszeniert in der RüBühne

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Dieses Jahr wird ein besonderes für Sigi Domke. Die Ära Theater Freudenhaus, wo er seit 1995 als Autor wirkte, liegt hinter ihm. Herbert Knebels Affentheater, für das er seit Urzeiten schreibt, feiert in diesem Jahr sein 25-Jähriges. Und ein neues Stück - Schlaflos im St. Walter“ wartet darauf, uraufgeführt zu werden. Die Rüttenscheider RüBühne scheint Sigi Domke dafür geeignet.

„Wir haben hier mehr Platz als im Theater Fruedenhaus. Da hätten wir es gar nicht machen können.“, sagt Domke im Gespräch mit SÜD ANZEIGER.
Im Gegensatz zur sehr viel kleineren Bühne bieten sich in der RüBühne sehr viel mehr Möglichkeiten. Eine echte Herausforderung.

Wie ist das Zusammenspiel mit der RüBühne zustande gekommen ?

Domke: „Dem ein oder anderen ist bekannt, dass sich die langjährig parallel laufenden Wege des Theater Freudenhaus und meine im vergangenen Jahr entzweit haben und ich wollte natürlich gern in Essen weiterhin präsent sein für mein Publikum. Ich habe die Leute der RüBühne angesprochen. Die waren sehr entgegenkommend und aufgeschlossen und haben mir freie Hand gelassen.
Es ist eine große Herausforderung, zum einen für die RüBühne, die bis jetzt ja nur eine ehrenamtliche Struktur hat, ihre einzelnen Spielgruppen organisiert und die Gastspiele. Jetzt kommt etwas Neues auf sie zu. Und für mich ist es eine Herausforderung, mein Pulikum hierhin zu lotsen.
Viele Besucher kamen aus dem Steeler Raum und ich hoffe sehr, dass auch die Rüttenscheider den Weg hierher finden.“

In der RüBühne dürften Sie viel mehr Möglichkeiten haben, das Stück zu präsentieren.

„Wir haben zwei Betten, aber immer verschiedene Spielorte wie ein Krankenzimmer, eine Notaufnahme, OP oder auch ein Kreißsaal.
Das wird nur mit wenigen Mitteln angedeutet und wir haben relativ viel, was wir verschwinden lassen müssen, abgehängt. Das hätte man auf der kleinen Bühne in Steele gar nicht machen können.“

Welches sind die zentralen Themen im neuen Stück?
„Es ist eine Persiflage auf diese ganzen Klinikserien. Ein paar davon habe ich gesehen. Die sind ja teilweise sehr dramatisch. Zwischendurch haben die dort noch Zeit zu flirten und Eheprobleme zu lösen.
Im neuem Stück wird das persifliert und überspitzt dargestellt und es gibt auch ein paar absurde und verrückte Elemente.
Aber wenn man mit Leuten arbeitet, die im Krankenhaus beschäftigt sind, dann erzählen die einem oft, dass das dort auch ein bisschen verrückt ist. Von daher ist dieses Überzogende von einem Klinikalltag unter Umständen so weit gar nicht entfernt.
Und das zentrale Thema, das auch einen großen Realitätsbezug hat, ist die Überarbeitung, die Dauerbeanspruchung des Personals und die damit verbundene Müdigkeit. Deswegen heißt es eben auch „Schlaflos im St. Walter“. Das Personal hat dauernd mit Erschöpfung zu kämpfen.
Jede Figur hat eine Vision, wonach sie sich generell sehnt.
Der Oberarzt beispielsweise, die Lichtgestalt, wollte eigentlich Tänzer werden un was Künstlerisches machen. Das wird dann auch für einen Moment auf der Bühne ausgelebt und hat dann sehr schöne absurde Züge.
Ich habe mich nicht dauernd in Krankenhäusern aufgehalten, aber viel recherchiert und habe wie fast jeder von uns gewisse Erfahrungen in Krankenhäusern gemacht, zum Glück nicht als Patient, aber durch einige Besuche.“

Woher kommt Ihre Inspiration?
„Eine Initialzündung und dann ist mir relativ schnell klar: Da geht was oder auch nicht. Aber ich bin nicht jemand, der sich ständig Notizen macht und ein vollgeschriebenes Buch hat mit Diongen, die er gerne einmal machen möchte. Es sind eher wenige Ideen, aber die setze ich in der Regel auch um.“

Was gibt es abschließend noch zum neuen Stück zu sagen?
„Ich habe großen Spaß dran, die Schauspieler auch. Ich hoffe, dem Publikum wird es ähnlich gehen.“

Termine:

Premiere:
- Freitag, 25. Januar, 20 Uhr
Weitere Termine
- bis Samstag, 15. Juni
RüBühne, Girardetstr. 2-38

- Kartenverkauf über AD-Ticket / www.adticket.de
und über Hotline: 0180 / 5040300. Vorverkauf auch an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

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