Der ökumenische Arbeitskreis SERPAF Essen-Werden bittet um Spenden für die brasilianische Sozialstation in Sete Lagoas
Helfen in großer Not

Auch diesem Mädchen soll ein Leben als Straßenkind erspart werden.
Foto: Ökumenischer Arbeitskreis SERPAF Essen-Werden
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Der ökumenische Arbeitskreis SERPAF Essen-Werden bittet um Spenden für die brasilianische Sozialstation in Sete Lagoas, die durch Corona finanziell gebeutelt wird.

SERPAF (Serviços de Promoção ao Menor e à Família) ist eine 1968 von Helena Bartolomeu Rodrigues Branco aus christlichen Motiven gegründete Tageseinrichtung. Heranwachsende aus den Armutsvierteln werden aufgefangen und bekommen Zuwendung und Halt. Ihnen soll ein Leben als Straßenkinder erspart bleiben und der Weg in eine bessere Zukunft ermöglicht werden. Leider muss die Einrichtung jedes Jahr um ihr finanzielles Überleben kämpfen. Dazu Doris Korpiun vom Arbeitskreis: „Es gibt fest angestellte Pädagogen und Sozialarbeiter, aber auch viele, die sich nach Bedarf bei den Projekten einbringen. Bei der Bezahlung dieser Menschen gibt es zurzeit riesige Löcher zu stopfen. Aufgrund der Horrormeldungen in Sachen Corona haben wir SERPAF darum gebeten, uns einen kurzen Überblick über die Situation zu geben.”

Präsident verharmlost Corona

Rachel Branco e Ribeiro ist eine Enkelin der Gründerin und berichtet: „In Sete Lagoas, einer Stadt mit etwa 250.000 Einwohnern, haben wir heute mehr als 1000 COVID19-Verdachtsfälle und elf bestätigte Fälle. In ganz Brasilien ist die Informationslage über die Fallzahlen ungenügend. Bekannt ist, dass die Zahl der Todesfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen deutlich angestiegen ist. Unser Präsident Bolsonaro hat sich von Anfang an auf die Seite der Wirtschaft gestellt und vernachlässigt die öffentliche Gesundheit. Dies erschwert die Aufklärung der Bevölkerung über die Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen. Dennoch hat eine Mehrheit der Gouverneure und Bürgermeister die Restriktionen und Schließungen bezüglich Geschäften und Schulen aufrechterhalten.

Lebensmittel für arme Familien

Wir isolieren uns auch, seit dem 16. März sind die Präsenzaktivitäten ausgesetzt. Wir haben ein Notfallprojekt erarbeitet, um den Kontakt mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien aufrechtzuerhalten. Unsere Kommunikation läuft online, soweit das möglich ist.” Das Team produziert kurze thematische Videos und schickt sie den Familien. Danach werden virtuelle Treffen vereinbart. Es gibt psychosoziale Begleitung und Vorschläge für Aktivitäten, die das familiäre Zusammenleben verbessern und mögliche negative Folgen der sozialen Isolation reduzieren können. Die somit auch Gesundheit, Zusammenleben und Schutz vor Gewalt fördern: „Leider ist der Kreis, der durch diese Online-Aktivitäten erreicht wird, recht klein. Uns erreichen viele Anfragen nach Lebensmittelpaket-Spenden und nach Informationen und Unterstützung bei der Beantragung von Hilfsleistungen. Bereits 140 Lebensmittelpakete haben wir den Familien nach Hause geliefert. Seit Anfang Mai liefert auch das städtische Bildungsamt Lebensmittel, die die Kinder sonst in der Schulkantine bekommen würden.”

Fördergelder fließen nicht

Bei SERPAF sind aktuell mehr als die Hälfte der Verträge der Mitarbeitenden ausgesetzt. Die Regierung hat eine provisorische Maßnahme erlassen, die zumindest eine anteilsweise Übernahme von Bezahlung der Arbeitnehmer verspricht. Die Einrichtung bekommt Fördergelder für ihre Projekte, von denen viele aber nicht einfach so auf online umgestellt werden können und somit nicht stattfinden. Sie sollen nachgeholt werden, sobald es wieder geht. Fördergelder fließen aber nur für tatsächlich durchgeführte Projekte. Also braucht SERPAF für diese Ausfallzeiten finanzielle Unterstützung zur Bezahlung der Mitarbeitenden. Rachel Branco schließt ihren Brief: „Wir machen weiter in Zeiten der Unsicherheit, der Angst und der Hoffnung. Wir arbeiten mit einem stark verkleinerten Team, doch mit der gleichen Motivation und Energie. Der SERPAF-Familie in Essen wünschen wir von Herzen Gesundheit und danken zutiefst für die Unterstützung, die so unerlässlich für unser Weiterarbeiten ist.”

Spendenkonto

Gespendet werden kann auf das Konto der Evangelischen Kirchengemeinde Werden bei der KD-Bank Dortmund eG. Die IBAN lautet DE 60 3506 0190 5995 1200 00 und als Stichwort soll bitte „SERPAF Corona-Hilfe” angegeben werden.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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