Brot statt Böller - oder -
Pyro-Party-Land ?

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Was für ein Comeback nach zwei Jahren Corona mit Feuerwerksverkaufsverbot!  Vor der Eishalle in Essen- West, in der 300 verschiedene Feuerwerksartikel angeboten wurden,  bildeten sich lange Kundenschlangen. Kartonweise wurden die Feuerwerksartikel zu den PKW´s transportiert. Der größte Lagerverkauf in NRW lockte Pyro-Fans aus dem gesamten Ruhrgebiet an.
War da was mit Inflation, astronomischen Energie- und Lebensmittelpreisenpreisen?  Für die  teuerste Feuerwerksbatterie wurden bis zu 300 Euro verlangt und bezahlt. Im letzten Vorcoronajahr 2019 wurden für Pyrotechnik 122 Millionen Euro ausgegeben. Wenn die Verkaufsschlangen an der Essener Eishalle repräsentativ waren, dürfte dieses Rekordergebnis in diesem Jahr noch überboten worden sein. Genug Raketen, Böller und Batterien, um alle Krisen für die nächsten Jahre wegzuknallen.
Schon am Nachmittag des Silvestertages wurde in die Luft  gejagt, was das Zeug hergab.
Um Mitternacht wurde der Himmel für über eine Stunde künstlich in allen Farben und Formen illuminiert.
Die Schattenseiten dieser an sich schönen Tradition hatten Polizei , Feuerwehr und Krankenhäuser abzuarbeiten:
Randale in der Düsseldorfer Altstadt, Ausschreitungen in Berlin,ein abgebranntes Wohnhaus in der Hauptstadt  und 2/3 mehr Einlieferungen in die Krankenhäuser gegenüber den beiden Vorjahren.  Einem jungen Mann wurden beide Unterarme abgerissen und für einen anderen kam jede Hilfe zu spät. Die verschreckten (Haus) tiere sind demgegenüber kaum noch eine Meldung wert. Auch dass die Feinstaubkonzentration mit 1000 Mikrogramm pro Kubikmeter  teilweise  980 Mikrogramm über dem Grenzwert liegt, worunter besonders Vorgeschädigte zu leiden haben, fällt bei diesem bundesweiten  kurzen Feuerwerk meist unter den Tisch. Die Mischung aus Alkohol, Übermut und Pyrotechnik hat so sehr das Maß des Erträglichen überschritten, dass in vielen Städten bereits Verbotszonen eingerichtet wurden.
Schade, dass es bei vielen Problemen in unserer Zeit nur noch schwarz und weiß gibt.
Warum gibt es keine zentralen Orte für Feuerwerke?  Warum wird ein Teil des Verkaufserlöses nicht wohltätigen Institutionen wie "Brot für die Welt" zur Verfügung gestellt? Gerade in diesem Jahr gibt es genug Anlass, "Brot statt Böller" zu unterstützen.
Wenn das Geld für die kurze Freude des Feuerwerks so locker sitzt, dann sollte doch auch in der nächsten Woche für die "Sternsinger", die für den Kinderschutz in Asien sammeln, Geld übrig sein.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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