Wasservögel am Baldeneysee
Schaulaufen der Schönsten am Haus Scheppen
- hochgeladen von Bernd Dröse
"Einmal Wasservögel mit `alles´! Und als Topping bitte strahlend blauen Himmel, schönes Fotolicht und , wenn Sie haben, noch einen kleinen Eisvogel! " (grins)
Das steht zwar nicht auf der Speisekarte der beiden Imbisstationen, die ein beliebter Treffpunkt für die Bikerszene am Haus Scheppen sind, gibt es aber nebenan am Ufer des Baldeneysees kostenlos. Na ja, bis auf das Wetter und den Eisvogel. Da muss man schon etwas Glück haben.
Und das hatten Bürgerreporter Manfred Trauschke und ich, als wir mitten im Dezember das historische Lehnsgut der ehemaligen Abtei Werden aus dem 14. Jahrhundert am Baldeneysee anfuhren.
Aber auch ohne Eisvogel glühte zunächst die Speicherkarte unserer Kameras. Wir fanden zwei unbesetzte Bänke direkt am Ufer, von denen wir uns in den nächsten 90 Minuten kaum wegbewegen mussten. Zu reizvoll waren die Fotomotive, die sich kaum 10 bis 20 Meter vor uns befanden. Völlig gechillt posierte dort eine Gruppe Kormorane auf umgestürzten Bäumen und Steinen, die aus dem flachen Wasser ragten. Wie die Schuppen von Urzeitwesen glitzerte ihr irisierendes schwarzes Gefiefer im Licht der flach einfallenden Sonnenstrahlen. Getoppt wurde dieser Anblick noch von den Kormoranen, die einen Platz zum Trocknen ihres aufgespannten Federkleides in einer alten Birke am Ufer gefunden hatten. Der Kontrast des schwarzen Federkleides zum strahlend blauen Himmel ließ uns den Eisvogel, wegen dem wir eigentlich gekommen waren, fast vergessen. Zwischen den Kormoranen schwammen junge Haubentaucher, deren volle Schönheit erst nach der nächsten Mauser zu bewundern sein wird, freche Möwen, dösende Reiherenten und einige farbenprächtige Nilgänse. Etwas abseits stand majestätisch ein Graureiher und wartete geduldig auf Beute. Wie schön sich sein Federkleid im ruhigen Wasser spiegelte und zu weiteren Fotos animierte!
Was das passende Licht alles bewirken kann, demonstrierte uns ein schneeweißer stolzer Schwan.
Und dann kam er doch noch. Manfred war sich ganz sicher: "Irgendwann bekommt er Kohldampf und dann geht er hier auf die Jagd." Und tatsächlich. Plötzlich tauchte der Eisvogel auf. Trotz seines auffallenden Gefieders war er zunächst nur schwer zu entdecken. Und manches braune Blatt verwechselten wir bei der Suche mit seinem orange-braunen Brustgefieder. Im Uferbereich ist er so , auch für die Beutefische, nur schwer zu entdecken. Nur wenn man seine Rückenseite mit den strahlend türkis bis in grünlich schimmernden Federn sieht, versteht man, warum Eisvögel auch `Edelsteine der Lüfte´ genannt werden. Von oben betrachtet verschwimmt er für Feinde aber auch dann optisch mit der Wasseroberfläche.
Was die Eisvögel in unseren Augen so schön erscheinen lässt, hat in der Natur oft einen funktionalen Ursprung. .
Auch bei den anderen Vögeln lässt sich die Struktur und Farbe des Gefieders leicht mit dem evolutionären Vorteil erklären, das es ihnen bietet.
Auf der Bank hatten wir eineinhalb Stunden Zeit, diesen und anderen Gedanken nachzuhängen.
Die bewusste Wahrnehmung der Schönheit dieser Vögel tat uns beiden gut und zeigte, warum viele Zeitgenossen Freude dabei empfinden, Vögel zu beobachten.
Mit Curry- bzw .Bratwurst an einem Imbissstand endete dann dieser wunderschöne Dezembermorgen am Baldeneysee.
Community:Bernd Dröse aus Essen-West |

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