Halleluja! 100 Jahre St. Elisabeth

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„Eine Kostbarkeit, die man suchen muss…“ -

Hosianna - jubiliert voll Inbrunst St. Elisabeth, Essen-Frohnhausen, im Jubiläumsjahr 2011. „Eine Kostbarkeit, die man suchen muss“, zitiert sofort freudig der fulminante Pastor Bernhard Alshut einen seiner Vorgänger, Pfarrer Paul Heinrichs. Eine schiere Schatzstätte ist nämlich die100-jährige Kirche. Mit Besonderheiten – deutschlandweit…

St. Elisabeth: Die einzige katholische Pfarrkiche der Bundesrepublik mit einer Ikonostase. Einzigartig sind auch die weit über 600 Krippen; Macher, Sammler und Hüter ist Krippen-Papst Alshut, der deshalb deutschlandweit gefragt ist.
Doch piano. Spulen wir zunächst über ein Jahrhundert zurück. 1907. Die Pfarrchronik von St. Antonius vermerkt, dass innerhalb eines Jahres ganze Straßenzüge gebaut worden sind. Nachdem am 15. Oktober 1906 der Kirchenvorstand von St. Antonius von der Witwe Thiesbürger den Bauplatz für ein neues Gotteshaus von 450 Ruten (64,03 Ar) für 90 Mark je Rute gekauft hatte, erfolgt 1907 die Gründung eines Bauvereins. Die Pfarre wird in Sammelbezirke eingeteilt.
Noch im Lauf dieses Jahres erbringt die Sammlung 4000 Mark. 1908: Am 24. September beschließt der Kirchenvorstand, Regierungsbaumeister Karl Moritz zu Köln zur Einreichung einer Skizze aufzufordern. Die geplante neue Kirche soll der heiligen Elisabeth geweiht werden. Sie ist zunächst als Teilkirche gedacht und soll ca. 1500 Menschen fassen. Mit der Kirche soll eine Dienstwohnung für den Pfarrer erbaut werden.
1910: Die Arbeiten zum Kirchenbau werden ausgeschrieben. Die Firma Gebr. Lakkmann, Rees, erhält den Auftrag für die Maurerarbeiten. Am 17. März erfolgt bereits der erste Spatenstich; Fest der heiligen Gertrud. Morgens wird in St. Antonius ein feierliches Hochamt gehalten. Danach ziehen Kirchenvorstand, Gemeindevertretung sowie die Sammler zur Baustelle, um dem Beginn der Bauarbeiten beizuwohnen. Am 3. Juli wird dann an der festlich geschmückten Baustelle die Weihe und die Einmauerung des Grundsteines in die Apsismauer vollzogen. Hochwürden, Generalvikar Dr. Kreutzwald hält die Festansprache. Am Abend findet im Saal Stens eine weltliche Feier statt, geleitet von Kaplan Dollendorf.
2010: Stichwort „Baustelle“. Plastisch legt Pastor Alshut sie noch einmal offen. „Da erblicken wir, wie es vor 100 Jahren um die Elisabethkirche zuging. Die Außenwände stehen erst in halber Höhe, die Bauarbeiter sind recht beschäftigt, mit der Schubkarre Steine heranzubringen, Mörtel anzurühren, Mauern zu errichten. Am Rande der Baustelle befindet sich Baumeister Karl Moritz aus Köln mit den Bauplänen in der Hand, achtet darauf, dass alles genau nach seinen Entwürfen ausgeführt wird. Vor ihm steht schon das Modell der Kirche, wie sie nach der Kriegszerstörung sein späterer Nachfolger Emil Steffan wieder aufgebaut hat. Und – überall liegt Baumaterial herum: Steine, Balken, Sand. So etwa sah es im Advent 1911 hier auf der Baustelle der Elisabethkirche aus…“
Er erinnert: „Der 1. Advent ist immer der Beginn des Kirchenjahres. Dieses Jahr, unser Jubiläumsjahr, eröffneten wir es also am 1. Advent mit unserer Chorgemeinschaft, unseren Messdienern, unserer Caritas. Gleich viermal „Hundertjähriges“ gilt es zu feiern.“ Absolut einmalig!
Passend dazu eine lockt just eine Baustellen-Krippe, mit wöchentlich wechselnden Szenen – ab sofort in der St. Elisabeth-Kirche. „Johannes der Täufer sagte, macht dem Herrn die Wege bereit, ebnet die Pfade; was krumm ist soll gerade werden, alle Täler ausgefüllt und Berge abgetragen werden…“ zitiert Alshut. „Folglich habe ich den 1. Advent so gedeutet – als Baustelle. So kann uns dieeses Kirchen- Krippenbild treffend daran erinnern, dass wir

Christen allesamt lebendige Steine im Gebäude „Kirche“ sind, in der Gemeinschaft der Christen. Jeder von uns ist eingefügt in das Gebäude Kirche. Jesus Christus ist dort der Schlussstein, der alles zusammenhält.“
Und – neue Schätze in St. Elisabeth häuften sich am 1. Advent. Die Kindergruppe der Gemeinde sowie die Kolping-Kinder brachten die Gründungsurkunde; der Pfadfinderstamm überreichte einen sehr wertvollen Brief von dem südamerikanischen Bischof dom helder camara, der sich für die Armen einsetzte. Die Frauengemeinschaft übergab eine fast 100-jährige Fahne, die Messdiener ein 100-jähriges Messdiener-Foto…
Ferner: Es gibt ein neues Logo: „100 Jahre St. Elisabeth - Eine Kostbarkeit, die man suchen muss - Pfr. Paul Heinrichs“ Entworfen wurde es von der Essener Werbeagentur BJS GmbH, besteht aus Kunststoff, wetterbeständig, wird – sobald es das Wetter zuläßt, am Kirchturm, an den Zäunen Frohnhauser Straße, Spittlerstraße, bald prangen.
Ein Hinzieher: Da Evelyne Huckschlag, Pächterin der Gastronomie St. Elisabeth, Dollenstraße 51, sich sehr eng mit der Gemeinde verbunden fühlt, schmückt sie ihre Räumlichkeiten himmlisch heimelig zu Advent, Weihnachten mit Tannenbäumen und Schnee. „Ein Besuch ist lohnenswert“, empfiehlt Alshut. Der Beweis: Vereine wie Imker, Kaninchenzüchter, Frauengemeinschaft, Moskitos, Hahneköppe, Posaunenchor, TSG Skat Tewes, VFB Frohnhausen feiern feste Feste dort.
Ach ja, der 63-jährige Pastor Bernhard Alshut kann 2011 bereits auf sein zehn-Jähriges bei St. Elisabeth anstoßen. Aber vorher zieht’s mächtige Gruppen zur St. Elisabeth-Krippenausstellung, nämlich vor Weihnachten bis Lichtmess (2. Februar 2011) ist die Kirche wieder jeden Nachmittag von 15-17 Uhr geöffnet zum Besuch der Krippenausstellung, Thema: Die Weihnachtskrippe von Familien und Kindern.
Im Vertrauen: Der pfundige Pastor Alshut sagt nie Nein, wenn er hört: Och, ich habe da so olle Krippen. Haben sie Interesse daran?“ Im Gegenteil. Er ist süchtig. Nach Krippen…

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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