Mit der Kamera auf Spurensuche

Hans Martin Scheibner ist Mitglied der Millonenbande

Seit Anfang 2011 ist er als Bürgerreporter unterwegs, zum Niederrhein und besonders zu seiner Heimatstadt Xanten hat Hans-Martin Scheibner einen ganz engen Bezug. Ob Naturfotografie, Pilz- sowie der Wetter- und Klimakunde, Ökologie, Ökonomie und sämtlichen religiösen Richtungen: Im Laufe der Jahre hat Hans-Martin zahlreiche Fotostrecken und Berichte über diese Themen veröffentlicht, von denen nicht wenige weit mehr als tausend Leserinnen und Leser erreicht haben.

Mit seinen Beiträgen im Lokalkompass hat der wissbegierige Ruheständler inzwischen mehr als eine Million Leser (1.020.367 - Stand Anfang Dezember) erreicht und ist damit Mitglied unserer Millionen-Bande.

Kannst du dich noch an den 1. August 2020 erinnern?
Ja, an diesem Tag hat Jens meinen Beitrag zum Bürgerreporter des Monats online gestellt.

Du kommst aus Xanten. Was schätzt du am Niederrhein?
Nicht ganz, ich bin im niederrheinischen Straelen aufgewachsen, dann im Sommer 1989 mit meinen Eltern und meiner Schwester nach Xanten umgezogen und 2003 nach Xanten-Marienbaum.
Am Niederrhein schätze ich die typische Landschaft mit den beschaulichen Dörfern, den Wiesen, Weiden und Feldern, die urigen alten Gehöfte samt ihrer teils eigenwilligen Bewohner, die Pappelreihen, Kopfweiden, Auen, die zahlreichen Wildgänse im Winter und natürlich den namensgebenden Vater Rhein. Ohne diese alte Wasser- und Handelsstraße wäre der Niederrhein nicht das, was er heute ist.

Es ist jetzt über 12 Jahre her, dass du Bürgerreporter wurdest. Was gefällt dir immer noch am Lokalkompass?
Auch wenn ich seit geraumer Zeit eher selten hier aktiv bin, schätze ich nach wie vor die vielfältigen Möglichkeiten, die zwischenmenschlichen Kontakte mit der LK-Gemeinschaft, die bunte Mischung der Beiträge, die Möglichkeit zu informieren und etwas in Bewegung zu versetzten, meine Vorliebe fürs Schreiben und Fotografieren ausleben zu können - aber auch informiert inspiriert und erfreut zu werden von den Beiträgen und Fotos der Mitglieder.

Ob Wetter- und Klimakunde, Ökologie, Ökonomie oder Religion: Du scheinst dich auch für unglaublich viele Sachen zu interessieren. Woher kommt diese Eigenschaft?
In Straelen bin ich in einer Siedlung am Waldrand aufgewachsen und habe daher beim Spielen sehr viel Zeit in der Natur verbracht. Meine Eltern sind mit meiner Schwester und mir viel gewandert, nicht nur in der näheren, sehr reizvollen Umgebung, sondern auch am Meer und im Mittelgebirge. Mit zunehmendem Alter lernte ich die Natur besser zu verstehen; hinzu kam mein wachsendes Interesse für Pilze, Wetter und Naturkunde im Allgemeinen. Vermutlich wurde es mir mit in die Wiege gelegt.  Die Mythologiethematik sowie das Interesse für Ökonomie kamen erst in Xanten dazu.

In deinen Beiträgen behandelst du auch kritische Themen. Was für ein Feedback bekommst du darauf?
Das ist unterschiedlich. Oft bekomme ich Zuspruch, manchmal andere Meinungen, was ja auch völlig O.K. bzw. durchaus erwünscht ist und vereinzelt Gegenwind, welcher dann schon mal unsachlich ausarten kann; allerdings niemals so schlimm wie inzwischen in anderen sozialen Medien.

Du hast im Februar dieses Jahres über Sonnenflecken geschrieben und eindrucksvolle Fotos geschossen. Dafür braucht es doch bestimmt eine besondere Fotoausrüstung?
In der Regel reicht hierfür eine Zoomkamera und ein Sonnenfilter. In diesem Fall hatte sich die Sonne als blasse Scheibe hinterm Nebel versteckt, so dass ich ohne Filter bedenkenlos ein Foto machen konnte.

Dein schönstes Erlebnis als Bürgerreporter?
Das kann ich in meinem Fall nicht benennen. Mit der Kamera auf Märkten, (beschaulichen) Veranstaltungen oder in der Natur unterwegs zu sein ist eigentlich immer schön und bringt oftmals unerwartete Abwechslung.

Du hast bisher rund 233 Texte und 603 Schnappschüsse (Stand 07.12.) eingestellt. Insgesamt hast du damit 1.020.367 Menschen erreicht. Hast du mit so einer Resonanz gerechnet?
Nicht wirklich, obwohl irgendwann schon, da meine Beiträge ja täglich recht oft aufgerufen werden. Irgendwann meldet der Zähler dann die Millionen Leser, wobei das so auch nicht ganz richtig ist. Nach der Umstellung wurde der Zähler im LK neu gesetzt. Daher fehlen Aufrufe von ein paar Jahren.

Du hast die LK-Community jetzt lange beobachten können. Wie schätzt du die Menschen ein, die im Lokalkompass aktiv sind? Was schätzt du an ihnen? Hast du Kritik?
Ich kenne vorrangig den alten Kern, also die User, welche von Anfang an mit dabei waren. Neue Mitglieder lerne ich nur sporadisch kennen. Nach dem Umbau der Onlinepräsenz des LK im Herbst 2018 finde ich es nach wie vor schwierig und zeitaufwändig, die Beiträge meiner alten Kontaktliste zu finden, weshalb ich einiges auch über Facebook mache.