Frage der Woche:
Immer mehr Kinder können nicht schwimmen - Was tun?

Seit Corona müssen immer mehr Bäder schließen und der Schwimmunterricht ist deswegen auch ausgefallen. Archivfoto: Fabian Friese (DLRG)
  • Seit Corona müssen immer mehr Bäder schließen und der Schwimmunterricht ist deswegen auch ausgefallen. Archivfoto: Fabian Friese (DLRG)
  • hochgeladen von Michael Menzebach

In NRW beginnen jetzt die Sommerferien. Sechs Wochen lang keine Schule. Wenn der Sommer weiter sein sonniges Gesicht zeigt, strömen Jung und Alt in Scharen an Seen, ins Schwimmbad oder ans Meer. Ein Sprung ins kühle Nass ist doch immer noch die beste Erfrischung. Doch mit Sorge schaut die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf die Sommersaison: Bereits zur Öffnung der Schwimmbäder informierte die DLRG die Öffentlichkeit. Die alarmierende Botschaft: Immer weniger Kinder schwimmen können.

Schon vor der Corona-Pandemie konnten ca. 40 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland nicht richtig schwimmen. Durch inzwischen habe sich die Lage noch weiter verschärft. Eine vom DLRG in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat, zeigt, welches Ausmaß diese Entwicklung inzwischen angenommen hat: 60 Prozent der Zehnjährigen sind demnach keine sicheren Schwimmer oder sogar Nichtschwimmer. “Die Schwimmfähigkeit der Kinder im Grundschulalter ist ungenügend”, sagt DLRG-Vizepräsident Achim Haag. Zudem befürchten Experten mehr Badeunfälle in diesem Jahr.

Lebensgefahr

Wie das Portal "Aktion Kinder in Gefahr (aktion-kig.eu) meldet, konnten in den 80-er Jahren noch 90 Prozent der Kinder schwimmen. Sie hatten nicht nur das sogenannte Seepferdchen erreicht, das ein schwimmen auf 25 Metern bescheinigt. Nein, sie hatten alle eine sehr gute Schwimmfähigkeit. Schwimmen gehörte dazu wie laufen, lesen oder sprechen. Doch dies hat sich gravierend verändert und gibt Grund zur Sorge.

Schwimmkurse ausgebucht

Seit Corona schließen immer mehr Frei- und Hallenbäder, so dass der schulische Schwimmunterricht häufig ausfällt. Händeringend suchen Eltern jetzt nach Schwimmkursen. Die Wartezeiten betragen in Großstädten mehrere Jahre und sind fast unerschwinglich teuer geworden. Bis zu 399 Euro verlangen private Schwimmschulen für zehn Stunden (jeweils 30 Minuten) Schwimmen lernen laut Informationen des Norddeutschen Rundfunks.

DLRG-Ortsgruppe Hagen kann seit März 2020 keine Nichtschwimmer unterrichten

Wie beurteilt ihr die Situation? Kennt ihr das Problem aus eurer Familie oder im Freundeskreis?  Muss die Politik bessere Rahmenbedingungen schaffen oder sollen sich Eltern mehr engagieren? Welche Maßnahmen schlagt ihr vor?

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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