"Der Rosenkavalier" im Musiktheater Gelsenkirchen

Am Sonntag, 2. Juni, 18 Uhr, öffnet sich der Vorhang im Großen Haus des Musiktheater im revier für eine ganz besonders beschwingte Oper: „Richard Strauss‘ „Der Rosenkavalier“.

„‚Der Rosenkavalier‘ ist ein ungewöhnliches Stück Musiktheater, es ist verrückt und kompliziert und hat in der Feldmarschallin eine starke und melancholische Frauenfigur, wie man sie vorher in der Oper nicht gesehen hat“, begeistert sich Regisseur Philipp Harnoncourt für seine erste Strauss-Oper, die er am Musiktheater in Gelsenkirchen inszeniert.

Die Handlung

Die Geschichte beginnt im Bett der Feldmarschallin Fürstin Werdenberg. Sie hat mit ihrem viel jüngeren Liebhaber Octavian die Nacht verbracht - und prophezeit ihm das baldige Ende der Liaison: Nicht ihr Mann, die übermächtige Zeit werde ihre Welten trennen. Die Verwicklungen um Octavian, der sich in die junge Sophie von Faninal verliebt, als er eigentlich im Namen des tumben Baron Ochs von Lerchenau als „Rosenkavalier“ um ebendiese werben soll, weben die Komödie in diese Oper ein. Als Fräulein „Marianderl“ verkleidet führt Octavian den Ochs aufs Glatteis und lässt so mit kräftiger Unterstützung auch die Heiratsabsprache zwischen dem Emporkömmling Faninal, Sophies Vater, und dem Baron platzen. Am Ende steht Octavian zwischen zwei Frauen - die Marschallin wird das Feld für die jüngere Sophie räumen.

„Es ist ein zeitloses Stück, in der die Liebe und Erotik, in all ihren Formen, gezeigt wird“, resümiert Harnoncourt. Besonders die Figur des Baron Ochs auf Lerchenau hat es dem österreichischen Regisseur angetan: „Ochs ist ein chronischer Bösewicht, er poltert wie ein Elefant im Porzellanladen durch das Stück. In seiner prallerischen Art und sexuellen Unersättlichkeit wirkt er fast schon lächerlich.“

Zeitloses Stück Musikgeschichte

Die Ausstattung wird bei diesem „zeitlosen“ Stück selbstverständlich auch genau so gehalten: „Es wird eine Bühne auf der Bühne geben, quasi einen Präsentierteller für die Figuren“, erläutert Andreas Donhauser das Bühnenbild und verrät nur so viel zu den Kostümen: „Es wird ein gleiches Grundkostüm für alle Figuren geben, die mit Standes- und situationsbedingten Accessoires
definiert werden - aber es wird nie kitschig!“

Die Musik des Rosenkavaliers stellt die Neue Philharmonie Westfalen und Chefdirigenten Rasmus Baumann vor neue Herausforderungen. „Es ist wunderschöne Musik, die mich jedes Mal von Neuem wieder fesselt - aber auch eine der schwierigsten Opern-Partituren“, gibt Baumann zu.

Zwei Pausen aufgrund von Überlänge

Da „Der Rosenkavalier“ über drei Stunden geht, sind zwei Pausen - eine nach dem ersten und eine nach dem zweiten Akt - geplant. Die Länge ist vor allem der komplexen Handlung geschuldet: „Es ist richtig Action auf der Bühne, man fällt von einer Szene in die nächste“, begeistert sich Baumann.

Die Premiere findet am Sonntag, 2. Juni, um 18 Uhr statt, weitere Vorstellungen sind für den 8., 16. und 21. Juni, sowie den 4. Juli geplant. Karten gibt es von 10,50 bis 44 Euro an der Theaterkasse des Musiktheater im Revier, Tel. 40 97 200 und online.

Meine Kritik finden Sie hier:

Fulminantes Opernspektakel:

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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