"Pique Dame" am Musiktheater im Revier

Lars-Oliver Rühl  stürzte während einer Vorstellung von „Jenufa“ so schwer, dass er nicht als Hermann in „Pique Dame“ spielen kann. An seiner Statt singt nun Kor-Jan Dusseljee. | Foto: Pedro Malinowski
  • Lars-Oliver Rühl stürzte während einer Vorstellung von „Jenufa“ so schwer, dass er nicht als Hermann in „Pique Dame“ spielen kann. An seiner Statt singt nun Kor-Jan Dusseljee.
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Mit einer gekürzten Fassung von Peter I. Tschaikowskis „Pique Dame“ beendet das Musiktheater im Revier (MiR) eine lange Reihe von erfolgreichen Premieren in dieser Spielzeit. Doch aufgepasst: Das Stück ist ein echter Nervenkitzler!

Am Sonntag, 22. Juni, 18 Uhr, erhebt sich der Vorhang zur letzten Premiere dieser Spielzeit am MiR. Tschaikowskis „Pique Dame“ wird in einer abgespeckten Version auf die Bühne gebracht und ist nichts für schwache Nerven! „Diese Inszenierung hat eine karussellartige Energie, die den Zuschauer direkt in ihren Bann zieht“, erklärt Dramaturgin Juliane Schunke die Wirkung dieser russischen Kriminal-Oper.

Die Handlung

Der junge, mittellose Offizier Hermann ist ein leidenschaftlicher Mensch, und somit auch gerne Spieler, wenn auch kein erfolgreicher. Seine Mittellosigkeit quält ihn besonders, weil sie ihm die Ehe zu der schönen Lisa, für welche er eine Obsession entwickelt, verwehrt. Durch eine Spielerlegende, welche sich um drei magische Karten (Drei, Sieben und Ass) rankt, schöpft Hermann neue Hoffnung. In seinem Wahn, das Geheimnis zu lüften, tötet er die Hüterin des Geheimnisses, Lisas Großmutter, bevor sie ihm die Karten nennen kann. Ihr Geist erscheint ihm später und sein Blatt scheint sich zu wenden - doch der letzte Stich ist noch nicht gespielt...

„Wir haben das Ende verändert, also bleibt es auch für Besucher, die die Oper und die literarische Vorlage bereits kennen, spannend“, verrät Regisseur Dietrich W. Hilsdorf. Ihm war wichtig, dass die Oper spannend bleibt und die wirklich emotionalen Seiten der Musik ihren Moment haben: „Die Musik ist sehr filmisch und unterstreicht die Handlung ungemein.“

Kurz und bündig statt langatmig

Zum Punkt Musik äußert sich auch Rasmus Baumann, der die musikalische Leitung für dieses Stück hat: „Ich beineide jeden darum, der diese Musik zum ersten Mal hört.“ Vor allem scheute auch er sich nicht vor Kürzungen, um die Oper wirkungsvoller zu machen: „Wir haben viele Chorszenen geschnitten, um die Handlung voranzutreiben und das Stück gewinnt, wie ich finde, dadurch ungemein. Ich habe selten einen so stringenten Opernabend erlebt und ich kann sagen, dass das Publikum keine Zeit haben wird, sich zu langweilen!“

Durch die Kürzungen wird auch auf viele folkloristische Elemente verzichtet, was bedeutet, dass das Stück komplett in Innenräumen stattfindet. „Es gibt jedoch kein Einheitsbild“, bemerkt Hilsdorf. Kostüme und Bühnenbild orientieren sich außerdem an der Entstehungszeit der Opernmusik. „Man wird nicht das Gefühl haben, dass die Musik in einem falschen Raum gespielt wird“, meint Hilsdorf.

Hier gibt es Karten!

Karten für die zweistündige Oper sind zum Pries von 13 bis 48 Euro an der Theaterkasse, Tel. 0209 / 40 97 200, und über www.musiktheater-im-revier.de erhältlich.

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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