Endspiel in Freiburg: Schalke vergeigt Stuttgart-Heimspiel

Sven Ulreich hielt seinen Kasten 91 Minuten lang sauber. Da konnte auch Joel Matip (m.) nur zuschauen und nichts bewirken. Foto: Gerd Kaemper
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Ganz schwache Schalker haben ihr letztes Saison-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 verloren. Damit muss die Keller-Elf um Platz Vier wieder zittern und darf am letzten Spieltag in Freiburg nicht verlieren. Der Anschlusstreffer durch das Eigentor von Stuttgarts Schlussmann Sven Ulreich kam erst in der Nachspielzeit und damit viel zu spät. Im gesamten Spiel hatte der S04 zu wenige zwingende Torchancen. Dadurch bleibt auch ein fader Beigeschmack mit der gestrigen Bekanntgabe vom Aufsichtsratvorsitzenden Clemens Tönnies, dass Jens Keller auf Schalke Trainer bleibt. Diese Entscheidung hätte Tönnies nach der monatelangen Diskussion auch noch länger für sich behalten können. So wirkt jetzt im Nachgang die Bekanntgabe mehr als unglücklich.

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Keller hatte die Mannschaft im Vergleich zum Auswärtssieg in Mönchengladbach letzten Freitag auf mehreren Positionen umgestellt - teils auch notgedrungen, da beispielsweise Julian Draxler, der jüngst seinen Vertrag auf Schalke verlängerte, gelbgesperrt fehlte. Marco Höger spielte anstelle von Roman Neustädter und Christian Fuchs für den nicht richtig fitten Sead Kolasinac.

Den besseren Start erwischten die Schalker. Es lief noch die erste Spielminute, als Jermaine Jones aus aussichtsreicher Position zum Schuss kam. Doch der Ball landete mehrere Meter links neben dem Tor. Bis zur Halbzeit waren es dann die Gäste, die sich die besseren Tormöglichkeiten erarbeiteten. Zunächst scheiterte Vedad Ibisevic noch mit einem Kopfball aus vier Metern, weil er in Rückenlage geraten war (14.). Sechs Minuten später schoss Jungspund Alexandru Maxim aus 25 Metern nur knapp drüber, bis Ibisevic nach 24 Minuten dann nach scharfer Hereingabe von Traoré den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Timo Hildebrand im Schalker Tor war machtlos. Jones hatte nach 38 Minuten zwar noch einmal eine gute Tormöglichkeit. Doch seinen Weitschuss konnte Sven Ulreich gut parieren, so dass es beim 0:1 zur Halbzeit blieb.

Schalke in der Offensive ohne Draxler zu harmlos

Nach dem Pausentee passierte lange Zeit nichts. Es war Huntelaar, der die Veltins-Arena etwas wieder zum Leben erweckte, als er einen Freistoß an den rechten Pfosten setzte (63.). Anders die Schwaben, die mit ihrer ersten Torchance in Halbzeit Zwei gleich auf 0:2 erhöhten. Nach einem einfachen Konter über links bediente Christian Gentner Ibisevic, der Hildebrand im Tor keine Chancen beim 0:2 ließ (66.). Matip scheiterte aus zehn Metern völlig freistehend nach einem Fuchs-Freistoß und setzte einen Kopfball neben das Tor (78.). Ulreich war es dann in der 80. Spielminute, der einen Schuss von Klaas-Jan Huntelaar klasse zur Seite parierte. Ulreich war es auch, der mit einer Fußabwehr sehr stark gegen den eingewechselten Max Meyer klären konnte. Sein Eigentor, als er einen abgefälschten Schuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch ins eigene Tor lenkte, schmälerte seine Leistung an diesem Nachmittag nicht.

Sein Trainer Bruno Labbadia war dementsprechend zufrieden. „Das war ein gutes Spiel von uns und ich denke, dass wir verdient gewonnen haben, daher bin ich auch sehr zufrieden. Ich wünsche Schalke dennoch für ihr Endspiel nächste Woche alles Gute und viel Glück.“ Damit traf der ehemalige Stürmer den Nagel auf dem Kopf. Denn verliert Schalke nächste Woche Samstag in Freiburg, ziehen eben diese vorbei am S04 auf Platz Vier. Sein Gegenüber, Jens Keller, gratulierte fair nach der Partie. „Der VfB hat verdient gewonnen. Obwohl wir zunächst in den ersten 15 Minuten gut ins Spiel gekommen sind, sind wir dann wieder in unsere alten Muster zurückgefallen. Einfach Ballverluste, zu wenig Aggressivität - dennoch glaube ich, dass wenn uns im Januar jemand gesagt hätte, dass wir am letzten Spieltag ein Endspiel um Platz Vier haben, jeder Hurra geschrieben hätte.“

Eine interessante Einschätzung des Cheftrainers, der seinen Vertrag bis 2015 nun verlängerte. Während Schalke nächste Woche nun in Freiburg spielen muss, empfangen die Stuttgarter den FSV Mainz 05, bevor sie eine Woche später im Pokalendspiel auf den neuen Deutschen Meister Bayern München treffen.

Tore: 0:1/0:2 Vedad Ibisevic (24./66.), 1:2 Eigentor Sven Ulreich (90.+2)

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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