Rück- und Ausblick mit Norbert Sander von Viktoria Resse

Trainer Norbert Sander von Viktoria Resse. Foto: Raphael Wiesweg
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Sechs fehlende Stammspieler, teilweise derbe Niederlagen gegen die Spitzenteams und eine Auswärtsstatistik, die seinesgleichen sucht. Der Bezirksligist Viktoria Resse hat eine turbulente Hinrunde hinter sich, die aber dennoch insgesamt gut verlief. Für Cheftrainer Norbert Sander gab es einen Schlüsselmoment.

Sander konnte eigentlich erst einmal nur mit dem Kopfschütteln, als er zu Saisonbeginn einen Ausfall nach dem anderen zu beklagen hatte. So dachte er sich, „dass es nichts mit unserer Zielsetzung - mindestens Platz Fünf - etwas geben kann. Vor allem, weil wir auch einige neue Spieler dazu bekommen haben, dachte ich, dass die Integration länger dauert.“ Umso überraschter war der Übungsleiter dann, dass seine Truppe auf Schlagdistanz zu Platz Eins war.

Doch es kam, wie es kommen musste. Wichtige Schlüsselspieler fielen aus und mussten ersetzt werden. „Unsere Aufstellungen waren teilweise abenteuerlich und gerade in den Spitzenspielen hat es sich bemerkbar gemacht. Ausgerechnet in der Phase gegen die Knaller sahen wir personell sehr schlecht aus, was uns auch dann einen ordentlich Knacks gegeben hat“, führt Sander weiter fort.
Dieser Knacks kam aber auch nicht von ungefähr. „Wir haben uns von Spielern getrennt, von Egos, wodurch die Stimmung in der Mannschaft wieder besser wurde und fortan auch wieder der Fußball im Fokus stehen konnte“, erklärt Sander. Danach habe seine Mannschaft sich unglaublich gut zusammengerissen und in Disteln (1:1, d. Red.) taktisch das beste Spiel abgeliefert.“ Es war der Wendepunkt der „Talsohle, die wir durchschreiten mussten.“

Passend dazu kamen auch die wichtigen Spieler Kroll, Schäfer und Malkoc wieder zurück und aus den letzten vier Spielen konnten noch einmal zehn Punkte ergattert werden. „Ich kann es natürlich nie beweisen. Aber ich lege extrem viel Wert auf die Vorbereitung und lasse auch gerne mal ein Turnier oder noch ein Freundschaftsspiel weg. Denn diese Intensität fehlt uns sonst mal am Ende“, weswegen Sander glaubt, dass sein Team im Schlussspur auch wieder mehr zeigen kann und wird, als so manch anderes Team. „Zudem hat die Mannschaft im Laufe der Hinrunde immer besser gelernt, als Mannschaft defensiv besser zu arbeiten.“

Die Neuzugänge Timm Lehnert (Torwart, Mülheimer SV), Burak Cesur (IV, Spvgg Erkenschwick) und Gordon Bergmann (Defensiv-Allrounder, ETuS Bismarck) sind eine Mischung aus sofortige Hilfe und einen Vorgriff für die nächste Saison. Ferdi Ermek (Genclikspor Recklinghausen) wird dagegen nicht kommen. „Nicht eingehaltene Absprachen vom Verein und unseriöse Ablöseverhandlungen haben dazu geführt, dass wir von diesem Transfer wieder Abstand genommen haben“, ergänzt Geschäftsführer Peter Colmsee. David Rogowski (ETuS Bismarck), Misel Zec (Hansa Scholven und Ilker Araci und Niko Hawich (beide unbekanntes Ziel) haben den Verein dagegen verlassen.

Wenn Sander allerdings Pech hat, muss er zunächst auf Schäfer und Malkoc erneut verzichten, wenn für die Viktoria am 17. Februar die Meisterschaft in der Bezirksliga 9 losgeht. Beide zogen sich beim Hallenturnier in Dülmen (Platz 2, d. Red.) am 13. Januar Verletzungen zu, die sie in den nächsten Wochen erst einmal außer Gefecht setzen. Auch Stefan Colmsee wird wohl erst in der letzten Trainingswoche wieder dazustoßen. Erkan Daglioglu, der überraschend voll einschlug, fällt nun bereits seit drei Monaten wegen eines Ermüdungsbruch aus „und es ist immer noch nicht wieder zusammengewachsen“, so Sander. Sanders Mannschaft steht seit dem 11. Januar wieder auf dem Platz und arbeitet.

„Es gilt trotz der aktuell wieder vielen Verletzten die positive Grundstimmung hochzuhalten. Wir sind Hallenstadtmeister geworden, haben sowieso gute Hallenturniere gespielt und die letzten Meisterschaftsspiele waren auch überzeugend. Jetzt müssen wir nur noch zusehen, dass die Auswärtsspiele besser werden als die zuletzt.“
Recht hat der Cheftrainer. Denn während man von acht Heimspielen sechs gewinnen konnte, stehen in der Fremde gerade einmal elf von möglichen 24 Punkten auf der Habenseite - bei einem Torverhältnis von 7:9!. „Absolut, auswärts sind wir bisher deutlich hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Wir treten daheim warum auch immer selbstbewusster auf“, fragt auch Sander sich, woran genau es liegt.
Für die Rückrunde gilt es, die richtige Mischung für Sander und Co. zu finden, damit der bisherige gute fünfte Platz mindestens bestätigt werden kann.

Vorbereitungsspiele

13.01. Hallenturnier bei TSG Dülmen 2. Platz
24.01. Mengede 08/20 II (KL A, Auswärts) 19.30 Uhr
27.01. BVH Dorsten (Bezirksliga, Heim) 14.30 Uhr
31.01. FC Marl (Bezirksliga, Auswärts) 19.30 Uhr
03.02. RW Deuten (Bezirksliga, Heim) 15.00 Uhr
05.02. SuS Olfen (KL A, Auswärts) 19.30 Uhr
09.02. Tus Gahlen (KL A, Auswärts) 15.00 Uhr
12.02. GW Erkenschwick (KL A, Auswärts) 19.45 Uhr
17.02. Meisterschaftsauftakt

Trainer Norbert Sander von Viktoria Resse. Foto: Raphael Wiesweg
Geschäftsführer Peter Colmsee von Viktoria Resse. Foto: Raphael Wiesweg
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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