Mit weiteren Maßnahmen will man die Probleme in den Griff bekommen
"Runder Tisch Steinstraße 72" tagte jetzt zum ersten Mal

Erstmals tagte jetzt der "Runde Tisch Steinstraße 72". Mit einer Vielzahl von Maßnahmen will man die noch bestehenden Probleme rund um das Butendorfer Mehrfamilienhaus besser in den Griff bekommen. | Foto: Archiv
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In der Stadthalle an der Friedrichstraße tagte jetzt zum ersten Mal der "Runde Tisch Steinstraße 72". Dabei wurde sehr deutlich, dass die Situation an der Steinstraße Anwohner, Bewohner, Eigentümer sowie die Stadtverwaltung gleichermaßen beschäftigt.

Dass die Stadt Gladbeck die Sorgen der Anwohner ernst nehme und die Problematik sehr eng begleite, versicherte Ordnungsdezernentin Linda Wagner gleich zu Beginn des Treffens: „Wir sind heute mit den vereinten Kräften der Stadtverwaltung zusammen gekommen, um mit Ihnen gemeinsam in einen konstruktiven Dialog zu treten und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Schließlich wollen wir alle eine Verbesserung der derzeitigen Situation erreichen.“

Im Rahmen einer kurzen Vorstellungsrunde schilderten die Anwesenden ihre Sorgen und Probleme. Müll, Lärm und die Sorge um die eigene Sicherheit standen dabei im Vordergrund. Passend dazu hatte die Stadtverwaltung vier Arbeitsgruppen vorbereitet, die eben genau diese Problematiken diskutieren und mögliche Lösungsansätze erarbeiten sollten.

Die Diskussion in der Gruppe „Sicherheit“, an der auch Polizei und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) teilnahmen, zeigte, dass gerade mit Blick auf die Steinstraße zwischen subjektivem und objektivem Sicherheitsempfinden offensichtlich eine große Diskrepanz besteht: Besonders bei größeren „Aufläufen“ wechselten Nachbarn aus Vorsicht die Straßenseite, würden zu bestimmten Uhrzeiten besonders in den Abend- und Nachtstunden nicht mehr an dem Haus vorbei gehen. Dem gegenüber steht aber die überschaubare Zahl der Meldungen über Verstöße und Anzeigen von Straftatbeständen bei KOD und Polizei. „Nur wenn Verstöße und Straftaten auch angezeigt werden, kann diesen nachgegangen werden und sie fließen auch in die Statistik ein“, erklärt Ordnungsamtsleiter Gregor Wirgs. Ansonsten sei es für die Behörden schwer, auch objektiv einen Kriminalitätsschwerpunkt festzustellen. Um das Sicherheitsempfinden zu erhöhen, schlug die Arbeitsgruppe vor, Alternativräume zu schaffen, wie zum Beispiel durch ein Separee oder einen Unterstand. Auch eine Einfriedung des Geländes auf der Rückseite, um den Zugang zu dem kleinen Wäldchen auf der Rückseite zu erschweren, wurde angeregt. Optimiert werden solle zudem die Beleuchtung an und um das Gebäude, denn auch mehr Licht sorge für ein höheres Sicherheitsempfinden.

Zum Thema „Lärm“ berichteten die Anwohnerinnen und Anwohner von einer persönlichen Betroffenheit, besonders zwei Lärmquellen wurden dabei ausgemacht, die für ein „Grundrauschen“ rund um die Immobilie sorgten: Lärm durch Musik sowie Alltagslärm, der durch eine große Anzahl an Menschen bedingt sei. Die L-Bauweise des Gebäudes verstärkt den Schall zudem noch. Hier gäbe es baulich keine schnelle Lösung, bedauerte Karsten Fuchte, Leiter des Amtes für Planen, Bauen und Umwelt. Erinnert werden müsse an bestimmte Spielregeln, die Hausordnung müsse klar sein sowie mehrsprachig und leicht verständlich vorliegen. Zudem könnten Angebote für Kinder und für Erwachsene geschaffen werden, wie zum Beispiel einen Gemeinschaftsraum im Gebäude oder durch entsprechende Freiraumplanung ein schallgeschützter Aufenthaltsbereich.

Beim Thema „Müll“ wurde deutlich, dass vieles rund um das Gebäude schon recht gut funktioniert. Die Hausverwaltung ist bereits sehr aktiv, sorgt für die Beseitigung auf dem Grundstück. Der ZBG holt einmal wöchentlich Sperrmüll ab, die Behälter sind angeblich anständig gefüllt. Probleme entstünden jedoch auf dem Weg von der Wohnung zu den Mülltonnen, denn häufig erreicht der Müll das Ziel nicht. Hier soll nun stärker auf die Bewohner zugegangen werden, soll es auch mehrsprachige Hinweise zum richtigen Verhalten geben. Diese sollten ebenfalls möglichst einfach gehalten sein und durch Piktogramme erläutert werden.

„Soziale Arbeit“ lautete das Thema der vierten Arbeitsgruppe. Dass die Stadt mit ihren Partnern bereits sehr aktiv ist, wurde von den Anwesenden insgesamt positiv bewertet. Dennoch sei es wichtig, die Bemühungen besonders mit Blick auf einen (regelmäßigen) Schulbesuch noch weiter zu verstärken. Als mögliche Maßnahmen wurde vorgeschlagen, Anreize dafür zu schaffen, wie zum Beispiel einen Vorkindergarten im Karo einzurichten, ein Spielmobil zu installieren und hier auch gemeinsame Angebote für Eltern und Kinder anzubieten. Ein Vorschlag, der auf besonders große Zustimmung stieß, war die Übernahme von Patenschaften für Familien durch Anwohnerinnen und Anwohner. „Das könnte eine tolle Möglichkeit sein, um Menschen, die in und an der Steinstraße 72 leben, zusammenzubringen und so gegenseitiges Verständnis zu wecken“, lobte Christine Hellebrand, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie, die Idee.

Ordnungsdezernentin Linda Wagner zog ein positives Fazit aus dem Austausch: „Es war ein gelungener Auftakt und ein erster Schritt, um die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu stärken. In den Arbeitsgruppen sind viele gute Ideen entstanden, die wir nun prüfen
werden.“ Geplant ist zudem, die Anregungen aufzugreifen und mit der Eigentümergemeinschaft und der Hausverwaltung zu erörtern.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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