A 52: Bürgerforum Gladbeck fordert Groschek zur Fairness auf

In einem ausführlichen Schreiben fordert das Bürgerforum Gladbeck den nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Michael Groschek auf, den A52 -Planungsprozess auf Gladbecker Gebiet zu überdenken und endlich für die Gladbecker nachvollziehbar und akzeptabel auf brauchbare Füße zu stellen. Die Zurückweisung des Planfeststellungsantrages eröffne die Chance, wieder zu einer transparenten und fairen Mediation zurückzukehren.

Entweder, so das Bürgerforum, solle die Landesregierung die Autobahndiskussion endlich beenden und eine gezielte, verkehrslenkende und bauliche Rückentwicklung der B 224 in die Wege leiten; oder sie solle zumindest den betroffenen Menschen in Gladbeck in fairer Weise offenlegen, mit welchen Maßnahmen bei Bau und Betrieb der Autobahn quer durch die Stadt den Gefährdungen ihrer Existenz und den zu erwartenden Beeinträchtigungen begegnet werden soll.

Schwere Vorwürfe

In dem Schreiben erhebt das Bürgerforum schwere Vorwürfe gegen die Art und Weise, wie Groschek mit den betroffenen Bürgern umspringe. Er müsse sich zurechnen lassen, dass seine nach wie vor verantwortlichen Mitarbeiter vor dem Ratsbürgerentscheid unwahre Behauptungen aufgestellt und die Bürger nicht ernst genommen, sondern getäuscht hätten („Das Land wird den Planungsprozess einstellen, wenn die Mehrheit der Gladbecker mit ‚Nein‘ stimmt.“).

Possenspiel

Der von Groschek im Jahre 2013 eröffnete und abrupt abgebrochene „Runde Tisch“ sei nur ein Possenspiel gewesen, um die Bürger gezielt in Arglosigkeit zu versetzen. Zu den Äußerungen Groscheks bei der Baustelleneröffnung auf der A43 am 28.10.2014 schreiben die Gladbecker Aktivisten wörtlich: „Ihre Ausführungen sind für ganz Gladbeck ein Schlag ins Gesicht. Mit Ihren flotten Sprüchen stiften Sie Unfrieden in der Region. Ihr Versuch einer Basta-Politik ist nur peinlich, den Bau einer A52 rücken Sie damit in weite Ferne. Denn der wird nicht kraft Ihrer verbalen Anmaßungen realisiert, sondern er erfolgt auf der Grundlage eines gerichtlich bestätigten Planfeststellungsbeschlusses und der Finanzierung durch den Bund.

Es geht um die Zukunft einer ganzen Stadt

Hier geht es um die Zukunft einer ganzen Stadt: Um die Anbindung ihrer Wirtschaftsbetriebe an das Straßennetz, um den Wert ihrer Unternehmen und von Grundeigentum, um die Gesundheit der Menschen, um Umweltschutz und um grundlegende Umweltgerechtigkeit, um Lebensqualität für Gladbeck insgesamt. Zur Debatte steht die Abwendung der Gefahr, dass eine Stadt, die mit einer menschlichen Mobilitäts- und Verkehrspolitik noch hohe Potentiale zur Steigerung ihrer Attraktivität und Wirtschaftskraft hat, unwi-derruflich zum Armenhaus des Landes verkäme, wenn sie eine dritte Autobahn quer durch ihr Zentrum zu ertragen hätte.“

Sachlich und argumentativ

Das Bürgerforum habe den Gladbecker Ratsbeschluss vom 18. September ausdrücklich begrüßt; es werde den Gladbeckern sowie den zu beteiligenden Verbänden empfehlen, sich einem vollständigen Planfeststellungsverfahren sachlich und argumentativ zu stellen. Und wörtlich an Groschek gerichtet:
„Haben Sie den Mut, den Gladbeckern und den Bürgern der angrenzenden Städte die Pläne für den gesamten Lückenschluss offen und aus einem Guss zu präsentieren!“.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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