Zöpel spricht sich erneut gegen Autobahn durch Gladbeck aus

Zusammen an der B 224: Die Vertreter des Bürgerforums Gladbeck  Stephan Müller und Matthias Raith (rechts) mit dem ehemaligen NRW-Vekehrsminister Prof. Dr. Christoph Zöpel (Mitte), der sich zum wiederholten Mal gegen eine Autobahn durch Gladbeck aussprach. | Foto: Braczko
  • Zusammen an der B 224: Die Vertreter des Bürgerforums Gladbeck Stephan Müller und Matthias Raith (rechts) mit dem ehemaligen NRW-Vekehrsminister Prof. Dr. Christoph Zöpel (Mitte), der sich zum wiederholten Mal gegen eine Autobahn durch Gladbeck aussprach.
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„Ich kann nicht verstehen, dass Verkehrsminister Groschek die Entscheidung zugunsten der Autobahn quer durch Gladbeck gefällt hat.“ Mit diesem Satz bekräftigte Professor Dr. Christoph Zöpel bei seinem erneuten Aufenthalt in Gladbeck seine Absage gegen einen Ausbau der B224.

Auf Einladung der Bürgerinitiativen in Essen, Bottrop und Gladbeck, hatte der ehemalige NRW-Verkehrminister die neuralgischen Punkte an der B 224 besucht und zog beim anschließenden Pressegespräch das Fazit, dass nur ein „Zusammenrotten von Unverstand für ein derartiges Vorhaben“ verantwortlich sei.

"Es ist unmöglich, diese Straße zu bauen"

Bereits in den achtziger Jahren hatte Zöpel bei einem Ortstermin in Essen festgestellt: „Es ist unmöglich, diese Straße zu bauen.“ Und heutzutage würden noch mehr Gründe dagegen sprechen. „Das Geld im Haushalt muss genutzt werden, um die bestehenden Straßen und Brücken zu erhalten und den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs zu fördern“, verlangte der 71-Jährige.

Und fügte hinzu, dass er den Eindruck gewonnen hat, dass Verkehrsminister Groschek erkannt habe, dass Stadtentwicklung darin bestehen würde, einzelne Stadtteile und Reviere intakt zu halten. „In Essen-Vogelheim wäre dies bei einem Ausbau allerdings nicht der Fall.“

Gigantismus

Überhaupt sei es völlig unverständlich, dass sich in Zeiten der Minimierung von Technik der Gigantismus im Straßenbau immer weiter fortsetze. „Neue Autobahnen sollten in Ballungsgebieten grundsätzlich nicht mehr gebaut werden, sie lösen aus heutiger Sicht und für die Zukunft keine Probleme, sondern schaden der betroffenen Region.“ Matthias Raith,Vorsitzender der Gladbecker Bürgerinitiative, stimmte Zöpel zu und verwies in diesem Zusammenhang auf die B1 in Dortmund.

Baulast

„Die Stadt ist dort Träger der sogenannten Baulast und ist damit zuständig für die Straßengestaltung und die Verkehrsregelung. Ähnliches wäre auch für Gladbeck möglich. Städte ab 50.000 Einwohnern können diese Baulast beim Land beantragen, müssen aber dann ein verkehrsfähiges Konzept vorlegen,“ so Raith.

Alternativen

Ein Tempolimit 50 auf der B 224, die Zulassung von LKW-Verkehr nur zu bestimmten Zeiten, um die Rush-Hour zu entschärfen sowie ein komplettes Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr seien hier denkbare Alternativen. „Wir wünschen uns, dass in der Stadt darüber eine Debatte eröffnet wird“, hofft Stephan Müller vom Bürgerforum und kündigte weitere Aktionen der Initiative in Gladbeck an.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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