Sozialprojekt bringt erwerbslose Menschen in Arbeit
Jobcenter sucht Helden aus Gladbeck

Zusammen mit dem Jobcenter Recklinghausen will das Projekt "Helden gesucht" Langzeitarbeitslose aus Gladbeck aufbauen und ihnen den Weg in ein Arbeitsverhältnis ermöglichen. (Symbolfoto)
  • Zusammen mit dem Jobcenter Recklinghausen will das Projekt "Helden gesucht" Langzeitarbeitslose aus Gladbeck aufbauen und ihnen den Weg in ein Arbeitsverhältnis ermöglichen. (Symbolfoto)
  • hochgeladen von Oliver Borgwardt

Ein junger Mann liest im Kreise anderer junger Erwachsener einen biografischen Text vor. Erst vor wenigen Wochen begann er aufzuschreiben, was ihn in seinem Leben ausgebremst hat: Schlimme Erlebnisse und bittere Erfahrungen bringt er aufs Papier. Er hat verstanden, dass sie dort besser aufgehoben sind, als in seinem Kopf oder gar in seiner Seele. Diese Erkenntnis haben Heidi Nickel und Anke Vierow erfolgreich in ihm angestoßen. Marco K. besucht seit wenigen Wochen das Sozialprojekt „Helden gesucht“. Erwerbslose Menschen finden hier das, was sie am dringlichsten benötigen: Eine Perspektive auf ein Berufsleben.

 Die Initiatorinnen Heidi Nickel und Anke Vierow beschreiten dabei einen innovativen Weg: Sie bestärken die Teilnehmenden darin, sich zuallererst mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sie sprechen mit ihnen über ihre Hemmnisse und Barrieren. Der Austausch ist dabei von Wertschätzung und gegenseitiger Anteilnahme geprägt: Gespräche, Rollenübungen und viel Bewegung schweißen die Teilnehmenden zusammen. Die Stärke der Gruppe baut die jungen Menschen auf. Sie setzt den Selbstzweifeln und der Ablehnung, die sie bislang erfahren haben, ein starkes und effektives Gefühl entgegen, nämlich Hoffnung. Das Jobcenter im Kreis Recklinghausen hat das Programm von Heidi Nickel und Anke Vierow als erstes Jobcenter bundesweit in seinen Maßnahmenkatalog aufgenommen, um es erwerbslosen Menschen anzubieten.

Achtsamkeit ist wichtig

Zurzeit profitieren hauptsächlich junge Gladbecker von den wirkungsvollen Sitzungen, die im Innovationszentrum stattfinden. Dabei wissen die Initiatorinnen genau, was sie tun. Als Vorstandsvorsitzende der Meine-Gesundheit-Genossenschaft und engagierte Beraterin für betriebliches Gesundheitsmanagement kennt Heidi Nickel den hohen Stellenwert einer positiven Beziehung zu sich selbst. Ihre Strategie in der Arbeit mit den erwerbslosen jungen Menschen beruht auf einem empathischen Miteinander und einem starken Füreinander. Sie zeigt ihnen, was es bedeutet, achtsam mit sich und anderen umzugehen. Diese Inhalte lehrt sie nicht nur, sie lebt sie der Gruppe vor. Ein Teller mit frischem Obst erinnert die Teilnehmenden jeden Morgen daran, wie wichtig gesunde Ernährung ist. Anke Vierow motiviert die Gruppe zu täglichem Sport und bringt sie dazu, eine gute Beziehung zum eigenen Körper aufzubauen.

Selbstbild stärken

Das Sozialprojekt hat ein großes Ziel: Die Einmündung der Teilnehmenden in ein Arbeitsverhältnis. Dabei nutzt es etwas, das andere Maßnahmen unberücksichtigt lassen: Es bewegt tiefliegende Hebel im Selbstbild der jungen Menschen.

Dank dem starken Netzwerk innerhalb der Gruppe und der Unterstützung von Heidi Nickel und Anke Vierow sieht Marco K. seiner Zukunft zuversichtlich entgegen: „Ich bin aus mir herausgekommen, ich kann mehr leisten und weiß, dass ich noch mehr kann. Ich laufe mit erhobenem Kopf herum. Es gibt noch Luft nach oben, aber ich weiß, dass ich es schaffen kann“. Es sind genau diese Hoffnung und dieser Wille zum persönlichen Fortschritt, die aus Marko das machen, was Heidi Nickel und Anke Vierow von Beginn an in ihm gesehen haben: Einen wahren Helden. 

Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Projektes.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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