Gladbecker Feuerwehr zum Jahreswechsel im Stress: 14 Brandeinsätze in 12 Stunden

Über fünf Stunden lang bekämpfte die Feuerwehr am Neujahrstag den Dachstuhlbrand an der Zweckeler Tunnelstraße. Dabei wurden die Einsatzkräfte von Unbekannten mit Feuerwerksraketen beschossen. | Foto: Hermann Ostiadal
  • Über fünf Stunden lang bekämpfte die Feuerwehr am Neujahrstag den Dachstuhlbrand an der Zweckeler Tunnelstraße. Dabei wurden die Einsatzkräfte von Unbekannten mit Feuerwerksraketen beschossen.
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Gladbeck. Mächtig viel Arbeit gab es für die Gladbecker Feuerwehr zum Jahreswechsel: Innerhalb von nur 12 Stunden wurden in der Zentrale der Feuer- und Rettungswache an der Wilhelmstraße in Stadtmitte nicht weniger als 14 Brandeinsätze gezählt.

Zum Glück verliefen die meisten Einsätze glimpflich, wie zum Beispiel die "Unklare Rauchentwicklung", die am Silvestertag um 17.20 Uhr von der Zweckeler Eisenstraße gemeldet wurde. Hier hatten Unbekannte in einem - auf dem Brachgelände illegal entsorgten - Kühlschrank einen Knallkörper gezündet. Auch der "Kaminbrand" (Berkenstockstraße in Zweckel um 19.05 Uhr) entpuppte sich als deutlich weniger dramatisch. Die Hausbewohner hatten lediglich Holzscheite nachgelegt, was zu einer vorübergehenden Funkenentwicklung aus dem Schornstein des Gebäudes führte. Zwei brennende Hecken in Rentfort-Nord und Zweckel sowie ein brennender Müllcontainer in Brauck sorgten für die weiteren Einsätze.

Zunächst nur kleinere Einsätze

In den ersten zwei Stunden des Jahres gingen die Alarmmeldungen dann nahezu minütlich ein. Zunächst wurde um 0.10 Uhr ein Brand aus Butendorf gemeldet, wo in einem Haus an der Landstraße eine mit Laub gefüllte Dachrinne in Flammen stand. Unm 0.14 Uhr brannte eine Hecke am Lindemannsweg in Butendorf und nur zwei Minuten später rückte die Wehr nach Brauck aus. Hier war eine auf einem Balkon (2. Etage) stehende Friteuse in einem Mehrfamilienhaus an der Horster Straße in Brand geraten. Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres. Um 0.49 Uhr brannte an der Diepenbrockstraße eine Hecke und zeitgleich musste auf der Lindenstraße in Gladbeck-Ost ein brennender Haufen mit Knallkörperabfällen abgelöscht werden. Gleiches galt kurz vor 1 Uhr für einen Papierkorb auf der Hochstraße in Stadtmitte.

Haus nicht mehr bewohnbar

Als sich die Lage scheinbar beruhigt hatte, kam es ganz "Dicke": Um 1.48 Uhr gingen aus Zweckel gleichzeitig zwei Alarmmeldungen ein. Dort standen an der Straße "Im Ort" ein Pkw und ein kompletter Doppel-Carport komplett in Flammen. Der Brand hatte beim Eintreffen der Einsatzkräfte auch schon auf ein Wohnhaus und einen Schuppen übergegriffen. Die Bewohner des Hauses hatten sich schon in Sicherheit bringen können, weshalb die Feuerwehr sofort mit der Brandbekämpfung beginnen und ein weiteres Übergreifen der Flammen verhindern konnte. Das total verrauchte Erdgeschoss wurde mit Hilfe eines Hochdrucklüfters entraucht. Aufgrund der starken Rauchentwicklung ist das Erdgeschoss des Hauses nicht mehr bewohnbar. Die Betroffenen fanden eine vorübergehende Bleibe bei Verwandten, Freunden sowie Nachbarn.

Schwerer Dachstuhlbrand

Nur wenige Meter entfernt bekämpften die Einsatzkräfte einen Dachstuhlbrand in einem mehrgeschossigen Familienhaus an der Tunnelstraße. Im Laufe des Einsatzes weitete sich das Feuer auf den Dachstuhl des Nachbarhauses aus. Mehrere Trupps, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, bekämpfen die Flammen innerhalb des Gebäudes und dazu auch von drei Drehleitern aus. Der Einsatz, der erst um 7 Uhr beendet war, gestaltete sich aufgrund der baulichen Begebenheiten extrem schwierig. So mussten Zwischendecken und Dachgauben entfernt werden. Sicherheitshalber blieb bis in die späten Vormittagsstunden eine Brandwache an der Einsatzstelle zurück.

Aufgrund der Vielzahl der Einsätze wurde am 1. Januar 2014 um 0.15 Uhr Vollalarm für alle verfügbaren Kräfte der Feuerwehr Gladbeck ausgelöst. Im Laufe der Nacht kamen insgesamt 50 Wehrleute mit 12 Fahrzeugen zum Einsatz. Zur Unterstützung wurden von der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen ein Drehleiter- und ein Löschfahrzeug gestellt. Da alle verfügbaren Gladbecker Kräfte im Einsatz waren, übernahm der Löschzug Altstadt der Freiwilligen Feuerwehr Dorsten den Grundschutz für den Stadtbereich Gladbeck und stand auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache an der Wilhelmstraße in Gladbeck-Mitte in Bereitschaft.

Personen kamen bei den Bränden zum Glück nicht zu Schadne. Betreffs der Schadenssumme macht die Feuerwehr keine Angaben. Bezüglich der Brände "Im Ort" und "Tunnelstraße" hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen.

Einsatzkräfte mit Feuerwerk beschossen

Zu dem Brand an der Tunnelstraße erhielten wir von Anwohner Hermann Ostiadal den Hinweis, dass er selbst beobachten musste, dass noch während des Einsatzes der Feuerwehr Feuerwerkskörper in Richtung des Einsatzortes abgefeuert wurden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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