Markanter Baum muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden
"Trennungsschmerz" am Kotten Nie in Gladbeck-Ost

Unter dem Motto "Trennungsschmerz" stand die kleine Feier, mit der die Mitglieder des "Fördervereins Kotten Nie" Abschied nahmen von ihrem geliebten Ahornbaum, der aus Sicherheitsgründen bald gefällt wird.
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  • Unter dem Motto "Trennungsschmerz" stand die kleine Feier, mit der die Mitglieder des "Fördervereins Kotten Nie" Abschied nahmen von ihrem geliebten Ahornbaum, der aus Sicherheitsgründen bald gefällt wird.
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Zum "Leichenschmaus" wird ja eigentlich eingeladen, wenn der Verstorbene bereits beigesetzt wurde. Doch an der Bülser Straße in Gladbeck-Ost "ticken die Uhren" anders. Denn nach dort hatte der "Förderverein Kotten Nie" unter dem Motto "Trennungsschmerz" zu einer kleinen "Abschiedsfeier" eingeladen.

Abschied genommen wurde von dem Baum, der seit ganz vielen Jahren das Areal des "Kotten Nie" prägt. Dort auch derzeit noch steht, handelt es sich doch um den mächtigen Ahorn, der fast auf der Mitte des Hofgeländes in einem Hochbeet aus Natursteinen seinen Standort hat.

Der Bestand an uralten Bäume ist charakterisisch für das Umfeld des im Jahr 1802 erbauten Kottengebäudes. Etwa 100 Jahre alt sein dürfte zum Beispiel der Ahorn, der rund 15 Meter hoch in den Himmel ragt. Doch der Zahn der Zeit hat an dem imposanten Laubträger genagt und so ist zu befürchten, dass die Instabilität des Baumes in absehbarer Zeit zu einer Gefährdung für Kotten-Besucher werden könnte.

In einer launigen "Abschiedsrede" betonte der Fördervereins-Vorsitzende Walter Pietzka vor geladenen Gästen, dass die Beurteilung der Standfestigkeit des Baumes niemand geringeres als der "Gladbecker Baumpapst" in Person von Bernhard Schregel, bis zum 1. Juli Leiter des Fachbereichs Grün beim Zentralen Betriebshof (ZBG), vorgenommen habe. Und Schregel sei dafür bestens bekannt, dass er stets um den Erhalt eines jeden von einer Fällung bedrohten Baumes gekämpft habe. "Was bei den Bürgern, die einen Baum gerne fällen möchten, nicht immer zur Freude gereicht," führte Pietzka mit einem Augenzwinkern aus.

Die "Trauergemeinde" war sich einig darüber, dass der Baum sehr viel zu erzählen hätte, wenn er denn sprechen könnte. Er sei der uneingeschränkte "Star" auf dem Hofgelände. Und daher auch die Abschiedsfeier für den treuen Begleiter. Beerdingungskuchen gab es natürlich nicht, sehr wohl aber Kaffee und andere alkoholfreie Getränke. Und zur deftigen Bratwurst vom Grill ließ sich der eine ode andere Gast auch ein Pils schmecken.

Den Auftrag zur Fällung des Ahorns hat die Stadt Gladbeck als Eigentümer bereits erteilt. Die Arbeiten sollen etwa in der Mitte der Sommerferien erfolgen. Der "Förderverein Kotten Nie" hat bereits zugesichert, eine Ersatzpflanzung zu finanzieren und vornehmen zu wollen. Aber dafür aber auch das Hochbeet als Standort in Frage kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Aber Platz für weitere Bäume gibt es am "Kotten Nie" ja nun wirklich genug.

Auf musikalische Untermalung wurde bei der Abschiedsfeier übrigens verzichtet. Und dennoch stellten sich bei einigen der Anwesenden schon zwangsläufig die Erinnerungen an das Erfolgslied "Mein Freund der Baum" der bereits vor Jahrzehnten verstorbenen Sängerin Alexandra ein...

Unter dem Motto "Trennungsschmerz" stand die kleine Feier, mit der die Mitglieder des "Fördervereins Kotten Nie" Abschied nahmen von ihrem geliebten Ahornbaum, der aus Sicherheitsgründen bald gefällt wird.
Der mächtige Ahorn auf dem Hochbeet (siehe Hintergrund) in der Mitte des Hofgeländes war bei Jungen und Alten gleichermaßen beliebt. | Foto: Förderverein Kotten Nie
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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