RAG Montan Immobilien meldet Ausverkauf
Gewerbepark Gladbeck-Brauck nun komplett vermarktet

Der südliche Gewerbepark aus der Luft im Jahre 2012. Dieser Teil markiert den einstigen Holzplatz der Zeche Mathias Stinnes 3/4, der von 1871 bis 1973 in Betrieb war. | Foto: RAG
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  • Der südliche Gewerbepark aus der Luft im Jahre 2012. Dieser Teil markiert den einstigen Holzplatz der Zeche Mathias Stinnes 3/4, der von 1871 bis 1973 in Betrieb war.
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Das rund 30 Hektar große ehemalige Bergbau-Areal im Süden der Stadt ist komplett vermarktet: Die RAG Montan Immobilien hat die letzten freien Grundstücke im Gewerbepark Gladbeck-Brauck verkauft.

Vier entsprechende Kaufverträge wurden von Dezember 2019 bis Ende Januar 2020 beurkundet. Das letzte Grundstück von ca. 3.000 Quadratmetern veräußerte die RAG Montan Immobilien im Januar an das Unternehmen Jordan Anlagen & Grund GmbH & Co.KG aus Herten. Sie beabsichtigt dort die Ansiedlung einer Firma, die sich auf die Wartung von Schienenfahrzeugen und den Handel mit Ersatzteilen spezialisiert hat. Zuvor hatte sich ein niedersächsisches Immobilienunternehmen zwei Grundstücke von rund 3.800 und rund 3.000 Quadratmetern gesichert. Die vierte rund 4.300 Quadratmeter große Fläche ging bereits Ende 2019 an die Gladbecker Tischlerei Woodcraft & Art, die ihren bestehenden Standort im Gewerbepark erweitern will.

Die Grundstücke liegen sämtlich auf dem Areal der ehemaligen Zeche Graf Moltke 3/4 an der Europastraße bzw. zwischen Europa-, Straßburger- und Luxemburger Straße. Das ebenfalls zum Gewerbepark Brauck gehörende Areal der ehemaligen Zeche Matthias Stinnes 3/4 an der Brüsseler Straße ist bereits seit 2015 komplett vermarktet. Insgesamt hat der direkt an der B224 und A2 gelegene Gewerbepark eine Fläche von 30 Hektar.

Der Gewerbepark auf der alten Moltke-Fläche im Jahr 2014. Der nördliche Abschnitt ist auf produzierendes Gewerbe sowie die Großhandels-, Service- und Dienstleistungsnutzung zugeschnitten. Hier hatten im Jahr 1900 die Teufarbeiten für Schacht 3 der Zeche Graf Moltke begonnen; zwei Jahre später wurde die Förderung aufgenommen. Schacht 4 diente ab 1904 als Wetterschacht. Die im gleichen Jahr in Betrieb gegangene Kokerei wurde bereits 1930 wieder stillgelegt; das Aus für die komplette Anlage kam 1971. | Foto: RVR
  • Der Gewerbepark auf der alten Moltke-Fläche im Jahr 2014. Der nördliche Abschnitt ist auf produzierendes Gewerbe sowie die Großhandels-, Service- und Dienstleistungsnutzung zugeschnitten. Hier hatten im Jahr 1900 die Teufarbeiten für Schacht 3 der Zeche Graf Moltke begonnen; zwei Jahre später wurde die Förderung aufgenommen. Schacht 4 diente ab 1904 als Wetterschacht. Die im gleichen Jahr in Betrieb gegangene Kokerei wurde bereits 1930 wieder stillgelegt; das Aus für die komplette Anlage kam 1971.
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55 Unternehmen aus Produktion und Handwerk

Im gesamten Gewerbepark Brauck haben sich inzwischen 55 Unternehmen vor allem aus den klassischen Bereichen Produktion und Handwerk angesiedelt. Im Wesentlichen sind es mittelständische Betriebe wie die Firma Klingenburg als Spezialist für Wärmetauscher und Luftbefeuchter, die Firma Envisiontec, die 3D-Drucker entwickelt, oder der Baustoffhandel Bau-King. Auch der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hat dort inzwischen seinen Hauptsitz mit Schulung, Verwaltung, Fahr- und Rettungsdienst, verschiedenen Notruf- und Alarmzentralen sowie der medizinischen Transportlogistik.

Seit Beginn der Entwicklung durch die RAG Montan Immobilien sind nach Angabe der Gladbecker Wirtschaftsförderung 650 bis 700 neue Arbeitsplätze entstanden.„Die jetzt erfolgte Vermarktung der letzten freien Flächen markiert den erfolgreichen Abschluss eines Vorhabens, das nicht nur beispielhaft für gelungene Brachflächenreaktivierung steht, sondern auch für die gute Kooperation zwischen der Stadt Gladbeck und der RAG Montan Immobilien“, sagt Christoph Happe vom Vertrieb der RAG Montan Immobilien. 1989 hatten die Montan-Grundstücks-gesellschaft (MGG), Vorläuferin der RAG Montan Immobilien, und die Stadt eine gemeinsame Entwicklungsgesellschaft in Form einer Public-Private-Partnership gegründet, um das Gelände gemeinsam wirtschaftlich zu erschließen. Happe: „Dieses Ziel haben wir nun erreicht; die Entwicklungsgesellschaft Gladbeck-Brauck mbH kann damit aufgelöst werden.“

Luftbild Anfang 80er Jahre mit Erschließungstraßen und ungefähren Grundstücksgrenzen. | Foto: RAG
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Ein Millionen-Projekt

Insgesamt 5,5 Millionen Euro hat die MGG/RAG Montan Immobilien von 1989 bis 1997 in die Reaktivierung des Geländes investiert. Weitere zehn Millionen Euro flossen aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in das Vorhaben, das sich zu einem der wichtigsten Modellprojekte der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park entwickeln sollte: Unter dem Motto „Arbeiten im Park“ wurden klare architektonische Strukturen bewusst mit der Schaffung von öffentlichen Grünanlagen verbunden und belastete Flächen über das so genannte GEOsafe-Verfahren sicher wasser- und gasdicht versiegelt, um das Gelände uneingeschränkt für Unternehmen nutzbar zu machen.

„Die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung dieser beiden ehemaligen Zechenstandorte durch RAG Montan Immobilien und Stadt hat sich über die Jahre erfolgreich bewährt. Durch die gute Mischung aus Produktion, Handwerk, Dienstleistungen und Großhandel ist eine krisenfeste Unternehmensstruktur mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen entstanden. Wir gehen jetzt davon aus, dass die jetzt verkauften Grundstücke kurzfristig bebaut werden, damit auch dort weitere Arbeitsplätze entstehen bzw. gesichert werden können,“ so Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der Gladbecker Wirtschaftsförderung.

Die Gesamtfläche aus der Luft. Uwe Penth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, sieht die Entwicklung  im Gewerbepark Brauck als ein gutes und typischen Beispiel für die Revitalisierung ehemaliger Bergwerksflächen.  | Foto: RAG
  • Die Gesamtfläche aus der Luft. Uwe Penth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, sieht die Entwicklung im Gewerbepark Brauck als ein gutes und typischen Beispiel für die Revitalisierung ehemaliger Bergwerksflächen.
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Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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