Urkundenüberreichung im Gladbecker Süden: Neuer "Hahnenbach" sorgt für mehr Lebensqualität

Jetzt ist es amtlich: Der renaturierte "Hahnenbach" im Süden Gladbecks wurde von der landesweiten Initiative "KlimaExpo.NRW" in die Riege der qualifizierten Projekte aufgenommen. "KlimaExpo.NRW"-Geschäftsführer Dr. Heinrich Dornbusch (links) überreichte die entsprechenden Urkunden an den Emschergenossenschaft-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uli Paetzel (Mitte) und Bürgermeister Ulrich Roland (rechts). | Foto: Kariger/STADTPSPIEGEL Gladbeck
  • Jetzt ist es amtlich: Der renaturierte "Hahnenbach" im Süden Gladbecks wurde von der landesweiten Initiative "KlimaExpo.NRW" in die Riege der qualifizierten Projekte aufgenommen. "KlimaExpo.NRW"-Geschäftsführer Dr. Heinrich Dornbusch (links) überreichte die entsprechenden Urkunden an den Emschergenossenschaft-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uli Paetzel (Mitte) und Bürgermeister Ulrich Roland (rechts).
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Brauck. Über Jahrzehnte war er ein reiner Schmutzwasserlauf und zudem auch noch eine unschöne Barriere in Brauck. Doch nun ist er zu einem wahren Schmuckstück geworden, das auch über die Stadtgrenzen Gladbecks hinaus für Aufmerksamkeit sorgt. Die Rede ist vom "Hahnenbach".

Dem eher unscheinbaren Fließgewässer wurde nämlich eine umfassende Renaturierung zuteil, wodurch das Ökosystem wieder hergestellt werden konnte. Um daraus noch mehr zu machen, schlossen sich die Emschergenossenschaft, die Stadt Gladbeck und das Stadtteilbüro in Brauck im gemeinsamen Projekt „Unser Hahnenbach“ zusammen und bezogen hier auch die Bürger mit ein. Ein neu entstandener Wassererlebnispfad dient nun als Lebens-, Erholungs- und Bildungsraum. Zudem ist das Ökosystem rund um den Wasserlauf nun wieder intakt und sorgt dafür, dass Klimafolgen gemildert werden.

Für das besondere Engagement wurde das Projekt nun gewürdigt. Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, überreichte im Beisein von Ulrich Roland, Bürgermeister der Stadt Gladbeck, die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die landesweite Leistungsschau für den Klimaschutz an Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Wie so viele Gewässer rund um die Emscher war auch der Hahnenbach in Gladbeck-Brauck bis zum Start der Maßnahmen ein so genannter "Meideraum": Der mit Betonsohlschalen ausgebaute Bach lud nun wirklich nicht zum Aufenthalt ein – nicht zuletzt wegen der zeitweise intensiven Geruchsbelästigung.

Im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das Neue Emschertal“ wurde hier von der Stadt Gladbeck, dem Stadtteilbüro Gladbeck-Brauck und der Emschergenossenschaft unter aktiver Beteiligung der Braucker Bevölkerung der Wassererlebnispfad „Unser Hahnenbach“ entwickelt. Nun schlängelt sich der Bach wieder in einem angrenzenden Grünzug durch den Stadtteil – aus dem einstigen Makel ist ein Erholungsgebiet geworden, das für Kühlung und ein verbessertes Mikroklima sorgt und dadurch Klimafolgen mildert.

„Im Projekt wurden zwei wichtige Aspekte für die Gestaltung einer klimagerechten Zukunft bedacht: Mit dem Erlebnispfad wird zum einen das Bewusstsein für natürliche Ökosysteme gestärkt und aktive Klimabildung betrieben. Zum anderen wurden konkrete Maßnahmen umgesetzt, die Klimafolgen mildern. Darum hat das Projekt uns überzeugt und ich freue mich über die Aufnahme in unsere Leistungsschau für den Klimaschutz“, so Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW.

Erlebnispfad entlang des Bachlaufes

Schon seit 2011 kann an sieben Stationen entlang des renaturierten Wasserlaufs der Bach neu erfahren werden: Furten erlauben abenteuerliche Bachquerungen, Zitatsteine regen zum Nachdenken und Tagträumen an, Lichtinstallationen setzen das Gewässer in Szene und im „Blauen Klassenzimmer“ können Kita- und Schulgruppen sowie alle anderen Interessierten unter freiem Himmel anschaulichen Unterricht am Bach genießen. Die Bildungselemente werden dabei von den Lernmaterialien zur „Zauberwelt Wasser“ der Emschergenossenschaft ergänzt. Die jüngsten Bewohner im „Neuen Emschertal“ erfahren damit, was Wasser alles kann, wer und was dort alles wohnt und wie das Wasser sich seinen Weg durch Stadt und Natur bahnt.

„Uns ist es nicht nur wichtig, bereits jetzt zu handeln und unsere Umwelt gegen die Folgen der Klimaveränderungen zu wappnen, sondern auch die nachfolgenden Generationen für das Thema zu sensibilisieren und ein Klimabewusstsein zu schaffen, das die Grundlage für das tägliche Verhalten bildet. Wir freuen uns, dass unser Engagement durch die KlimaExpo.NRW bestätigt wird. So können wir auch hoffen, dass andere an unseren Erfahrungen teilhaben“, so Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Minderung der Folgen des Klimawandels

Die Renaturierung hat nicht nur die Lebensqualität in der Stadt erhöht. Das Ökosystem rund um das Gewässer ist wieder intakt und kann sich natürlich entwickeln. Dort, wo das Abwasser durch den ökologischen Umbau unter der Erde verschwindet, bieten sich an der Oberfläche Spielräume für natürliche Gewässer und neue Flächen für öffentliche Naherholungsmöglichkeiten für die Bürger. Die Biodiversität hat sich ebenso erhöht wie die gesamte Resilienz des Systems. Neue Versickerungsflächen und Kühlungseffekte mildern ganz konkret Klimafolgen wie Starkregen und Hitzeinseln ab.

"Das Projekt ist rundum eine Bereicherung für unsere Stadt. Brauck hat eine Aufwertung erfahren, die aktiv von den Bürgerinnen und Bürgern mitgestaltet wurde. Entsprechend hoch ist die Identifikation der Anwohner mit dem entstandenen Gebiet, das die Lebensqualität im gesamten Stadtteil erhöht und einen Mehrwert für Mensch und Natur bietet", freute sich denn auch Bürgermeister Ulrich Roland im Rahmen der Urkunden-Überreichung.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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