Abschaffung der Kita-Gebühren nur ein frommer Wunsch?

Die Diskussion um die Kita-Gebühren geht weiter: Thomas Kuschaty, Fraktionschef der nordrhein-westfälischen SPD, will die komplette Abschaffung der Gebühren und stellt sofort auch noch weitere Forderungen. Kuschaty rechnet mit Kosten in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro.

Aufmerksame Zeitgenossen kommen angesichts des Vorschlages schon ins Grübeln. Denn in der Zeit der rot-grünen Landesregierung unter Hannelore Kraft war die Abschaffung der Gebühren absolut kein Thema. Aber als Oppositionspartei lassen sich solche Forderungen, die bei Eltern natürlich sehr gut ankommen, ganz einfach stellen.

Mit seinem Vorschlag widerspricht der SPD-Politiker auch seinem Gladbecker Parteigenossen und Bürgermeister Ulrich Roland. Der hatte nämlich erst vor wenigen Tagen in aller Deutlichkeit verlauten lassen, dass für Gladbeck ein Verzicht auf die Kita-Gebühren schlichtweg nicht möglich sei. Den jährlichen Einnahmeverlust für die (ohnehin leere) Stadtkasse bezifferte der Bürgermeister auf immerhin 2,1 Millionen Euro.

Wie Kuschaty seine Idee gegenfinanzieren will ist unbekannt. Die strapazierte Gladbecker Stadtkasse darf jedenfalls keinen Schaden nehmen.

Im landesweiten Vergleich dümpelt Gladbeck in Sachen "Kita-Gebühren" übrigens im Mittelfeld. Ja, es gibt Städte, wo Eltern geringere Beiträge zahlen. Aber es gibt auch Kommunen, so zum Beispiel Bottrop, wo die Eltern deutlich kräftiger zur Kasse gebeten werden.

Also irgendwie klingt der Kuschaty-Vorschlag eher wie ein "frommer Wunsch". Oder hat schon der nächste Wahlkampf begonnen?

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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