Grünes "Danke" auf Hightech-Display bremst auch Gladbecker Raser aus

In Höhe des „St. Suitbert-Hauses“ an der Brauckstraße im Stadtsüden hat die „Verkehrswacht Gladbeck“ ihr schon zweites „Dialog-Display“ aufstellen lassen. Geziert wird die hochmoderne Geschwindigkeits-Messanlage vom Portrait-Foto des 10jährigen Julian aus Brauck. | Foto: Verkehrswacht Gladbeck
  • In Höhe des „St. Suitbert-Hauses“ an der Brauckstraße im Stadtsüden hat die „Verkehrswacht Gladbeck“ ihr schon zweites „Dialog-Display“ aufstellen lassen. Geziert wird die hochmoderne Geschwindigkeits-Messanlage vom Portrait-Foto des 10jährigen Julian aus Brauck.
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Diese Meinung ist weit verbreitet: Autofahrer halten sich nur dann an die Verkehrsregeln, wenn man ihnen ins Portemonnaie greift! Eine Auffassung, der Klaus-Dieter Parma, 1. Vorsitzender der Gladbecker Verkehrswacht, aber ganz und gar nicht zupflichten kann.

Denn es ist bekanntlich die „Verkehrswacht“, die für Gladbeck die bürgerschaftliche Verkehrssicherheitsarbeit organisiert. Und vor wenigen Tagen hat eben die „Verkehrsacht“ nun ein weiteres sogenanntes „Dialog-Display“ in Höhe des „St. Suitbert-Hauses“ an der Brauckstraße im äußersten Stadtsüden von Gladbeck aufstellen lassen.

Bei dem High-Tech-Gerät handelt es sich um eine Geschwindigkeitsmessanlage, die mit jedem einzelnen Kraftfahrer, der vorbeikommt, in Verbindung tritt. Sie kennt seine Geschwindigkeit und reagiert mit einem freundlichen „Danke!“ in grüner LED-Schrift, wenn er die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhält. Bei Überschreitung blinkt sie ihm ein ermahnendes „Langsam!“ in roter Schrift entgegen. Weitere Konsequenzen hat der Verkehrsverstoß allerdings nicht.

Waldorfschule-Anlage zeigt schon Wirkung

Klaus-Dieter Parma: „Das neue Display im Gladbecker Süden ist bereits unsere zweite Anlage. Die erste haben wir vor etwa einem Jahr auf der Horster Straße im 30-km/h-Bereich vor dem Waldorf-Kindergarten installiert. Die meisten Gladbecker werden sie kennen. Wir wussten von den wissenschaftlichen Untersuchungen, nach denen die Anlagen bemerkenswerte Verhaltensänderungen bei den Kraftfahrern bewirken. Unsere Verkehrsbeobachtungen auf der Horster Straße haben die Forschungsergebnisse voll und ganz bestätigt. Der Anteil der Zu-Schnell-Fahrer ging dort deutlich zurück.“

Beide Anlagen sind mit Portraitfotos von Gladbecker Kindern versehen. Auf der Horster Straße blickt die Schülerin Ayleen den Verkehrsteilnehmern entgegen. Das neue Display am Standort in Brauck zeigt das Foto des 10-jährigen Julian aus Brauck.

„Die Fotos der Kinder sollen daran erinnern, dass die Sicherheit der Jüngsten in besonderer Weise von dem verantwortungsbewussten Verhalten der Erwachsenen abhängig ist. Dieser Appell in Verbindung mit der individuellen Rückmeldung an den einzelnen Kraftfahrer wirken auf der emotionalen Ebene und sorgen für ein rücksichtsvolles Geschwindigkeitsverhalten. Hinzu kommt noch die soziale Kontrolle, weil auch alle anderen Verkehrsteilnehmer Lob beziehungsweise Tadel registrieren und erkennen, ob da jemand zu schnell unterwegs ist,“ erklärt der Gladbecker Verkehrswacht-Vorsitzende.

Nach dem Verkehrsunfallbericht des Polizeipräsidiums Recklinghausen ereigneten sich in Gladbeck im zurückliegenden Jahr übrigens 142 Personenschadensunfälle mit 177 Schwer- oder Leichtverletzten. Mit 2 Prozent der ausgewiesenen Unfallursachen spielte „nicht angepasste Geschwindigkeit“ in diesem Zusammenhang keine bedeutsame Rolle
.
Für die Fachleute der Verkehrswacht Gladbeck ist dieser Statistikwert jedoch wenig hilfreich. Geschwindigkeit ist nach ihrer Darstellung an jedem Verkehrsunfall beteiligt, weil in Abhängigkeit von der gefahrenen Geschwindigkeit die Reaktionszeit verkürzt, die Aufprallwucht gesteigert und die Unfallfolgen verschlimmert werden. Sie weisen deshalb darauf hin, dass Fahren mit angepasster Geschwindigkeit das oberste Verkehrssicherheitsgebot ist.

Verkehrswacht prüft nächste Anschaffung

Um in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag zu leisten, zieht man bei der Gladbecker Verkehrswacht bereits die Anschaffung eines dritten Dialog-Displays in Betracht, das je nach Ausstattung immerhin zwischen 3.000 und 5.000 Euro kostet.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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