Corona-Maßnahmen, Lernen auf Distanz, Präsenzunterricht, Prüfungen und Co.
Dingdener Klausenhof lobt vorbildliches Verhalten der Teilnehmer und Lehrkräfte

Eingangsbereich der Akademie Klausenhof in Dingden. | Foto: Zur Verfügung gestellt von der Akademie Klausenhof Dingden.
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„Wie bei den meisten anderen Unternehmen hat uns diese Krise komplett unvorbereitet getroffen“, so der Direktor Rüdiger Paus-Burkard von der Akademie Klausenhof in Dingden. „Von heute auf morgen mussten wir sämtliche Teilnehmende nach Hause schicken und unsere Kolleginnen und Kollegen haben fast rund um die Uhr daran gearbeitet, die Betreuung trotzdem aufrecht halten zu können, sei es mit Unterricht in digitaler oder analoger Form sowie mit individuellen Förderangeboten und sozialpädagogischer oder psychologischer Betreuung.“

Seit dem 13. Mai 2020 kommen die ersten Teilnehmenden wieder zum Präsenzunterricht in die verschiedenen Standorte der Akademie Klausenhof – unter strikter Einhaltung der Hygienemaßnahmen. „Wir haben unsere vorhandenen Desinfektionsspender um ein Vielfaches aufgestockt, alle Räume sind mit der maximalen Personenzahl gekennzeichnet und wir informieren alle Teilnehmenden vor Wiederaufnahme des Unterrichtes über die geltenden und einzuhaltenden Hygienemaßnahmen. Nach den ersten Wochen mit einer deutlichen dezimierten Teilnehmerzahl auf dem Gelände können wir sagen: Sämtliche Teilnehmenden verhalten sich vorbildlich und haben Verständnis für die Maßnahmen – und halten diese auch ein.“

Berufsförderungszentrum

 
Das kann Eduard Hannen, Leiter des Berufsförderungszentrums für Jugendliche mit Behinderung der Akademie Klausenhof, nur bestätigen. Der Bereich ist am 13. Mai mit einer kleinen Gruppe wieder gestartet. "Einzelne Teilnehmende wurden dafür täglich mit Fahrzeugen zu Hause abgeholt, da unser Internat Corona-bedingt noch nicht wieder seine Arbeit aufnehmen, diesen Teilnehmenden die tägliche Anreise mit anderen Verkehrsmitteln unmöglich war.", heißt es weiter.

Präsenzunterricht

Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts war zwingend, denn viele der Teilnehmenden arbeiteten in den hauseigenen Werkstätten für die unmittelbar bevorstehende Abschlussprüfung an ihrem Gesellenstück.
„Die Teilnehmenden waren sich nach der längeren Zeit der Abwesenheit darüber bewusst, dass dieser Übergang in eine neue Phase, bestehend aus Präsenzangeboten sowie alternativen Lern- und Betreuungsangeboten, etwas Besonderes ist und verhalten sich entsprechend umsichtig und kooperativ. Alle waren sichtlich froh darüber, auch den persönlichen Kontakt untereinander und zu unseren Mitarbeitenden wieder zu bekommen.“

Umschulungen für Erwachsene

Ähnlich verhält sich dies im Bereich Umschulungen für Erwachsene. Die bevorstehenden Abschlussprüfungen bereiteten Teilnehmenden und Dozenten große Sorgen.

„Die Prüfungen finden am 18. und 19. Juni statt – doch zu Hause lernen war für viele unserer Teilnehmenden auf Grund der familiären Situation nicht einfach – denn auch die Kinder-Betreuung musste sichergestellt werden. Unsere Dozenten haben sind aber gerade in dieser Zeit noch umfangreicher für die Teilnehmenden eingesetzt und standen teilweise bis 22 Uhr abends für Fragen zur Verfügung“, so Bernhard Zimmermann, Fachbereichsleiter des Berufsförderungswerks der Akademie Klausenhof.

Schulabschluss vorbereiten

Auch die Kurse für die Vorbereitung auf den Schulabschluss starteten wieder unmittelbar nachdem dies wieder möglich war mit dem Präsenzunterricht. „Ohne die entsprechende Vorbereitung ist es für die Teilnehmenden schwierig, die Abschlussprüfungen zu bestehen“, so Reinhold Sandkamp aus dem Bereich „Kurse für junge Migranten*innen“, „und ohne den Schulabschluss ist eine Aufnahme der Ausbildung ab 1. August 2020 zum Teil nicht möglich.“

Eingesetzten Lehrmittel

Wie umfangreich und flexibel sämtliche Lehrkräfte und Pädagogen gearbeitet haben, zeigen die eingesetzten Lehrmittel: sei es die hauseigene Online-Lernplattform mit Hinterlegung von Aufgaben, unzählige Videokonferenzen, viele Stunden mit telefonischer (Einzel-)Betreuung, Erstellung von Video-Lehrfilmen – aber auch Übersendung von Lehrmaterialien per Post auf Grund fehlender technischer Voraussetzungen bei den Teilnehmenden.

Auch wurde der Präsenzunterricht auf Grund der Hygieneschutzmaßnahmen angepasst und Kleinstgruppen gebildet, die zeitversetzt unterrichtet werden.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Klausenhofdirektor Paus-Burkard sieht optimistisch in die Zukunft. „Das Virus wird unsere Arbeit noch sicherlich einige Zeit beeinträchtigen. Aber wir können ganz klar sagen: Wir haben hochmotivierte Mitarbeitende, die für ihre Teilnehmenden auch Unmögliches möglich machen. Wir werden unser Online-Angebot noch weiter optimieren, denn wir gehen davon aus, für einen längeren Zeitraum eine Kombination von Präsenz- und alternativer Unterweisung zu praktizieren. Unsere Erfahrung ist, dass alleinige Onlineschulungen den Präsenzunterricht nicht vollständig ersetzen aber sehr gut ergänzen kann, häufig ist eine Kombination mehrerer Lernformen sehr vielversprechend.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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