Wenn die Sonne unter Wolken aufgeht
Lichtspiele am Wolkenhimmel

Wenig Sonne an einem Tag ist immer noch besser als gar keine. Dafür lohnt sich auch das frühe Aufstehen. | Foto: von mir
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  • Wenig Sonne an einem Tag ist immer noch besser als gar keine. Dafür lohnt sich auch das frühe Aufstehen.
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Die Wetter-App hat am Vorabend einen klaren Himmel bei Sonnenaufgang vorhergesagt. Für mich ein Anlass, freiwillig früh aus dem Bett zu steigen und meine Foto- und Videoausrüstung einzupacken. Ein erster Blick in den dämmernden Morgenhimmel bestätigt jedoch die alte Weisheit, dass es erstens anders kommt, und zweitens, als man denkt: Eine graue Decke bis fast zum östlichen Horizont überzieht bereits den Himmel. Hallo, Wetter-App?
Ja, tatsächlich - nun kündigt sie nur noch ein wenig Sonne hinter Wolken zum Tagesanbruch an, bevor es endgültig grau und regnerisch wird. Aber immerhin: Ein wenig Sonne ist besser als gar keine, und noch ist da ja ein Silberstreif am Horizont. Also auf's Rad gesetzt, Zieländerung vom Ruhrufer zum Blankensteiner Burgturm, und eine Viertelstunde vor Sonnenaufgang stehe ich als einziger dort oben im kalten Oktoberwind. Langsam färbt sich der Streifen Himmel im Osten orange. Da ist keine Zeit zu verlieren: Eine Videokamera mit Zeitraffermodus wird in dieser Richtung positioniert, eine zweite mit Zoom auf die Stelle, wo die Wolken das kräftigste Orange zeigen. Der Fotoapparat in meiner Hand ist für Bilder mit wechselnden Perspektiven vorgesehen.

Farbspiele vor dem eigentlichen Sonnenaufgang | Foto: von mir

Speicherkarte voll!

Doch was wäre ein Fotoausflug ohne Panne? Langweilig. Und so erscheint schon nach dem zweiten Bild im Display die Meldung: "Speicherkarte voll!" Mist, das hatte ich vorher nicht mehr geprüft. Nach einem Moment der Enttäuschung und Frustration dann die rettende Idee: War da nicht noch eine Ersatzkarte in der Kameratasche!? Und in der Tat, schnell ist das Problem behoben. Speicherplatz für fast 2000 Bilder sollte für diesen Morgen reichen. Tief durchatmen und wieder auf den Horizont konzentrieren.

Himmel bedeckt, von unten gefleckt | Foto: von mir

Was ich an Sonnenaufgängen bei bewölktem Himmel so mag, ist die Aussicht auf eine von unten beleuchtete Wolkendecke. Dieses Phänomen bekomme ich auch bald zu sehen - allerdings nur für wenige Minuten. Nicht so spektakulär wie manch anderes Mal schon, doch lebhaft genug, um mich schon auf die Zeitrafferaufnahme zu freuen. Diese läuft wenigstens pannenfrei, wie ich mich vorsichtshalber immer wieder vergewissere. Und zugleich freue ich mich, dass die Videokamera mit dem gezoomten Ausschnitt nicht nur gut ausgerichtet ist, sondern um acht Uhr auch den Glockenschlag der benachbarten Kirche mit aufzeichnet. Mehr allerdings noch die Windgeräusche einer Brise, in der die Kamera auf ihrem Stativ immer wieder zu vibrieren beginnt - und die mich nach und nach immer mehr auskühlt.

Keine wärmende Sonne

So bin ich froh, als nach insgesamt einer Dreiviertelstunde die Sonne, die ohnehin nicht wärmt, hinter die Wolkendecke geklettert ist und ich meine Ausrüstung wieder einpacken kann. Nun erstmal zurück ins warme Zuhause, eine heiße Tasse Kaffee zum Frühstück genießen und dann schauen, ob die Aufnahmen des Morgens den Erwartungen entsprechen. Sie tun's - jedenfalls, was meine eigenen Erwartungen betrifft. Doch habe ich das Ganze ja nicht nur für mich gemacht, sondern dabei auch an den Lokalkompass gedacht. Also bin ich gespannt, wie Andere meine Aufnahmen dieses Naturschauspiels hier beurteilen.
Übrigens: 2000 Fotos sind es nicht geworden, sondern kaum mehr als 20, teils recht ähnliche. Fünf davon habe ich hier für euch herausgesucht, gut zum Vergrößern geeignet. Und dann sind da ja noch die Videoaufnahmen (ca. 1:15 Minuten, am besten direkt auf YouTube anzusehen) ...

Autor:

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen

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