1975 hat‘s angefangen
Hattingen hat das Altstadtfest : Vom 19. bis 21. August steigt das Fest in der Fußgängerzone

Ein Blick auf die Anfänge. | Foto: Stadtarchiv Hattingen
  • Ein Blick auf die Anfänge.
  • Foto: Stadtarchiv Hattingen
  • hochgeladen von Patrick Jost

Voraussetzung für das Hattinger Altstadtfest war die Fußgängerzone. Parkende und fahrende Fahrzeuge beherrschten bis Ende der sechziger Jahre/Anfang der siebziger Jahre das Bild in der Innenstadt.

Eine Straßenbahn fuhr - vom Fußgängerparadies Innenstadt war man noch weit entfernt. Zum Feiern brauchte man allerdings eine Altstadt ohne Fahrzeuge. Hattingen wurde in den siebziger Jahren zum Mittelzentrum ausgebaut und die marode Altstadt saniert. Die Altstadt wurde verkehrsfrei und Hattingen bekam neben Frankfurt am Main die erste Fußgängerzone Deutschlands.

Bürgerfest ohne Kirmestrubel

Mit den Alleinstellungsmerkmalen der sanierten Altstadt und der Fußgängerzone waren die Voraussetzungen für ein Fest gesetzt: Das Altstadtfest konnte kommen. Im Juli 1975 war es so weit: Ein Bürgerfest ohne Kirmestrubel, dafür aber mit Beteiligung von vielen multikulturellen Gruppen sollte es sein.
Folklore und Tanz gehörten von Anfang an dazu. 25.000 Besucher kamen zum übrigens regnerischen Auftakt. Dabei sollte es nicht bleiben: Zehn Jahre später waren es 800 Mitwirkende und über 120.000 Besucher. Es gab erstmals überdachte Bühnen und 1984 sogar einen eigenen Poststempel. Die WR berichtete 1988: „Massenansturm zwingt zum Nachdenken über die Sicherheit.“ 150.000 Besucher waren gekommen. 75.000 DM wurden in das Fest investiert.
Heiß diskutierte Themen waren schon damals die Müllvermeidung - Pappbecher und Einweggeschirr wurden 1991 verbannt - und die Kommerzialisierung. Der liebgewordene Mittelalterliche Markt geriet zunehmend genau deshalb in die Kritik.
Die Plakate der Altstadtfeste bekamen im Laufe der Jahre Kultcharakter und wurden zu Sammlerobjekten. Viele von ihnen entstanden aus beachteten Wettbewerben heraus.
Die Finanzen wurden zunehmend ein Politikum. In den 90er Jahren reduzierte die Stadt die Zuschüsse. 1997 kostete das Fest 160.000 DM und schloss mit einem Minus von weiteren 15.000 DM ab. Sponsoren wurden gewonnen und versuchten, das beliebte Fest zu erhalten. 2002 wurde aus Rock an der Stadtmauer nun „Rock am Bunker“. 2004 wurde erneut darüber diskutiert, ob sich Hattingen ein Altstadtfest noch leisten könne.
2011 übernimmt Hattingen Marketing das Altstadtfest - neben den Organisationen anderer Feste zum Frühling, Herbst und vor allem zum Weihnachtsmarkt. 2019 kamen bei bestem Wetter etwa 40.000 Besucher. Die Kosten machen solche Feste zunehmend zu einer Herausforderung.

Autor:

Lokalkompass Hattingen aus Hattingen

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