Jörg Wollenberg malt surrealistisch mit Ölfarben

Der 44jährige Hattinger Künstler Jörg Wollenberg möchte seine Bilder und Skulpturen dieses Jahr in einer Ausstellung präsentieren. Zur Zeit sucht er dafür noch geeignete Räumlichkeiten. Seine vorzugsweise surrealistischen Werke stellen kritisch das Zeitgeschehen aus seiner Sicht dar. Foto: Kamphorst
  • Der 44jährige Hattinger Künstler Jörg Wollenberg möchte seine Bilder und Skulpturen dieses Jahr in einer Ausstellung präsentieren. Zur Zeit sucht er dafür noch geeignete Räumlichkeiten. Seine vorzugsweise surrealistischen Werke stellen kritisch das Zeitgeschehen aus seiner Sicht dar. Foto: Kamphorst
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(von Cay Kamphorst)

Als Kind hat er vorzugsweise Donald Duck gezeichnet, aber „ich fand immer, ich kann gar nicht malen.“ Später hat er Portraits angefertigt, Airbrushbilder gesprüht sowie kahle Fassaden und Wände künstlerisch gestaltet.

Der gelernte Zweiradmechaniker hat mit 24 Jahren angefangen, professionell zu malen. „Ich habe hauptsächlich Auftragsarbeiten entgegen genommen. Portraits gezeichnet, Garagen oder Motorräder geairbrusht und auch Kirmeswagen.“
Dabei wurde Jörg Wollenberg angesprochen, ob er nicht Lust habe, an einem Bild für den Bochumer Weihnachtsmarkt mitzuwirken. „Das Bild war dreimal sieben Meter groß und wir waren nur zu zweit.“ Die letzten Jahre habe er in seinem Beruf als Zweiradmechaniker gearbeitet, dann wurde es immer schwieriger, bis der 44jährige letztendlich seine Arbeit verlor. „Die Gelegenheit für mich, meinem Hobby intensiver nachzugehen. In dem letzten Jahr sind einige neue Werke hinzugekommen und ich habe zusätzlich angefangen, Skulpturen zu gestalten.“
Er male am liebsten mit Öl und könne mit den modernen Acrylfarben nichts anfangen: „Ölfarben sind zwar teurer und man braucht dazu noch weiteres Zubehör wie Terpentin zum Verdünnen, aber mir gefallen die Farben besser und ich kann damit besser arbeiten. Die Arbeit ist auch aufwendiger und die Farben trocknen langsamer, darum ist alles zeitintensiver als bei Acrylfarben. Die Leinwände baue ich selbst zusammen, denn wenn man sie fertig kauft, dann sind sie sehr teuer.“
Die Malerei an sich ist schon ein finanzieller Kraftakt für den alleinerziehenden Vater zweier Jungs, der zur Zeit nur Arbeitslosengeld erhält.
Darum hofft er, dass er sein Hobby zum Beruf machen kann. „Ich möchte dieses Jahr ausstellen, suche aber noch geeignete Räumlichkeiten dafür. Meine Bilder sind natürlich vorrangig für den Verkauf gedacht, aber zur Zeit steht das noch nicht zur Option. Ich habe im letzten Jahr so viel gearbeitet, dass ich jetzt genügend Ausstellungsobjekte in Form von Bildern und Skulpturen zur Verfügung habe.“
Seine Werke sind vornehmlich surrealistischer Art in denen sich der Künstler kritisch mit dem Zeitgeschehen auseinander setzt. Die Bilder wirken auf den Betrachter eher gruselig, aber mit hellen Farbkombinationen. „Selbst meiner Freundin sind einige Bilder zu beängstigend.“ Kunst liege halt immer Auge des Betrachters. „Meine Kunst soll ja auf- und anregen. Die Ideen dazu fallen mir ständig ein, da habe ich eine große Fantasie.“
Als Feedback auf seine Bilder erfahre er immer wieder, dass sich viele Menschen darin wiederfänden. Auch er selbst fühle sich manchmal so zerrissen, wie die Gestalten auf seinen Gemälden: „Als alleinerziehender und berufstätiger Vater steht man immer unter Strom. Ständig ist was los. So richtig kommt man nicht zur Ruhe.“
Und weiter gibt er an: „Mit meinen Bildern möchte ich auf die gesellschaftliche Problematik hinweisen. Da ist nun mal nicht alles so rosig, wie es uns die Politiker oft weismachen wollen.“
Jörg Wollenberg betätigt sich aber nicht nur auf dem Gebiet der Malerei künstlerisch: Er verfasst auch Romane. „Doch bisher habe ich noch keinen Verlag gefunden, der sich dafür interessiert.“
Vor Jahren hatte er im STADTSPIEGEL den ersten Preis für eine Weihnachtsgeschichte gewonnen und im letzten Jahr für das schönste Gedicht. Auch auf diesem Gebiet könne er sich eine berufliche Perspektive vorstellen, sofern er einen Verleger für seine Bücher finde. Unter anderem habe er auch eine in Hattingen spielende Groteske geschrieben. „Etwas zum Lachen“, verrät er nur.
Zum Ausgleich fährt der 44jährige Hattinger Künstler leidenschaftlich Motorrad.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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