Politikern auf den Zahn gefühlt

Hattinger JuPa lädt Landtagskandidaten zum Picknick - und stellt viele Fragen

Die WDR-Sendung "Hart aber fair" mit Frank Plasberg ist vielen ein Begriff. Eine TV-Sendung, in der sich auch Politiker den Fragen des Moderators stellen und Fakten folgen lassen. Ähnlich zu ging es beim ersten Hattinger „Politiker und Politikerinnen-Picknick“ auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes am Zippe. Organisator und Veranstalter war das Hattinger Jugendparlament.

Die JuPa-Mitglieder sind allesamt zwischen zwölf und 18 Jahren alt und vertreten die Interessen von Jugendlichen in Hattingen. Auch hat das Jugendparlament das Recht, in politischen Ausschüssen der Stadt gehört zu werden.
Vorab hatten die Jungen und Mädchen des JuPa Kandidaten des Wahlkreises 105 eingeladen, am Picknick teilzunehmen und sich Fragen zu stellen. Fünf Parteien, SPD, CDU, FDP, Linke und die Grünen, waren mit ihren Kandidaten zum Treffpunkt am Zippe gekommen. Die anderen von den Jugendlichen eingeladenen Parteien hatten weder zu- noch abgesagt.
Grillduft, grüne Wiesen und viel Sonnenschein. Am ersten Frühlingstag auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes „am Zippe“ ging es hoch her.
Mitten auf der grünen Wiese waren drei Bierbänke aufgestellt, davor eine kleine Videokamerakulisse. Diese diente als „TV Kulisse“ für die Befragung der Politiker und Politikerinnen.
Den Anfang machte eine Blitz-Runde, bei der Schlagfertigkeit gefragt war. Zehn schnelle Fragen zu allgemeinen Themen erhielten schnelle Antworten.
Beispiel Urlaub Winter oder Sommer? Danach folgten drei ausführliche Dialoge zu Fragen wie „100 Milliarden für die Bundeswehr, aber der Umweltschutz leidet“.
Mia (17) und Johannes (15) übernahmen gekonnt die Rolle von Frank Plasberg.
Jana (13), Marc (16), Lennart (17) und Denice (17) besuchen die Gesamtschule Weller und das Gymnasium Waldstraße. Das Quartett ist Mitglied im Jugendparlament und hat viele Fragen an die Lokalpolitik. Marc: „Für mich ist die Bildung ein wichtiges Thema. Ich stelle mir die Frage: 'Warum gibt es in unseren Bundesländern unterschiedliche Abiturprüfungen?'“
Lennart fragt sich: „Warum ist heute ein ordentlicher Hauptschulabschluss nichts mehr wert?“ Und für Denise ist fehlende Bildung die Ursache für viele Probleme auf unserer Welt. Der 17-Jährige weiter: “Man sollte in Deutschland mehr auf die individuellen Stärken der Jugendlichen eingehen. Finnland ist ein gutes Beispiel.“ Jana hat mit ihren erst 13 Jahren schon ganz feste Vorstellungen von ihrer Zukunft. „Ich möchte später Medizin studieren und in der Gerichtsmedizin arbeiten. Ich würde auch schon heute gern ein Praktikum absolvieren. Aber ich bin mit 13 Jahren leider noch zu jung.“

Ergebnisse für Schüler aufbereiten

Jedenfalls kam auf beiden Seiten die Idee mit dem Politiker- und Politikerinnen-Picknick sehr gut an.
Für alle, die gern mehr über die Inhalte und über die Aussagen der Politiker erfahren möchten, werden alle Befragungen durch die Jugendlichen über Social-Media-Kanäle online gezeigt.
Fünf Hattinger Schulen werden schon bald über die Ergebnisse informieren. Politisch interessierte Jugendliche und Mitglieder des Jugendparlaments kamen mit Politikern und Kandidaten über die anstehenden Landtagswahlen ins Gespräch.
Es entstanden dabei Kurzinterviews mit den Kandidaten für den Wahlkreis 105 . Diese Aufnahmen werden später über die Social-Media-Kanäle des JuPas online und in den Schulen gezeigt.