Jugendparlament voller Tatendrang

Viktoria Labisch (14) und Lukas Göbel (16) sind die neuen Sprecher des Jugendparlaments. Foto: Rauls
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(von Felix Rauls)

Die Hattinger Schülerinnen und Schüler haben gewählt: Das Jugendparlament Hattingen (JuPa) hat sich am 26. Mai im Rathaus konstituiert.

Von den Schulen wurden jeweils drei Vertreter in das JuPa entsandt, welche sich nun damit beschäftigen, „was in der Stadt Hattingen im Sinne der Jugendlichen zu verbessern ist“, so die neue Sprecherin, Viktoria Labisch (14).
Zu Beginn der Sitzung wurden die zwölf anwesenden Jugendparlamentarier von Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch begrüßt. Anschließend stellten sich Sabine Radtke, die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, dessen Mitglied die beiden Sprecher des JuPas sind, Jugenddezernentin Beate Schiffer und der Leiter des Jugendamtes, Erich Fritz, vor.
Daraufhin wurden die beiden Vorsitzenden Marius Brinkmann (16) und Kevin Koop (18) mehrheitlich gewählt, welche die Sitzungsleitung übernahmen. Ihre erste Amtshandlung: das Leiten der Wahl der beiden Sprecher. Mehrheitlich wurden Lukas Göbel (16) und Viktoria Labisch (14) gewählt, welche von nun an das Jugendparlament in der Öffentlichkeit vertreten und an den Sitzungen des Jugendhilfeausschusses als beratende Mitglieder teilnehmen.
Nach den Wahlen dann der nächste Tagesordnungspunkt: das Einrichten eines Facebook- Auftrittes. Dazu stellte Lukas Göbel die Vor- und Nachteile dar und stellte die Seite noch am Abend online, wie es zuvor einstimmig beschlossen worden war.
Die Aktion, die das Jupa in der nächsten Zeit in Angriff nehmen wird, heißt legale Sprayflächen zu schaffen. Mehrere Jugendliche hätten sich an das Jugendparlament gewandt und den entsprechenden Wunsch geäußert, so Marius Brinkmann, welcher das Prinzip einer Graffiti- Wand erklärt: Eine Wand wird zum Sprayen frei gegeben oder extra gebaut, beispielsweise in der Nähe des Dirtbikeparkes, welcher übrigens auch vom JuPa ins Leben gerufen wurde. Dort können sich dann junge Sprayer ausprobieren. Dabei wird in der Szene auf Fairness und Selbsteinschätzungsvermögen gesetzt: Ein schlechtes Bild darf ruhig übermalt werden, ein gutes nur, wenn es durch ein besseres ersetzt wird. Eine solche Wand bietet daher viel Abwechslung, denn es sind ja immer neue Bilder und Kunstwerke zu finden. Einstimmig wurde letztlich beschlossen, dass das Jugendparlament das Thema in eine Jugendhilfeausschusssitzung einbringen wird.
Als sich die Sitzung dem Ende neigte, kam es dann unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ zu einer heißen Diskussion: Aufgrund der Tatsache, dass auf großen Teilen der Ruhrwiesen das Betreten verboten ist, weil es sich dort um ein sogenanntes „Auen-Entwicklungsgebiet“ handelt, wurde angesprochen, ob man dort nicht mehr Mülleimer aufstellen könne, damit der herumliegende Müll dort vermindert werden könne und die Wiesen wieder zugänglich seien.
Ein Großteil der Jugendparlamentarier vertritt diese Meinung, die Bürgermeisterin hingegen ist der Auffassung, dass durch mehr Mülleimer der herumliegende Müll nicht vermindert würde. Stattdessen sollten die Jugendlichen ihre eigenen Mülltüten mitnehmen, in diese ihren Müll entsorgen und anschließend mit nach Hause nehmen. Dieser Vorschlag traf bei den Jugendlichen auf Widerstand. Schließlich könne man nicht erwarten, dass die Jugendlichen eine Mülltüte mit durch die halbe Stadt tragen und mit in den Bus nehmen. Konsens ist jedoch, dass dringend etwas gegen den Müll an den Ruhrwiesen unternommen werden muss, damit die Ruhrwiesen wieder zugänglich sind.
„Damit wir auch wirklich Hattingens Jugendliche vertreten können, sind wir auf die Jugendlichen angewiesen: Sie müssen auf uns zukommen, uns Anstöße geben und Vorschläge einbringen, für was sich das Jugendparlament einsetzen sollte“, so der neugewählte Sprecher Lukas Göbel abschließend.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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