Besinnliches von Mirco Quint: "Ganz selbstlos und verschwenderisch"

Pastor Mirco Quint, St. Mauritius Niederwenigern
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  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Die Dunkelheit bricht herein. Es herrscht eine gewisse Spannung und Aufregung an vielen Orten. Kinder versammeln sich mit ihren Eltern und Großeltern an der Kirche. In ihren Händen tragen sie selbstgebastelte Laternen. Mit großen Augen schauen sie in das funkelnde Licht und sind stolz auf der Farben Pracht.
Die vielen kleinen Lichter in den Laternen machen die Dunkelheit ein wenig heller. Es scheint, als wolle das Licht der Laternen die Dunkelheit vertreiben, sich verteilen und den Menschen Hilfe zur Orientierung geben. Ganz selbstlos und verschwenderisch verteilt es sich in die Nacht. Es bleibt nicht bei sich, sondern hat anderes im Blick.
Ein Bettler sitzt am Straßenrand, kaum bemerkt von der Menschen großer Zahl. Ein Reiter hoch zu Ross zieht die Blicke auf sich. Sein langer roter Mantel spendet ihm Wärme.
Doch der Reiter – Martin von Tours ist sein Name – ist nicht in sich gekehrt, bleibt nicht bei sich. Nein, er beobachtet und sieht, was um ihn ist. Auch den Bettler, der da am Straßenrand zusammengekauert friert und Hunger leidet. Ganz selbstlos und verschwenderisch zweit der edle Mann sein wärmespendendes Gewand. Es bedeckt nun ihn und den Bettler zugleich, spendet Wärme und ist noch soviel mehr als nur ein Kleidungsstück.
Die Augen des Bettlers fangen das Licht der Laternen ein und beginnen selbst zu leuchten. Es scheint, als sei nicht nur die Dunkelheit der Nacht vertrieben durch der Laternen Lichter: Auch die Dunkelheit zweier Herzen ist vertrieben durch den Glanz eines geteilten Mantels.
Ganz selbstlos und verschwenderisch verteilt sich das Licht, teilt der edle Reiter seinen Blick und auch seinen Mantel. Doch die Schaulustigen laufen um die Wette und streiten sich – um ein Brezel. Wo sind nur das funkelnde Licht, der liebende Blick und die zwischenmenschliche Wärme geblieben?
Liebe Kinder, lasst eure selbstgebastelte Laternen hell leuchten, ganz selbstlos und verschwenderisch, und singt in die heutige Welt hinein: „Zum Martinstag steckt jedermann leuchtende Laternen an. Vergiss den anderen nicht, drum brennt mein Licht.“

Pastor Mirco Quint
St. Mauritius
Niederwenigern

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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