Fußball: SCO schafft Landesliga-Aufstieg - TuS braucht ein Wunder

Auch 2014/15 in der Landesliga: Yavuz Derin. In dieser Szene versucht der Kapitän von Hedefspor Hattingen (rote Spielkleidung), den Zweikampf gegen Haspes Tufan Özdil zu gewinnen. Foto: Biene
  • Auch 2014/15 in der Landesliga: Yavuz Derin. In dieser Szene versucht der Kapitän von Hedefspor Hattingen (rote Spielkleidung), den Zweikampf gegen Haspes Tufan Özdil zu gewinnen. Foto: Biene
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(von Toni Bertrams)

Der SC Obersprockhövel ist durch und spielt in der Saison 2014/15 erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Landesliga. Den Klassenerhalt dort hat Aufsteiger Hedefspor Hattingen geschafft. Indes kann den TuS Hattingen nur noch ein Wunder vor dem Sturz in die Kreisliga A retten.

Oberliga

SC Roland Beckum – TSG Sprockhövel 2:1, Hammer SpVg – TuS Dornberg 0:1, TuS Heven – TuS Erndtebrück 3:5, FC Gütersloh – FC Eintracht Rheine 2:4, TuS Ennepetal – DSC Arminia Bielefeld II 3:0, SV Rödinghausen – SV Westfalia Rhynern 3:1, SpVgg Erkenschwick – Rot-Weiß Ahlen 5:0, SV Zweckel – VfB Hüls 0:1, SC Westfalia Herne – SuS Neuenkirchen 1:4.

TSG Sprockhövel
Okay: Die TSG Sprockhövel musste am vorletzten Oberliga-Spieltag vor nur 222 Zuschauern eine 1:2 (0:1)-Niederlage beim SC Roland Beckum hinnehmen. Damit konnte Trainer Lothar Huber sogar leben – nicht aber mit den Umständen. „Das war frustrierend und beschämend“, sagte der 62-Jährige, der die Reise nur mit zwölf Spielern antreten durfte, so dass einzig Torwart Dennis Zaworski auf der Bank saß.
Es ist nicht so, dass die TSG nicht genügend Fußballer hätte. Aber Alexander Meister und Tim Dudda etwa mussten in der Reserve spielen, mit der sie den Klassenerhalt in der Kreisliga A dank eines 4:2-Sieges beim FC Herdecke-Ende sicherten, während Hakan Gültekin (Knieprobleme) und Phillipp Schulz (krank) ebenso wie weiterhin Kapitän Raoul Meister (dicker Knöchel) passen mussten. „Ich bin froh, dass es bald vorbei ist“, erklärte Lothar Huber. Er hatte wenig Verständnis für die Entscheidungen des Vorstandes. „Deshalb bin ich sauer“, sagte er. „Es wird zu wenig für die erste Mannschaft getan. Das stört mich.“
Denjenigen, die er nach Beckum mitnehmen durfte, machte Lothar Huber überhaupt keinen Vorwurf. „Das Ergebnis ist ärgerlich, weil wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben“, meinte der TSG-Coach, der aus seiner Stammdefensive nur Torwart Patrick Knieps und Innenverteidiger Christian Kalina aufbieten konnte. „Das war schon sehr grenzwertig“, sagte er. „Aber nach unseren Schwierigkeiten in den ersten 20 Minuten hatten wir Beckum im Griff und in der zweiten Halbzeit waren wir richtig stark.“
So schaffte es dann auch Stephen Lorenzen nach einer Stunde, den 0:1-Rückstand aus der 14. Minute auszugleichen. Und der Sprockhöveler Führungstreffer lag in der Luft. Emre Yesilova scheiterte an der Latte des Roland-Tores, während auch Stephen Lorenzen und Hasan Ülker sehr gute Möglichkeiten hatten. „Dann haben wir uns jedoch ein dummes Tor über die Außenposition gefangen“, berichtete Lothar Huber. Das war in der 73. Minute der Beckumer 2:1-Siegtreffer durch Mike Pihl. „Das war schade, weil die Mannschaft mehr verdient gehabt hätte“, erklärte der TSG-Trainer, der nun auf einen runden Saisonabschluss hofft. Zum Derby erwartet der Tabellenelfte (41 Punkte, 45:52 Tore) am Sonntag den TuS Heven aus Witten.

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Hedefspor Hattingen – Hasper SV 2:2, Kirchhörder SC – SC 1912 Hennen 1:1, SV Horst-Emscher – SV Brackel 06 3:1, TuS Stockum – SV Sodingen 0:2, Lüner SV – CSV SF Linden 0:1, SV Wanne 11 – SV Höntrop 3:5, SV Herbede – SV Arminia Marten 1:3.

Hedefspor Hattingen
Das Thema ist durch: Nach seinem 2:2 (1:1) gegen den Hasper SV sowie der parallelen 0:2-Niederlage des TuS Stockum ist klar, dass Aufsteiger Hedefspor Hattingen auch in der Saison 2014/15 in der Landesliga spielen wird. „Die Erleichterung ist sehr groß“, sagte Seung-Man Hong, der Trainer des Tabellen-13. (31 Punkte, 36:37 Tore). „Gerade bei dem Pech, das wir in der Vergangenheit hatten.“
Diese Vergangenheit hat Spuren hinterlassen. „Man hat schon gemerkt, dass die Mannschaft nervös ist“, erklärte der Hedef-Coach.
Zwar ging sein Team dank Nils Güntner mit 1:0 in Führung (23.), aber schon sieben Minuten später stand es 1:1. „Das war bezeichnend“, sagte Seung-Man Hong. Die Kopfball-Rückgabe von Sebastian Späthe landete hinter Torwart Selçuk Aydin im Hedef-Kasten.
„Aber wir haben versucht, alles zu geben, auch wenn es vielleicht nicht ganz so stark war wie in den vergangenen Wochen“, analysierte der Trainer, der kurz nach der Pause das psychologisch wichtige 2:1 bejubeln durfte. Max Claus hatte in der 47. Minute getroffen. Zwar fing sich Hedefspor erneut den Ausgleich, nachdem der Ball nach einem langen Freistoß von Anas Chaoui unberührt blieb und einschlug (57.), aber trotz der nun etwas aufkommenden Unruhe retteten die Kicker von der Munscheidstraße den Punkt ins Ziel. „Mit aller Macht“, wie Seung-Man Hong sagte.
In der kommenden Saison wird sich der Hedef-Kader übrigens kaum verändern. „Die Planungen sind fast abgeschlossen“, erklärt der Coach. „Den Großteil des Kaders werden wir halten.“ Dazu kommen ein, zwei Spieler aus der eigenen A-Jugend, die ungeschlagen den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft hat, sowie zwei bis drei externe Neue. „Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss“, sagt Seung-Man Hong.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

VfL Schwerte – SC Ober­sprockhövel 0:1, SG Hemer – TuS Hattingen 7:1, TuS Ennepetal II – SV Bommern 1:2, VfK Iserlohn – TuS Wengern 1:1, FC Wetter 10/30 – TSG Herdecke 4:2, FSV Gevelsberg – VTS Iserlohn 0:3, DJK GW Menden – TSV Fichte Hagen 2:4, Geisecker SV – ETuS/DJK Schwerte 4:8, SpVg. Hagen 11 – SC Berchum/Garenfeld 2:1.

SC Obersprockhövel
Die Bezirksliga-Fußballer des SC Obersprockhövel haben ihre Aufgabe gelöst, ein Endspiel um den Aufstieg in die Landesliga vermieden und sich einen Spieltag vor Saisonende die Meisterschaft in der Bezirksliga-Staffel 6 gesichert. Dass ausgerechnet Muhidin Ramovic mit seinem 31. Treffer in dieser Spielzeit für den 1:0 (0:0)-Sieg beim VfL Schwerte sorgte, war eigentlich nicht ungewöhnlich, aber irgendwie doch.
Wegen eines hartnäckigen Hexenschusses sollte der 28-jährige Stürmer wie schon eine Woche zuvor gegen den VfK Iserlohn geschont werden. In der 66. Minute kam er aber doch, und zwar für Alex Valdix, und er machte in der 86. Minute ganz Obersprockhövel glücklich, als er den Ball mit einem Elf-Meter-Schuss in den VfL-Maschen versenkte.
Die letzte Partie gegen den Tabellenzweiten FC Wetter 10/30 wird am Sonntag für den Spitzenreiter (74 Punkte, 96:35 Tore) also ein Schaulaufen der Meister.
„Das war eine enge ­Kiste“, sagte Trainer Jörg Niedergethmann, der das Team zur Winterpause gemeinsam mit Sascha Höhle von Dieter Iske übernommen und jetzt zur Meisterschaft geführt hat. Zunächst war im Schwerter Stadion Schützenhof nämlich nicht zu übersehen gewesen, dass das Gefühl, genau an diesem Sonntag aufsteigen zu können, auch für etwas Verunsicherung gesorgt hatte.
Dennoch hatte der SCO ein klares Übergewicht und die eine oder andere Chance. Schon vor der Pause hätte Alex Valdix für den neuen Landesligisten treffen können. Auch nach dem Wechsel stellten die Obersprockhöveler das bessere Team, sie mussten sich aber gedulden – bis Muhidin Ramovic in der 86. Minute vollendete.

TuS Hattingen
Das war’s wohl. „Nach diesem Spiel kann ich mir nicht vorstellen, dass wir den Abstieg noch verhindern können“, sagte Daniel Gerling, der Interimstrainer des TuS Hattingen, nach der erschreckenden 1:7 (0:3)-Pleite bei der SG Hemer.
Einen Spieltag vor dem Saisonende liegen die Rot-Weißen auf Rang 16 (33 Zähler, 49:83 Tore) drei Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, den VTS Iserlohn einnimmt, und zwar mit einem um neun Treffer besseren Torverhältnis (58:83), sowie zwei Zähler hinter der DJK GW Meden (64:88), die am kommenden Sonntag zum Saisonfinale in den Wildhagen kommt und nichts zu verschenken haben wird.
In Hemer klingelte es schon in der neunten Minute zum ersten Mal im Kasten von TuS-Keeper Ingo Müller. Nachdem die Gastgeber dann auf 2:0 und kurz vor der Pause auf 3:0 erhöht hatten, keimte noch einmal so etwas wie Hoffnung beim TuS Hattingen auf, der Rest war Resignation.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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