Fußball: TSG patzt beim Schlusslicht - Spektakulärer Sieg für SFN

Knapp daneben: Hier zischt der Ball noch knapp am Gehäuse des VfB Bottrop vorbei, doch am Ende bezwang Landesligist Sportfreunde Niederwenigern (gelbe Spielkleidung) den Gast mit 4:3 - trotz Unterzahl. Dadurch geht die Elf von Trainer Jürgen Margref als Tabellenfünfte in die Winterpause.  Foto: Groß
  • Knapp daneben: Hier zischt der Ball noch knapp am Gehäuse des VfB Bottrop vorbei, doch am Ende bezwang Landesligist Sportfreunde Niederwenigern (gelbe Spielkleidung) den Gast mit 4:3 - trotz Unterzahl. Dadurch geht die Elf von Trainer Jürgen Margref als Tabellenfünfte in die Winterpause. Foto: Groß
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(von Toni Bertrams)

Die Winterpause hat für die Landesligisten Sportfreunde Niederwenigern und Hedefspor Hattingen eine Woche eher begonnen als für die TSG Sprockhövel in der Ober- sowie den SC Obersprockhövel und den TuS Hattingen in der Bezirksliga. Und da dachten sie sich: Hauen wir einen Sieg raus!

Oberliga

TuS Heven – TSG Sprockhövel 2:0, Hammer SpVg – VfB Hüls 3:3, SV Zweckel – Rot-Weiß Ahlen 1:4, SpVgg Erkenschwick – TuS Erndtebrück 1:1, SC Roland Beckum – SV Westfalia Rhynern 3:1, FC Gütersloh – SuS Neuenkirchen, SC Westfalia Herne – TuS Dornberg, SV Rödinghausen – DSC Arminia Bielefeld II, TuS Ennepetal – FC Eintracht Rheine (alle abgesagt)

TSG Sprockhövel
Lothar Huber war fix und fertig: Erst patzte seine Dortmunder Borussia am Samstag mit 0:1 gegen Bayer 04 Leverkusen und einen Tag später erlebte der Trainer des Oberligisten TSG Sprockhövel eine 0:2 (0:0)-Pleite seines Teams – ausgerechnet beim Schlusslicht, beim TuS Heven. „Es hat sich wieder einmal bestätigt, dass wir keine Konstanz in der Mannschaft haben“, sagte der Coach des Tabellen-14. (17 Punkte, 17:25 Tore).
Dabei hatte es gut begonnen: Zunächst einmal gab es die Nachricht, dass Christian Kalina eine Zwei-Wochen- und keine Zwei-Spiele-Sperre erhalten hatte und mitwirken durfte, und dann begann die TSG am Wittener Haldenweg auch gut.
Aber? „Wir waren vorne absolut nicht durchschlagskräftig“, ärgerte sich Lothar Huber. Ob Xhino Kadiu, Lukas Opiola oder Peter Rios-Pfannenschmidt. „Das war mehr als dürftig“, erkärte der TSG-Coach und wollte nur bei Emre Yesilova, der TuS-Keeper Holger Lichottka in der 65. Minute zu einer Glanzparade gezwungen hatte, Abstriche machen. „Kein Stürmer hatte einen Torschuss, keine vernünftige Aktion.“
Nicht zum ersten Mal warf Lothar Huber seinen Spielern vor, nicht die Bereitschaft gezeigt zu haben, dagegenzuhalten. „Die Hevener haben gefightet, gekämpft“, sagte er und war nach 73 Minuten bedient. Niemand hatte es für nötig gehalten, David Nyenhuis zu stellen, Alexander Hahn brachte den Hevener im Strafraum zu Fall und Mark Heinrich, der Hattinger, traf vom Elfmeterpunkt zum 1:0.
„Die Mannschaft“, erklärte Lothar Huber, „muss sich die Frage gefallen lassen: Wie kann so was passieren?“ Und für die extremen Schwankungen seines Teams hat der 61-Jährige auch keine Erklärung. „Das war ein Grottenspiel“, wurde er dann sogar sehr deutlich. „Da war keine Leidenschaft da. Wir haben uns ganz schnell den Schneid abkaufen lassen.“
Und in der Nachspielzeit, als auch TSG-Keeper Patrick Knieps aufgerückt war, entschied Alexander Nour die Partie für den TuS Heven.

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

Sportfreunde Niederwenigern – VfB Bottrop 4:3, SV Rhenania Bottrop – FSV Duisburg 2:4, Sportfreunde Hamborn 07 – SpVg Schonnebeck 1:3, Spvgg. Sterkrade-Nord – Vogelheimer SV 2:0, 1. FC Bocholt – Duisburger SV 1900 1:0, TuB Bocholt – Mülheimer SV 07 1:3, Viktoria Buchholz – SC 26 Bocholt 4:3, DJK Arminia Klosterhardt – ESC Rellinghausen 3:1.

Sportfreunde Niederwenigern
Zum fünften Mal in Folge blieben die Sportfreunde Niederwenigern in der Niederrhein-Landesliga ungeschlagen, kletterten nach ihrem 4:3 (1:2)-Erfolg über den VfB Bottrop auf Platz fünf (27 Punkte, 41:32 Tore) und sorgten dafür, dass Jürgen Margref das Abendessen am Sonntag mit seinen Trainer-Kollegen und dem Vorstand besonders gut schmeckte. Irgendwie hatte es ins bisherige Saisonbild gepasst, dass die Hinrunde mit so einem spektakulären Spiel zu Ende ging. „Am Ende war’s glücklich, aber hochverdient“, sagte der SFN-Coach.
Zwar hatte Kapitän Niklas Lümmer die Sportfreunde mit 1:0 in Führung gebracht (23.), als es aber in die Kabine ging, stand es 1:2. Fabian Lümmer glich dann aus (59.), doch nach 71 Minuten lag das SFN-Team erneut hinten und war ab der 83. Minute sogar in Unterzahl. Maxim Osterhage hatte die Rote Karte gesehen. „Aber davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen“, erklärte Jürgen Margref und durfte sich drei Minuten vor dem Ende über den Ausgleich freuen. Niklas Lümmer hatte zum zweiten Mal getroffen.
Was nun? Punkt sichern? Oder trotz Unterzahl auf Sieg spielen? Auf Sieg. So waren die Sportfreunde anfällig für Konter, „und wenn die Bottroper cleverer gewesen wären, hätten sie das vierte Tor gemacht“, sagte Jürgen Margref.
Dieser vierte Treffer aber gelang seinem Team in der Nachspielzeit. Als Torschütze ist Sascha Friedrich benannt worden. „Das war sehr unübersichtlich. Ich bin mir nicht sicher, ob das so war“, berichtete Niederwenigerns Trainer.
Es war ihm letztlich aber auch gleichgültig nach dem siebten Sieg im 15. Saisonspiel und inzwischen sieben Bonus-Punkten auf dem Weg zum Klassenerhalt. „Wir haben jetzt schon ein richtig schönes Polster“, sagte Jürgen Margref, „und uns die Winterpause verdient.“
Noch nicht ganz: Am Sonntag (14 Uhr) steht das Kreispokal-Halbfinale gegen den SV Leithe 19/65 auf dem Programm.

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Hedefspor Hattingen – TuS Stockum 4:0, SV Höntrop – Kirchhörder SC 1:4, CSV SF Linden – SSV Mühlhausen-Uelzen 5:0, SV Sodingen – SV Herbede 2:1, SV Brackel 06 – SV Wanne 11 4:1, Hasper SV – Lüner SV 3:0, SC Hennen – SV Horst-Emscher 08 1:1, SV Arminia Marten – TuS Eving-Lindenhorst 2:3.

Hedefspor Hattingen
Nach den ärgerlichen Top-Spielen gegen den SC 1912 Hennen (1:2) und beim SV Horst-Emscher 08 (2:2) hat sich Aufsteiger Hedefspor Hattingen überzeugend aus dem Fußball-Jahr 2013 verabschiedet. „Wir wollten unbedingt mit einem Sieg in die Winterpause und dafür haben die Jungs alles getan“, sagte Trainer Seung-Man Hong nach dem 4:0 (1:0) über den TuS Stockum.
Vor allem Kai Kwiatkowski hatte sich für diesen letzten Landesliga-Sonntag des Jahres einiges aufgehoben. „Dass er ein Tor macht, ist ja die Seltenheit“, sagte sein Coach. „Aber sein zweites war das Tor des Tages.“ Nach einem Doppelpass mit Nils Güntner hämmerte Kai Kwiatkowski den Ball volley an den Innenpfosten und ins Tor.
Das war das 4:0, und zwar schon in der 59. Minute. Neben dem zweimaligen Torschützen Kai Kwiatkowski, „der sonst eher im Hintergrund ist und die Drecksarbeit macht“ (Hong), waren Tamer Aydin (1:0, 11.) und Orhan Yigit (3:0, 51.) erfolgreich.
„Es war schon ein bisschen verwunderlich“, sagte der Hedef-Coach, „dass eine Mannschaft, die auf einem Abstiegsplatz steht, so wenig Gegenwehr zeigt. Die Stockumer haben es uns nicht sonderlich schwer gemacht.“
Eine Schrecksekunde gab es für Hedefspor kurz vor dem Abpiff: Tamer Aydin verdrehte sich das Knie und es gab die schlimmsten Befürchtungen. „Aber ich hoffe“, sagte Trainer Seung-Man Hong, „dass es nur eine starke Prellung ist.“
Und kurz nach dem Abpfiff gab es auch noch eine gute Nachricht aus Iserlohn: Der Tabellenzweite SC 1912 Hennen und Spitzenreiter SV Horst-Emscher 08 hatten sich 1:1 getrennt. So liegt das Hedef-Team auf Rang drei (28 Zähler, 30:20 Tore) vier Punkte hinter Platz eins und drei hinter Platz zwei.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

FC Wetter 10/30 – SC Obersprockhövel 2:2, DJK GW Menden – TuS Hattingen 1:0, Geisecker SV – TSV Fichte Hagen 3:1, SG Hemer – VTS Iserlohn 3:1, FSV Gevelsberg – TSG Herdecke 1:1, VfK Iserlohn – SC Berchum/Garenfeld 2:0, VfL Schwerte – TuS Wengern 4:1, SpVg. Hagen 11 – SV Bommern 4:1, TuS Ennepetal – ETuS/DJK Schwerte ag.

SC Obersprockhövel
Wieder ein Spitzenspiel und wieder kein Sieg: Der SC Obersprockhövel kam beim FC Wetter 10/30 nur zu einem 2:2 (0:2) und ist nun schon seit drei Partien ohne Erfolgserlebnis (zwei Punkte). Aber: Der Rückstand des Tabellendritten (35 Zähler, 51:18 Tore) auf den neuen Spitzenreiter VfL Schwerte, der eine Partie mehr absolviert hat, beträgt nur drei Punkte.
Nachdem der SCO zur Pause mit 0:2 zurückgelegen hatte, steigerte er sich – auch in Überzahl, nachdem ein 10/30-Mann kurz vor dem Halbzeitpfiff Rot gesehen hatte. Nach 70 Minuten gelang dann auch dank Nermin Jonuzi der Anschlusstreffer, ehe dieser in der 88. Minute im Strafraum gefoult wurde. Muhidin Ramovic verwandelte den Strafstoß zum 2:2 und hatte anschließend – ebenso wie Nermin Jonuzi – eine weitere gute Möglichkeit. Ohne Erfolg.
„Kompliment an die Mannschaft“, sagte SCO-Trainer Dieter Iske zwar, trauerte aber den zwei Punkten nach, die sein Team letztlich hatte liegen lassen.

TuS Hattingen
Wieder nichts: Der TuS Hattingen musste sich bei der DJK GW Menden mit 0:1 (0:0) beugen, seinen Kontrahenten an sich vorbeiziehen lassen und hat auf Tabellenplatz 14 (16 Punkte, 26:44 Zähler) nur noch ein Zwei-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge.
Marius Kundrotas, der Spielertrainer der Rot-Weißen, war nach der Partie knatschig, weil Schiedsrichter Michael Schulz die harte Mendener Spielweise nicht unterbunden hatte. „Das war nur noch Getrete und Gekloppe“, sagte er.
Das Problem des TuS im Sauerland lag jedoch auch in der eigenen Offensive. „Vorne fehlte die Durchschlagskraft“, erklärte Marius Kundrotas, der in der 59. Minute zusammengezuckt war. Da nämlich hatte Mendens Sascha Barnefske einen der vielen Freistöße seines Teams zum Tor des Tages und zum Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz genutzt.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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