Fußball: TSG Sprockhövel spielt um Oberliga-Aufstieg

Trainer Uli Sieweke ist nach wie vor hochmotiviert. Sein SC Obersprockhövel als Tabellendritter auch?
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(von Toni Bertrams)

Überall ist etwas los: Die TSG Sprockhövel spielt um den Aufstieg in die Oberliga, der TuS Hattingen und die beiden Teams der Sportfreunde Niederwenigern ackern für den Klassenerhalt. Und der Vorstand von Hedefspor Hattingen kämpft offensichtlich um Trainer Peter Kursinski.

Westfalenliga, Gr. 2
Auf Eventualitäten und mögliche Nachrücker-Plätze will Lothar Huber nicht spekulieren. „Besser ist es, Fünfter zu werden. Dann kann nichts passieren“, sagt der Trainer der TSG Sprockhövel. Hielte er mit seiner Mannschaft also den aktuellen fünften Rang (44 Punkte, 44:37 Tore), wäre ein Platz in der neuen Oberliga sicher.
„So müssen wir auch spielen. Vielleicht werden wir sogar noch Vierter“, meint der 60-Jährige vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) im Schleddestadion beim Tabellen-16. SF Oestrich-Iserlohn (21 Punkte, 27:63 Tore). „Wir haben es jetzt in der eigenen Hand, nachdem wir vor drei Wochen doch schon vom Fenster weg waren.“
Dass die Iserlohner, die das Hinspiel mit 2:0 gewonnen haben, bereits abgestiegen sind, muss für die TSG jedoch kein Vorteil sein. „Die haben nichts zu verlieren“, sagt Lothar Huber. „Ob die gewinnen oder verlieren, ist denen egal.“
Deshalb hofft der Sprockhöveler Coach, dass sein Team an die gute zweite Halbzeit vom Spiel gegen den ASC 09 Dortmund anknüpfen kann (5:1). Obwohl sich die Saison jetzt in einer Phase befindet, in der ausschließlich Ergebnisse zählen. „Einen Schönheitspreis gibt es eh nicht mehr“, findet Lothar Huber. „Ob wir gut oder schlecht auftreten, spielt keine Rolle. Es geht nur um die drei Punkte.“
Positiv wertet er, dass sich die Konkurrenten um die Aufstiegsplätze regelmäßig die Punkte abnehmen, während seine Mannschaft nur noch einen vermeintlich starken Gegner hat: den TuS Ennepetal. Aber genau der, und das sollte Warnung genug sein, hat gegen die SF Oestrich-Iserlohn nur 1:1 gespielt.
Personalsorgen gibt es bei den Sprockhövelern keine. Nur Dauer-Patient Maximilian Claus wird nach seinem Wadenbeinbruch weiterhin fehlen. „Er läuft zwar und macht leichte Ballübungen, aber spielen wird er in dieser Saison wohl nicht mehr“, so Lothar Huber.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Wenn Jürgen Margref an das Hinspiel denkt, an die 0:1-Niederlage beim Tabellensiebten SC Velbert (39 Punkte, 46:41 Tore), wird ihm immer noch ein bisschen mulmig. „Das war eines unserer schlechteren Hinrunden-Spiele“, sagt der Trainer des Tabellen-13. Sportfreunde Niederwenigern (26 Punkte, 46:45 Tore). „Das hatte mit Landesliga-Fußball relativ wenig zu tun. Wir waren nicht in der Lage, uns gegen das Bollwerk eine Chance herauszuspielen.“
Inzwischen aber treten beide Teams – die Niederberger sind längst gerettet – ganz anders auf. „Wir brauchen aber keine Angst zu haben. Die Velberter haben auswärts erst dreimal gewonnen“, setzt Jürgen Margref am Sonntag (15 Uhr, Glückauf-Sportplatz) auch auf den Heimvorteil.
Allerdings erwartet er auch etwas mehr Qualität als am vergangenen Sonntag beim 1:3 bei der SpVg Schonnebeck: „Im Spiel nach vorne müssen wir ein bisschen anders auftreten.“
Dabei setzt der 43-Jährige auch auf zwei Rückkehrer: Routinier Marcus John, der wegen einer Grippe gefehlt hat, und Florian Machtemes (Blinddarm-Probleme): „Er könnte von der Bank kommen.“ Verzichten muss er wohl nur auf die Dauer-Fehlenden: den verletzten Martin Weiß und den gesperrten Henrik Hildebrand.

Bezirksliga, Gr. 14
Kann sich der ­Tabellendritte SC Obersprockhövel (38 Punkte, 45:30 Tore) überhaupt noch motivieren? „Ich kann mich immer motivieren“, sagt Trainer Uli Sieweke. „Ich hoffe, dass es die Spieler auch können. Und Zweiter oder Dritter zu werden, ist doch auch nicht so schlecht. Obwohl mehr drin war.“
Im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Am Schlagbaum) gegen den Tabellen-13. TuS Esborn (17 Punkte, 32:61 Tore) geht es auch darum, dem Nachbarn TuS Hattingen Schützenhilfe zu leisten.
Allerdings plagen den 43-jährigen Coach einige Personalsorgen: Sascha Höhle hat sich beim 1:1 bei Hedefspor Hattingen eine Adduktoren-Verletzung zugezogen. „Das ist eine Katastrophe“, sagt Uli Sieweke, der ebenso auf Kevin Busch (Muskelfaserriss) und Tim Gummersbach (Kniebeschwerden) verzichten muss. Er hofft aber, dass sein Polizist, Dominik Degelmann, wird spielen können. In der Hinrunde hat sich der SCO in Esborn mit 3:0 durchgesetzt.

Der Tabellenfünfte Hedef­spor Hattingen (32 Punkte, 40:32 Tore) gastiert am Sonntag (15 Uhr) im Stadion Stefansbachtal am Ochsenkamp 26 beim Tabellenvierten FSV Gevelsberg (34, 46:36). „Ich glaube, dass sich die Mannschaft gefangen hat“, meint Trainer Peter Kursinski, der auch wieder auf Kai Kwiatkowski zurückgreifen kann und bei seinem wiederholten Rückblick feststellt, dass „wir richtig beschissen worden sind“. Ohne die Vereinsbrille aufzusetzen, sagt er, hätten eklatante Fehlentscheidungen Hedefspor zehn Punkte gekostet.
Und wie geht es nun mit dem Trainer und dem Klub weiter? „Wir verhandeln noch“, entgegnet Hedef-Boss Orhan Terzi. „Das ist auch richtig, aber der Vorstand verhandelt mit dem aktuellen Kader und mit neuen Spielern“, sagt Peter Kursinski. „Mal gucken, was rauskommt. Die haben einen Katalog, den sie abarbeiten müssen. Entweder schaffen sie das oder nicht.“

Nun ist es amtlich: Rang elf wird dem TuS Hattingen (21 Punkte, 36:45 Tore) nicht zum Klassenerhalt reichen. Sicher ist, dass die Tabellenelften der 15 Bezirksliga-Staffeln eine Relegation spielen werden und dann – je nach Zahl der westfälischen Regionalliga-Qualifikanten – im schlimmsten Fall vier weitere Mannschaften absteigen müssen.
„Aber das ändert ja nichts“, meint TuS-Spielertrainer Marius Kundrotas schulterzuckend. „Unser Ziel war auch schon vorher der zehnte Platz.“ Und von diesem Rang trennen die Rot-Weißen drei Punkte.
Ob sich das am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten CSV SF Linden ändern wird? „Wir müssen alles geben und versuchen zu punkten, auch in so einem Spiel“, glaubt der 33-Jährige. „Wir werden auf keinen Fall abschenken.“
Allerdings könnte es in der Defensive eng werden: Oliver Heinrich (Fußprellung), Moritz Berg (Bänderdehnung) sowie die Surowietz-Brüder Kevin und Matthias (verhindert) werden fehlen, während Marvin Krischer angeschlagen ist. „Wenn der auch noch ausfallen sollte, wird’s eng“, sagt Marius Kundrotas.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Nachdem die Sportfreunde Niederwenigern II ihr Polster auf die Abstiegsränge auf fünf Zähler ausgebaut haben, wollen sie selbstverständlich mindestens auf ihrem aktuellen 13. Tabellenplatz (27 Punkte, 43:74 Tore) über die Ziellinie gehen.
„Das haben wir uns hart erarbeitet, und wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen“, unterstreicht Trainer Mirko Kursinski.
Vier Partien muss sein Team noch absolvieren, und am Sonntag (15 Uhr, Ernst-Adolf-Sckär-Sportplatz) droht beim ersten Blick ein ganz dicker Brocken: der Tabellendritte SV Union Velbert (53 Punkte, 64:29 Tore).
Aber der zweite Blick verrät, dass der Fusionsklub in der Rückrunde nur 17 Zähler geholt hat – genauso viele wie die SFN-Zweite. Zudem herrscht bei den Velbertern, die von der Landesliga geträumt hatten, auch ein wenig Enttäuschung. „Wir wollen auf jeden Fall etwas Zählbares mitnehmen“, sagt Mirko Kursinski, der einmal mehr auf einen inzwischen starken Kader zurückgreifen kann und auch noch mit Unterstützung aus dem Landesliga-Team rechnen darf.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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