Peter Kursinski: „Fußball ist nicht immer gerecht“

Pech für Hedefspor Hattingen (rote Trikots): Gut gespielt und doch verloren. Die Mannschaft von Peter Kursinski war auf eigenem Platz zwar spielerisch überlegen, doch traf ausgerechnet der Breckerfelder Top-Stürmer Sebastian Schmidt zum spielentscheidenden 1:0.  Foto: Strzysz
  • Pech für Hedefspor Hattingen (rote Trikots): Gut gespielt und doch verloren. Die Mannschaft von Peter Kursinski war auf eigenem Platz zwar spielerisch überlegen, doch traf ausgerechnet der Breckerfelder Top-Stürmer Sebastian Schmidt zum spielentscheidenden 1:0. Foto: Strzysz
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(von Toni Bertrams)

Viel schlechter hätte die Fußball-Bilanz der sechs heimischen Top-Teams am Sonntag nicht sein können: kein Sieg, nur ein Unentschieden durch Bezirksligist SC Obersprockhövel sowie fünf Niederlagen. Am schlimmsten erwischte es Oberligist TSG Sprockhövel, der sich beim DSC Arminia Bielefeld II sechs Treffer fing.

Oberliga

DSC Arminia Bielefeld II – TSG Sprockhövel 6:0, TuS Erndtebrück – SV Westfalia Rhynern 3:0, TuS Heven – TuS Dornberg 2:2, Hammer SpVg – SpVgg Erkenschwick 0:0, SG Wattenscheid 09 – SV Schermbeck 2:2, TuS Ennepetal – SC Westfalia Herne 1:1, FC Gütersloh – Rot-Weiß Ahlen 2:2, SuS Neuenkirchen – SC Roland Beckum 4:1, SV Lippstadt 08 – 1. FC Gievenbeck 1:1.

TSG Sprockhövel
Das hatte Lothar Huber als Trainer der TSG Sprockhövel noch nie erlebt: fünf Gegentore in nur 28 Minuten, von denen Temel Hop allein drei für Arminia Bielefeld II markierte.
„In Gedanken waren wir in der ersten Halbzeit noch im Bus“, vermutete der Coach des Oberliga-Siebten (20 Punkte, 16:19 Tore) nach der herben 0:6 (0:5)-Niederlage. „Das ging gar nicht. Vielleicht waren wir von der Aggressivität und dem Tempo der Bielefelder überrascht, wir haben es denen in der ersten halben Stunde viel zu einfach gemacht.“
Allerdings ist Lothar Huber ein viel zu großer Kenner des Fußballs und weiß, dass „so etwas immer mal passieren kann“. Er sagte aber auch: „So darf man sich nicht abschlachten lassen. Weil die Bielefelder in der zweiten Halbzeit zwei Gänge rausgenommen haben und wir etwas besser waren, konnten wir das Ergebnis freundlich gestalten. Obwohl ein 0:6 ja schon böse ist.“
Gespannt ist der TSG-Coach nun auf die nächsten Aufgaben. „Wir haben uns eine blutige Nase geholt. Aber für mich wird es jetzt interessant zu sehen, welche Reaktion die Mannschaft zeigen wird“, sagt er. „Sie steht unter Zugzwang. Ich glaube aber, dass sie das richtig einschätzen und einordnen kann. Dass so etwas nicht ein zweites Mal passieren darf, ist klar.“
Um das kommende spielfreie Wochenende zu überbrücken, wird die TSG Sprockhövel am Freitag (23. November) im Baumhof auf eigenem Platz eine Testpartie gegen den Westfalenligisten ASC 09 Dortmund bestreiten. Anstoß wird um 19.30 Uhr sein.
„Es ist vielleicht ganz gut, dass wir kein Meisterschaftsspiel haben, um Bielefeld besser aus den Kleidern zu schütteln“, sagt Lothar Huber, der seinen Spielern auch drei freie Tage gegönnt hat. „Trotz alledem“, sagt er. „Da konnte sich jeder mal ein paar Gedanken machen.“

Landesliga Niederrhein, Gr. 1

Sportfreunde Niederweni­gern – DJK Arminia Kloster­hardt 0:1, Rot-Weiß Essen II – SuS Haarzopf 2:3, VfB Bottrop – TSV Ronsdorf 0:3, Tuspo Richrath – SC Velbert 2:2, ESC Rellinghausen – FSV Vohwinkel 1:0, ASV Wuppertal – FC Remscheid 4:4, Vogelheimer SV – SSV Sudberg 3:1, SV Burgaltendorf – SpVg Schonnebeck 1:2.

Sportfreunde Niederwenigern
Zwar mussten die Sportfreunde Niederwenigern gegen die DJK Arminia Klosterhardt eine 0:1 (0:0)- Niederlage hinnehmen, aber dennoch ist Trainer Jürgen Margref mit der Bilanz – 18 Punkte – nach wie vor zufrieden. „In der vergangenen Winterpause hätten wir viel drum gegeben, dort zu stehen“, sagt er. Nämlich auf Rang acht (25:25 Tore). „Natürlich ist die Enttäuschung nach so einem Spiel groß, aber man muss auch realistisch bleiben.“
Die entscheidende Szene spielte sich in der 52. Minute ab. Nach einem Rückpass von Julian Reuter geriet SFN-Keeper Daniel Paries etwas in Bedrängnis und traf den Ball nicht richtig, als er diesen wegschlagen wollte. Die Kugel landete dann ausgerechnet beim Torschützen vom Dienst der DJK Arminia, der mit seinem achten Saisontreffer zum 1:0-Sieg traf: Klaus-Peter Müller.
„Sonst“, glaubte Jürgen Margref, „wäre es ein dreckiges 0:0-Spiel geworden. Aber unterm Strich war der Sieg der Klosterhardter verdient, sie hatten die reifere Spielanlage.“ Zumal den Gastgebern wegen der Sperren und Verletzungen zu viele Kreativ-Spieler fehlten.
Im Pokal-Halbfinale des Kreises Essen Süd-Ost treffen die Sportfreunde am Donnerstag (22. November, 19 Uhr) auf dem Glückauf-Sportplatz auf den FC Kettwig, der in der Bezirksliga-Staffel der SFN-Zweiten auf Rang acht liegt. Der Sieger dieser Partie qualifiziert sich für die erste Runde des Niederrhein-Pokals in der Saison 2013/14.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

Hedefspor Hattingen – SpVg SW Breckerfeld 0:1, SC Obersprockhövel – TSV Fichte Hagen 1:1, VfK Iserlohn – TuS Hattingen 4:1, TuS Ennepetal II – SG Hemer 1:0, FSV Gevelsberg – ETuS/DJK Schwerte 8:0, VfB Schwelm – TuS Stöcken-Dahlerbrück 6:0, VfL Schwerte – VTS Iserlohn 4:2, TuS Wengern – TSG Herdecke 1:2, Geisecker SV – SSV Kalthof 2:0.

Hedefspor Hattingen
Trainer Peter Kursinski hatte ausdrücklich vor diesem Top-Stürmer gewarnt. Aber in der 44. Minute machte Sebastian Schmidt dann doch sein Tor, sein schon 18. in dieser Saison und schoss Spitzenreiter SpVg SW Breckerfeld zum 1:0 (1:0)-Sieg bei Hedef­spor Hattingen. „Fußball ist nicht immer gerecht“, sagte der Hedef-Coach, dessen Mannschaft an der Munscheidstraße das spielerisch bessere Team war.
Dabei hatte der 56-Jährige aber auch an die 17. Minute gedacht, in der Florentin Cheuffa von Breckerfelds Keeper Tobias Wurm gefoult worden war. Einen Elfmeter gab Schiedsrichter Lars Lehmann aus Schwerte jedoch nicht, stattdessen zeigte er dem Hedef-Mann wegen einer Schwalbe die Gelbe Karte.
Auch nach dem Wechsel boten sich den Gastgebern Chancen, zumindest den Ausgleich zu schaffen. Aber? „Um zu gewinnen, muss man Tore schießen“, sagte der Coach des Tabellenfünften (24 Punkte, 20:14 Tore).
Bereits am Donnerstag (22. November) bestreitet Hedefspor sein nächstes Pflichtspiel. Im Achtelfinale des Kreispokals gastiert das Kursinski-Team beim SC Weitmar 45, dem Tabellenfünften der Bezirksliga-Staffel 10. Anstoß: 19 Uhr am Bochumer Waldschlösschen an der Hasenkampstraße 9a.

SC Obersprockhövel
Die Tabellenspitze ist jetzt erst einmal sieben Punkte weg. Trotz großer Überlegenheit musste sich der SC Obersprockhövel gegen den TSV Fichte Hagen mit einem 1:1 (0:1) begnügen. „Die Jungs haben alles probiert, aber manchmal gehen die Dinger einfach nicht rein“, sagte Trainer Uli Sieweke nach dem inzwischen siebten Unentschieden in dieser Saison.
Keine 60 Sekunden waren gespielt, da lag der SCO auch schon hinten. In der zweiten Halbzeit aber kam der Tabellenachte (22 Punkte, 27:16 Tore) immer besser in Schwung und folgerichtig auch zum Ausgleich: Muhidin Ramovic traf nach einem Foul an Brian Sieweke vom Elfmeter-Punkt (72.) – sein 13. Saisontor. Und fast hätte der Gefoulte die Obersprockhöveler noch zum Sieg geschossen, scheiterte mit seinem Volleyschuss aber an Fichte-Keeper Marc Manietta. „Ich weiß nicht, wie er den gehalten hat“, sagte Uli Sieweke.

TuS Hattingen
Es blieb für Marius Kun­drotas ein Traum. Einmal mehr präsentierte sich der TuS Hattingen in der Fremde ganz schwach und stürzte nach der 1:4 (0:3)-Pleite beim VfK Iserlohn wieder auf einen Abstiegsplatz. „Wir haben Iserlohn die Tore wunderschön aufgelegt“, sagte der Trainer der Rot-Weißen, der wegen seiner Wadenverhärtung erneut nicht spielen konnte.
Der Tabellen-15. (14 Zähler, 23:34 Tore), dem zu seinem Winterpausen-Ziel noch sechs Punkte fehlen, hatte die Partie schon zur Pause verloren. Nach dem Wechsel erhöhten die Iserlohner dann sogar auf 4:0 – Salomon Tshitungu Kadima traf zum vierten Mal – und ließen es sich in der 78. Minute auch nicht nehmen, das TuS-Ehrentor selbst zu erzielen. So hat jetzt auch VfK-Mann Hamza El Basraoui einen Platz im TuS-Archiv.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3

TuS Grün-Weiß Wupper­tal – Sportfreunde Niederwe­nigern II 3:0, SSVg Velbert 02 II – Schwarz-Weiß Essen II 1:0, Heisinger SV – SC Uellendahl 1:4, SV Union Velbert – SC Velbert II 1:0, FC Kettwig – SC Werden-Heidhausen 4:0, SV Rot-Weiß Mülheim – TuS Union 09 Mülheim 1:1, SpVgg Steele 03/09 – SSVg 09/12 Heiligenhaus 5:1, SG Kupferdreh-Byfang – TVD Velbert 2:1.

Sportfreunde Niederwenigern II
Das ging doch. Bei der Torfabrik der Liga kassierten die Sportfreunde Niederwenigern II nur eine 0:3 (0:1)-Niederlage. „Alle haben das gezeigt, was sie können“, sagte Trainer Jens Haase, der mit erheblichen Personalsorgen in diese Partie gegangen war. „Ich bin stolz auf die Truppe.“
Die Probleme dieser Truppe in ihrem zweiten Bezirksliga-Jahr werden aber immer größer: Das Schlusslicht (fünf Punkte, 15:43 Tore) trennen nun schon zehn Zähler vom Klassenerhalt.
Trainer Jens Haase nimmt aber dennoch Mut aus dem Sonntag-Spiel mit. „Mit so einer Leistung“, sagte der Coach der SFN-Zweiten, „sehe ich positiv in die Zukunft.“
Um dieses Gefühl jedoch aufrechtzuerhalten, sind in den zwei letzten Spielen vor der Winterpause – beim Tabellenzwölften SSVg 09/12 Heiligenhaus und gegen den Tabellen-13. SC Velbert II – Siege Pflicht.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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