Junge Mütter auf Ausbildungssuche

Anja Neumann vom HAZ (links) mit Jada-Talia (fast zwei Jahre) und ihrer Mama Margarethe Knaut, die einen Teilzeitausbildungsplatz sucht     Foto: Pielorz
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Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen ist oft nicht einfach – Kind und Ausbildung ist oft noch schwieriger, denn viele Betriebe wollen keine Teilzeitausbildung durchführen in der unbegründeten Sorge, die junge Mutter (oder Vater) erweise sich als unzuverlässig. In Hattingen startet jetzt ein neues Projekt gegen diese Vorurteile.
Margarethe Knaut ist 23 Jahre jung, hat eine Fachoberschulreife, spricht Englisch als Muttersprache, kann akzentfrei Deutsch und hat verschiedene Praktika absolviert. Doch die junge Mutter der fast zweijährigen Jada-Talia möchte gerne aus der „Generation Praktikum“ aussteigen und sucht einen Betrieb für eine Teilzeitsausbildung im kaufmännischen Bereich. Sie startet als eine von acht jungen Müttern im TEP-Projekt des HAZ – Väter dürften übrigens auch kommen, aber die sind wohl ziemlich rar.
Das Projekt TEP „Teilzeitausbildung. Einstieg begleiten. Perspektiven eröffnen“ gibt Hilfestellungen für junge Mütter (und Väter). Zunächst in einer Vorbereitungsphase, die am 1. April startet und bis zum 31. Juli dauert. Hier arbeiten die jungen Mütter (und Väter) zwischen 20 und 30 Stunden wöchentlich und erhalten neben Praktika in verschiedenen Betrieben Bewerbungsmanagement, IT-Kompetenz und vieles mehr. Im Idealfall soll sich daran eine Teilzeitausbildungsphase anschließen. Diese kann entweder in 25 bis 30 Wochenstunden einschließlich Berufsschule durchgeführt werden oder mit mindestens zwanzig Stunden – dann allerdings verlängert sich die Ausbildungszeit um maximal ein Jahr.
Anja Neumann vom HAZ erklärt: „Nachteile entstehen den Betrieben nicht. Die reduzierte wöchentliche Ausbildungszeit verringert auch die monatliche Vergütung. Bei Praktika gibt es nicht so große Schwierigkeiten, Betriebe zu finden. Aber es ist problematisch, Betriebe zu finden, die eine Teilzeitausbildung ermöglichen.“ Kommt es zu einer Teilzeitausbildung, begleitet Anja Neumann noch weitere acht Monate die jungen Menschen in dieser Ausbildung. Hoffnung auf eine Teilzeitausbildung macht sich auch Margarethe Knaut. „Ich weiß, was ich kann. Und ich würde gerne eine Ausbildung machen. Die Betreuung meiner Tochter ist durch Tagesmutter und Oma absolut gesichert. Ich kann einfach nur darauf hoffen, dass man mir eine Chance gibt.“
Weitere Informationen gibt es bei einer Infoveranstaltung im HAZ am Dienstag, 15. März, 9 bis 12 Uhr, Raum 0-30 oder bei Anja Neumann, (Telefon 591180, Fax 591255, Mail neumann@haz-net.de
Schon seit zwei Jahren hat das HAZ eine Beratungsstelle zur Teilzeitausbildung. Informationen dazu erteilen Cordula Buchgeister, (Telefon 591195, Mail buchgeister@haz-net.de und Dr. Armin Stickler, (Telefon 591152, Mail stickler@haz-net.de

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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