Ehemalige STADTSPIEGEL-Praktikantin Alissa Hanisch von Gasteltern in den USA zurück in Hattingen

Mit einem Besuch in Anaheim im Disneyland wurde für Alissa Hanisch ein Kindheitstraum wahr.  Foto: privat
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  • Mit einem Besuch in Anaheim im Disneyland wurde für Alissa Hanisch ein Kindheitstraum wahr. Foto: privat
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(von Alissa Hanisch)

Seit bald einem Monat bin ich nun wieder Zuhause und habe mich langsam auch wieder richtig eingelebt. Kurz bevor ich zurückkam, erlebte ich aber noch den Urlaub meines Lebens.

Eine Woche nach meinem Schulabschluss, über den ich in meinem letzten Artikel berichtet habe, brach ich in mein letztes Abenteuer vor meiner Rückkehr nach Deutschland auf.
Zuvor verbrachte ich einen letzten Nachmittag mit zwei meiner besten Freundinnen in Portland. Ich hatte die beiden Mädchen am Anfang des Halbjahres im Sportunterricht kennengelernt und seitdem hatten wir viel Zeit miteinander verbracht. Sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, mir „das wahre“ amerikanische Leben zu zeigen und so erlebte ich so Einiges mit den beiden. Sie standen mir zudem bei allen großen Ereignissen zur Seite und dementsprechend schwer fiel nun die Verabschiedung auf unbestimmte Zeit.
Generell war meine letzte Woche in Tualatin sehr emotional, denn in den letzten paar Tagen vor der Reise nach Kalifornien packte ich meine Koffer und räumte mein Zimmer aus. Ein wirklich komisches Gefühl, schließlich hatte ich für fast ein halbes Jahr in diesem Zimmer gelebt.
Als es endlich los in Richtung Kalifornien ging, waren die Trauer und der Abschiedsschmerz aber erst einmal vergessen. Schließlich warteten zwei Wochen purer Spaß und viele neue Eindrücke auf mich. Damit ich einmal einen echten Roadtrip miterleben konnte, fuhren meine Gastfamilie und ich mit dem Auto ,anstatt das Flugzeug zu nehmen.
Nach zwei Tagen mit zwei Stopps über Nacht in kleinen Hotels mitten im Nirgendwo, die mich sehr an Motels aus amerikanischen Filmen erinnerten, kamen wir an unserem ersten Ziel an: Los Angeles und ein Traum ging in Erfüllung! Schon bei unserer Ankunft war ich überwältigt von der Stadt. Alles dort war so viel größer und bunter als in jeder Stadt, die ich zuvor gesehen hatte. Entlang der Straßen reihten sich unzählige Palmen und die Temperatur lag bei fast 40 Grad.
Leider waren wir alle von der langen Anreise sehr erschöpft und so ließen wir den restlichen Tag im Hotelzimmer ausklingen.
Den nächsten Tag verbrachten wir im Disneyland. Ein weiterer Traum, den ich schon seit Kindertagen hatte und der nun tatsächlich in Erfüllung ging. Zwar war es wirklich heiß und die Warteschlangen an den Fahrgeschäften unendlich lang, trotzdem hatte ich noch nie so viel Spaß wie an diesem Tag. Mit der Bezeichnung „The happiest place on earth“ („Der glücklichste Ort der Welt“) hatte das Disneyland definitiv nicht zu viel versprochen.
Am nächsten Tag machten wir uns schon früh morgens auf den Weg nach Hollywood. Normalerweise hätte die Fahrt von unserem Hotel in Anaheim aus keine Stunde gedauert, schlussendlich waren wir aber fast drei Stunden unterwegs. Der Verkehr in Los Angeles ist schrecklich. Egal zu welcher Tageszeit man fährt, an Staus kommt man nicht vorbei. Die lange Fahrt zahlte sich aber aus, denn unser Ziel, der Walk of Fame, stellte alles zuvor Gesehene in den Schatten. Auf einer langen Straße liegen dort auf dem Boden unzählige Sterne mit Namen bekannter Schauspieler und Sänger. Dort befindet sich auch das Chinese Theater, vor dem die berühmtesten Stars ihren eigenen Stein mit Hand- und Fußabdruck haben. Für mich ist der Walk of Fame ein absolutes Muss bei einem Besuch in Los Angeles und dementsprechend lief ich aufgeregt wie ein kleines Mädchen die Straße entlang. Nach einem kurzen Stopp am Los Angeles County Museum of Art ging es am Ende des Tages dann noch zum Santa Monica Pier, einer Kirmes direkt am Strand.
Die zwei folgenden Tage verbrachten meine Gastfamilie und ich in zwei weiteren Freizeitparks, den Universal Studios und California Adventure, und fuhren an unserem vorletzten Tag in Los Angeles noch einmal zurück nach Hollywood. Dort nahmen wir an einer so genannten „Hollywood Home Tour“ teil. Nach einem kurzen Fotostopp mit Blick auf das Hollywood-Zeichen fuhren wir auf dieser Tour an Dutzenden Villen Prominenter wie Justin Timberlake, Jennifer Lopez und Christina Aguilera vorbei.
Nachdem meine Gastfamilie und ich an unserem letzten Tag in Los Angeles noch einmal im Disneyland gewesen waren und uns zum Abschied das Feuerwerk dort angesehen hatten, ging es weiter zum letzten Ziel unserer Kalifornien-Reise: San Francisco. Unter anderem besuchten wir dort die Gefängnisinsel Alcatraz und fuhren die Lombard Street herunter, die kurvigste Straße der Welt. Schließlich machten wir uns auf den Weg nach Hause.
Kurz vor Oregon durfte ein letzter Besuch bei In-N-Out Burger, dem bekanntesten Burgerladen Kaliforniens, nicht fehlen. Damit endete mein letztes, großes Abenteuer in den USA und zwei Tage später war dann auch mein Austausch zu Ende.
Von Seattle aus flog ich zurück nach Deutschland und so traurig der Abschied auch war, mit jeder Stunde, die verging, freute ich mich mehr und mehr auf Deutschland und meine Familie dort. Der Moment, in dem ich dann endlich alle wieder in die Armen schließen konnte, war unbeschreiblich, wenn auch irgendwie unreal. Denn es war ein wirklich merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass mein Leben in den USA nun vorbei war und ich mein Leben hier wie gewohnt wiederaufnehmen würde.
Es dauerte dann auch erst eine Weile, bis ich mich wieder richtig eingelebt hatte und wohl fühlte. Alles war eigentlich noch so wie bei meiner Abreise im Januar. Trotzdem kam es mir doch anders und fremd vor. Nachdem ich mich aber in der Schule zurückgemeldet, mich mit einigen Freunden getroffen und mich wieder an gutes, deutsches Essen gewöhnt hatte, war alles wieder beim Alten.
Meine Zeit in Amerika werde ich für immer in Erinnerung behalten. Ich bin sehr dankbar für all die Erfahrungen, die ich machen durfte und für all die großartigen Erlebnisse, die mein Leben so sehr bereichert haben. Was ich alles verpasst hätte, hätte ich nicht den letzten Schritt gewagt und wäre nicht ins Flugzeug Richtung USA gestiegen!

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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