Fraktionssekretärin der SPD Hamminkeln kandidiert für nordrheinwestfälischen Landtag
Kerstin Löwenstein für Wahlbezirk 58 (Wesel III)

Die designierte Landtagskandidatin Kerstin Löwenkamp aus Hamminkeln
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1958 in der Ruhrgebietsmetropole Essen geboren, verbrachte Kerstin Löwenstein nach der Trennung ihrer Eltern drei Jahre bei ihren Großeltern in Warendorf. Durch ihren Großvater, der Jäger war, empfand sie schnell eine sehr große Naturverbundenheit.
Zur Einschulung musste sie zurück nach Essen, aber ihre Liebe zur Natur blieb.

Dazu entwickelten sich starke Aversionen gegen Ungerechtigkeit. „Mein späterer Stiefvater war Bauunternehmer und warf mit dem Geld nur so um sich“, erzählt sie, „und ich fragte mich, warum er das tut, wo es doch so viele Menschen gab, die in Armut leben“. Das sei ihm aber egal gewesen, denn er habe die Meinung vertreten, jeder sei seines Glückes Schmied.
Schockiert war Kerstin, als sie die Inhalte der Deutschen Geschichte des Dritten Reiches in der Schule erfuhr, weil dies in der Familie nie thematisiert wurde. „Als ich meine Mutter darauf ansprach, meinte diese nur, ich solle doch die Vergangenheit ruhen lassen“, bedauert die 62jährige Mutter von zwei Söhnen (26 und 28 Jahre) und einer Tochter (31 Jahre). Das habe sie sensibilisiert und ihr einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn beschert.

In Männerdomäne eingebrochen

Nachdem Löwenstein das Gymnasium besucht hatte, arbeitete sie als Biologisch Technische Assistentin (BTA) in Köln und später in der Grundlagenforschung am Max-Planck-Institut in München. „Ich war von dieser Forschung fasziniert“, erinnert sie sich. Sie habe ihr tiefe Einblicke in die Schöpfung geboten und ihre Naturverbundenheit auf eine nächste Ebene gestellt. „Als ich meinen Professor einmal fragte, ob er fromm sei, antwortete er, je mehr er forsche, umso gläubiger werde er“. Den Satz habe sie nie vergessen.
Ihre Liebe zum Wald habe sie später veranlasst, in eine Männerdomäne einzubrechen, indem sie sich an der Universität Göttingen für das Studium der Forstwirtschaft einschrieb.
Als ein Professor der Universität die kleine zierliche angehende Studentin auf dem Gang erblickte, habe er ein abschätzendes „Ach Gott, wie süß“ ausgestoßen. Ihren Abschluss machte sie als Diplom Forstwirtin, weil man ihr das Promovieren verwehrte. „Ich trug mittlerweile ein Kind in mir. Darauf machte man mir klar, ich könne doch nicht mit einem Kind im Wald arbeiten.
All diese Erlebnisse in ihrer Gesamtheit haben Kerstin Löwenstein geprägt.
2005 trat die zu der Zeit 47jährige in die SPD ein. Erst in Dorsten, bevor sie vor vier Jahren nach Hamminkeln wechselte, um ihrem beruflichen Tätigkeitsgebiet, dem Regionalforstamt Niederrhein näher zu sein.
Politisch wechselte sie in den SPD Ortsverband Brünen. Als Fraktionssekretärin und Sachkundige Bürgerin sitzt Löwenstein im Rat der Stadt Hamminkeln und ist auch für den Kreis Wesel als Sachkundige Bürgerin unter anderem im Umwelt- und Planungsausschuss tätig.

Hünxer SPD stellt sich geschlossen hinter Löwenstein

Bei der Jahreshauptversammlung der Hünxer SPD stellte sich die Politikerin den dortigen Genossinnen und Genossen vor, um für deren Unterstützung bei ihrer Landtagskandidatur zu werben, nachdem bereits der Vorstand der Kreis SPD Wesel die Hamminkelnerin einstimmig nominiert hatte.
„Kerstin Löwenstein besitzt große Berufs- und Lebenserfahrung, die sie in ihr politisches Handeln und ihre Themen mit großer Leidenschaft einbringt. Als Diplomforstwirtin besitzt sie Kompetenz und Glaubwürdigkeit für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit: den Klimaschutz“, zeigt sich Jan Scholte-Reh von der Sozialdemokratin überzeugt
So stellte sich auch die Hünxer SPD geschlossen hinter Löwenstein.
„Meine Herzensthemen sind der Einsatz für den Natur- und Klimaschutz, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und die Bildungsgerechtigkeit für alle Menschen, bei der die Herkunft keine Rolle spielt“, fasst die designierte Kandidatin ihre Ziele zusammen. „Das Wort Bildungsfern darf es in unserem Sprachschatz gar nicht mehr geben.“.
Auf die Frage , worin sie den Grund für das momentane Umfragetief der SPD sehe, antwortet sie souverän, „Wir sollten uns nicht mit dem aufhalten, was war, sondern nach vorne schauen. Die SPD ist nicht mehr die Arbeiterpartei in ihrem damaligen Sinne, sondern musste sich in vielen Bereichen auf den Strukturwandel einstellen, der unsere Arbeitslandschaft vollkommen verändert hat“.
In Olaf Scholz sieht sie den idealen Bundeskanzler, der bereits mit der internationalen Mindestbesteuerung bewiesen habe, dass er mit den Problemen unserer Zeit umgehen könne.
Wie sie gegen die „übermächtige“ CDU.in ihrem Wahlbezirk ankommen wolle, habe man sie schon oft gefragt. Hier werfe sie ihre Lebenserfahrung und die daraus erwachsenen politischen Ziele in die Waagschale. „Ich arbeite aus der eigenen Erfahrung heraus, weil ich mich nach meiner Scheidung als alleinerziehende Mutter selbst durchkämpfen musste und die Nöte und Ängste der Menschen kenne. Der Natur- und Klimaschutz wurde bereits in meiner Schulzeit thematisiert. Ich habe mich immer mit Lösungsmöglichkeiten befasst und tue dies heute noch“.
Wer ihr zuhört, spürt die Authentizität ihrer Aussagen.
Ihre offizielle Nominierung soll im dritten Quartal stattfinden.

Info:
Der Wahlkreis 58 (Wesel III) umfasst die Kommunen Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Voerde und Wesel mit insgesamt rund 120000 Wahlberechtigten.
Seit der Landtagswahl 2017 wird er durch die 38jährige CDU Politikerin Charlotte Quik, die ebenfalls in Hamminkeln zuhause ist, vertreten. Quik hatte bei der Wahl den SPD Politiker Norbert Meesters um 2,5 % der Erststimmen übertroffen, so dessen Wiederwahl in den Landtag verhindert und den Wahlkreis nach sieben Jahren von der SPD zurück erobert.

Randolf Vastmans

Die designierte Landtagskandidatin Kerstin Löwenkamp aus Hamminkeln
Natur- und Klimaschutz sind nur zwei ihrer Herzensthemen, derer sie sich annehmen möchte
Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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