Schreiben am Grab des Priesters
Missbrauch? Vorwürfe gegen Pfarrer

Das Schreiben mit den Vorwürfen fand sich am Grab des verstorbenen Priesters. | Foto: Magalski / Themenbild
  • Das Schreiben mit den Vorwürfen fand sich am Grab des verstorbenen Priesters.
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Ruhe in Frieden - doch in einem Schreiben, dass am Grab eines vor acht Jahren verstorbenen Pfarrers in Bocholt gefunden wurde, geht es um schwere Vorwürfe: sexuellen Missbrauch. 

Samstag veröffentlichte das Bistum Münster eine Pressemitteilung, informiert über den Brief mit den Beschuldigungen gegen den vor acht Jahren gestorbenen Priester W. In Münster sind Vorwürfe dieser Art gegen den Mann bekannt, denn bereits vor vor sechs Jahren hatte sich ein Betroffener beim Bistum gemeldet, zuletzt im März des Jahres ein weiterer Betroffener. Beide geben laut Bistum an, mindestens ein Mal von W. missbraucht worden zu seien, in einem Fall arbeitete der Priester in dieser Zeit in als Kaplan in der Gemeinde Sankt Joseph in Selm (bis 1969)  beziehungsweise in Sankt Antonius in Recklinghausen (bis 1975). 

Bewährungsstrafe wegen sexueller Handlungen

Das Amtsgericht Bocholt verurteilte den Priester - eine Abschrift befindet sich laut Bistum in seiner Personalakte - im November 1976 rechtskräftig wegen mehrerer sexueller Handlungen an Minderjährigen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, ausgesetzt zur Bewährung. Das Bistum hatte damals die Beratung durch einen Therapeuten empfohlen, ob der Pfarrer dem folgte und mit welchem Ergebnis, dazu gebe es in der Akte keine Informationen. Unterlagen des Bistums inklusive der Personalakte habe man der Staatsanwaltschaft Münster im Rahmen der MHG-Studie 2018 vorgelegt , aufgrund des Todes des Pfarrers gab es aber keine weiteren Ermittlungen. "Das Bistum wird auch in diesen Fall die erhobenen Vorwürfe und die sich daraus ergebenden noch offenen Fragen von einer externen Expertenkommission klären und aufarbeiten lassen", so die Pressestelle. Der Pfarrer lebte bis zu seinem Tod in Bocholt, dort war er zuletzt in der Gemeinde Sankt Helena in Bocholt-Barlo.

Weitere Betroffene sollen sich bei den Ansprechpersonen für Verfahren bei Fällen sexuellen Missbrauchs beim Bistum Münster melden: Bernadette Böcker-Kock unter Telefon 0151 / 634 047 38 oder Bardo Schaffner unter 0151 / 438 166 95.

Thema "Missbrauch" im Lokalkompass:
Kommentar: Aufklärung schützt Kinder

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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