Taxi-Eltern sind Gefahr für Kinder

Die Standpauke der Kinder wartete auf alle "Falschhalter", unterstützt wurden die Schüler-Teams dabei von der Polizei. | Foto: Magalski
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  • Die Standpauke der Kinder wartete auf alle "Falschhalter", unterstützt wurden die Schüler-Teams dabei von der Polizei.
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Plakate halten die Kinder in die Höhe, ihre Warnwesten leuchten im Niesel-Grau und auch die vier Polizistenan ihrer Seite sind keine unscheinbaren Personen. Ein Umstand, der viele Eltern offenbar nicht stört, sie halten trotzdem im Halteverbot. Ein Fall für die Kinder-Polizei!

Die Sonne versteckt sich zwar hinter dicken Wolken und es nieselt etwas, doch was vom Himmel kommt, ist weit entfernt von Sturzbächen. Kein Grund, die Kinder fast bis ins Klassenzimmer zu fahren und doch machen exakt das viele Eltern. Silke Schnelle kennt das: "Die Eltern-Taxis sind ein Problem und eine Gefahr", erzählt die Schulleiterin der Overbergschule in Lünen-Süd und als hätte sie die Situation bestellt, um ihre Worte zu unterstreichen, kollidiert eine Autofahrerin, die ihr Kind in einer Einfahrt hat aussteigen lassen, beim Rückwärtsfahren fast mit einem anderen Auto. Minuten vor Schulstart wird es zunehmend unübersichtlich in der Weißenburger Straße, zu allem Überfluss noch eine Sackgasse. Ein Bild, wie es zu dieser Zeit vor vielen Grundschulen in Lünen und Selm zu sehen ist, aber auch sicher im Rest des Landes: Autos die kommen, Autos die fahren und mittendrin die Kinder.

Minus bei Autos ist ein Plus für die Sicherheit

Eltern, die sich so verhalten, sollten ein schlechtes Gewissen haben, finden die Schülerinnen und Schüler aus den vierten Klassen von Stephanie Roth und Iris Wiesner und basteln mit ihren Lehrerinnen Plakate. Sätze wie "Helft der Welt! Bitte zu Fuß kommen!" oder "Bitte mit dem Fahrrad kommen!" sind darauf zu lesen und Taxi-Eltern, die zudem oft noch im Halteverbot halten, nehmen sich die Schüler-Teams dann mit Hilfe von Rainer Strehl, Andreas Schlüter, Sascha Schlusemann und Matthias Bartusch von der Polizei Dortmund direkt zur Brust. Fehlverhalten dulden sie nicht, zudem haben die Eltern ja Alternativen: Die Overbergschule hat eine Kiss-and-Go-Zone. Eltern sollen hier kurz anhalten, ihr Kind verabschieden und dann wieder fahren, daher der Name. Schulleiterin Schnelle würde sich aber wünschen, dass mehr Eltern das Auto einfach stehen lassen und zu Fuß mit ihren Kindern zur Schule kommen - denn ein Minus an Verkehr bedeutet auch ein Minus beim Chaos vor der Schule und damit - nach allen mathematischen Regeln - ein Plus an Sicherheit für die Kinder.

Thema "Verkehr" im Lokalkompass:
> Kommentar: Raser, bitte runter vom Gas

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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